Laut einem von Twitterer Huang514613 gezeigten CPU-Z-Screenshot zum Ryzen 9 9950X3D tritt selbiger mit einem maximalen Boost-Takt von 5.65 GHz sowie einer TDP von 170 Watt an. Zugleich wurde das Single-Cache-Chiplet mittels der insgesamten Menge an Level3-Cache von 128 MB bestätigt (64 MB von der CPU selber, 64 MB per extra 3D V-Cache), was allerdings vorher schon ziemlich sicher bekannt war. Beim maximalen Boost-Takt liegt man somit nur um 50 MHz unterhalb des Niveaus des Ryzen 9 9950X, bei der TDP sind beide Prozessoren gleichauf. Damit dürfte sich letztlich dieselbe Anwendungs-Performance einstellen, die 50 MHz weniger Boost-Takt ergeben nur unter Singlethread-lastigen Tests eine Differenz von weniger als einem Prozent, was (in einigen Benchmarks) sehr gut durch die Existenz des größeren Level3-Caches ausgeglichen werden kann.

Deutlich mehr Anwendungs-Performance wird es allerdings auch nicht geben, wie dies der Ryzen 7 9800X3D noch gegenüber dem Ryzen 7 7700X erreichte: In diesem Fall hatte das X3D-Modell zwar sogar einen Malus beim maximalen Boost-Takt von -300 MHz, mit 162 Watt gegenüber 88 Watt jedoch das überdeutlich höhere Powerlimit. Wo jenes beim Ryzen 9 9950X3D wirklich liegt, steht natürlich noch nicht fest, die gleiche TDP zum Ryzen 9 9950X deutet das gleiche Powerlimit (von 200W) nur an, bestätigt dies aber noch nicht. Wie bekannt, dürfte AMD Ryzen 9 9900X3D & 9950X3D im Rahmen des CES 2025 vorstellen und im Laufe des Januars 2025 dann in den Handel bringen. Letzteres lohnt sich natürlich nur, wenn bis dahin die immer noch aktuellen Lieferprobleme des Ryzen 7 9800X3D überwunden sind.

Twitterer 'Harukaze5719' liefert zwei Preis-Leaks zu GeForce RTX 5080 & 5090, welche beiderseits nicht unbedingt toll aussehen: Zum einen soll (angeblich) der chinesische Listenpreis der GeForce RTX 5090 bei 24'999 Yuan liegen, was direkt umgerechnet um die 3300 Dollar sein sollen. Hier gilt allerdings einzukalkulieren, dass sich chinesische Grafikkarten-Preise oftmals nicht direkt an den Wechselkurs halten, sondern gern eher 10:1 umgerechnet werden. Dies würde somit auf einen US-Listenpreis der GeForce RTX 5090 von 2500 Dollar hindeuten – immer noch sehr viel angesichts der GeForce RTX 4090 für 1599 Dollar Listenpreis. Man kann nur hoffen, dass hier auch noch mit ein Hersteller-Aufschlag mit dabei war oder sich die Leak-Quelle einfach nur irrt.

He claims price is 24,999 Yuan? (~3,300 USD)
Or just one of joke?
Quelle:  Harukaze5719 @ X am 26. Dezember 2024
 
According to leaker who claim a retail store in Austrailia...
RTX 5080 has 16GB and GDDR7 memory
ASUS PRIME RTX 5080 OC
– Purchase Price: 2,544.55 AUD (1,581 USD)
– MSRP: 2,799 AUD (1,739 USD)
(*Included Tax)
Quelle:  Harukaze5719 @ X am 27. Dezember 2024 (des besseren Verständnis wegen um eine falsche Währungsangabe korrigiert)

Der zweite (angebliche) Leak ergeht zu einer 'Asus GeForce RTX 5080 Prime OC' für 2799 AUD in Australien, was umgerechnet 1739 US-Dollar entsprechen soll. Davon kann man sicherlich noch einmal ca. 250 Dollar oder sogar mehr als Markup für diese Hersteller-Variante abziehen, für die GeForce RTX 4080 Strix OC hatte Asus diesen Mehrpreis angesetzt. Aber selbst dies würde dann einen Listenpreis der GeForce RTX 5080 von ca. 1600 Dollar ergeben, auch in diesem Fall deutlich über dem liegend, was man (angesichts des generell mageren Hardware-Sprungs) eigentlich erwarten kann. Beide Leaks müssen nicht wirklich korrekt sein, hiermit soll eher nur der aktuelle Stand der Gerüchteküche wiedergegeben werden. Insofern nVidia tatsächlich derart hohe RTX50-Preise ansetzen wollte, müsste man schon sehr überzeugende Argumente für "Gaming-Blackwell" in der Hinterhand haben, welche derzeit noch nicht bekannt sind.

Allerdings gibt es leider ein großes Gegenargument gegenüber einer maßvollen Preis-Ansetzung der NextGen-Grafikkarten: Mit dem kommenden Wechsel der US-Regierung werden allgemein höhere Importzölle bei der Einfuhr in die USA und dies inbesondere für Waren "Made in China" erwartet. Da hierzu teilweise bis zu 40% Importzoll angedroht wurden und nach wie vor sehr viele Grafikkarten in China hergestellt werden, könnte dies AMD & nVidia durchaus dazu veranlassen, dies gleich in die Listenpreise einfließen zu lassen. Dagegen spricht nicht einmal so sehr, dass die genaue Höhe der neuen Zölle noch nicht öffentlich bekannt ist – diesbezüglich könnten AMD & nVidia einen Informationsvorsprung besitzen. Eher dagegen spricht, dass das zu erwartende mediale Aufstöhnen ob der wegen der Zölle hochgesetzten Preislagen dann direkt der Trump-Regierung angelastet würde – und dass die Hersteller diesem dicken Fettnäpfchen wohl lieber aus dem Weg gehen.

So oder so versuchen die Grafikchip-Entwickler wie bekannt derzeit, möglichst viel Ware bereits vor dem 20. Januar 2025 verschiffen zu lassen, damit jene Zoll-technisch noch unter die alte Regelung fällt. Der Launch aller neuer Grafikkarten des Januar 2025 ist demzufolge zu "alten" Bedingungen möglich – was nochmals die Chance verringert, dass die kommenden neuen Importzölle bereits in den initialen Listenpreisen enthalten sind. Wie es danach weitergeht, bleibt hingegen offen. Die aktuell aufgebauten Lagerbestände werden nicht ewig halten, auch hat nicht jeder Hersteller bereits eine China-freie Fertigung. Gerade diese Fertigung auf andere Länder in der Region umzustellen, braucht doch einige Monate bis Quartale, dass wird bis zum Januar 2025 nicht abgeschlossen sein. So oder so werden dann alle Grafikkarten-Releases spätetens ab März 2025 das Problem haben, dass jene gleich fest mit den neuen US-Importzöllen kalkulieren müssen.

Und dummerweise hat dies dann auch Auswirkungen auf Euroland. Zum einen dürften die Grafikkarten-Hersteller alles für die Januar-Releases derzeit primär in die USA verschiffen, damit dort der Lagerbestand möglichst lange frei von den neuen Zöllen ist. Dies bedeutet für Euroland wahrscheinliches Launches ohne ausreichende Warenmengen. Für die Launches ab März 2025 wird man dagegen hierzulande vermutlich die höheren US-Listenpreise schlicht umgerechnet und mit Mehrwertsteuer benutzen, die neuen US-Zölle somit mitnichten herausrechnen (hat man bei den bisherigen US-Zöllen schließlich auch nicht getan). Obwohl die Distributoren beim Import nach Europa somit keine der US-Zölle zahlen, würden somit für neue Grafikkarten auch in Europa die Preise steigen. Allenfalls hat dann die Handelskette eine höhere Marge, was Preissenkungen des Handels nach dem Launch erleichert. Ein paar Quartale nach Launch könnten die US-Zölle dann aus deutschen Einzelhandelspreisen entschwunden sein – aber der Launch erfolgt vermutlicherweise zum (hochgesetzten) US-Preisniveau.