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News des 26. Januar 2024

Breit berichtet wird derzeit über die erste Preisnotierung der Radeon RX 7900 XTX unter 900 Euro – im Rahmen eines "Mindstar" Sonderangebots der Mindfactory, aber erstaunlicherweise über die Nacht immer noch erhältlich. AMDs Top-Modell ist damit weit gekommen gegenüber der ursprünglichen UVP von 1149 Euro, welche allerdings auch zu einem ungünstigerem Wechselkurs kalkuliert wurde. Inwiefern sich der Aktionspreis weiterhin hält und sogar später einmal in "normale" Preisnotierungen einfließt, bleibt noch abzuwarten. Generell ist das ganze wohl "nur" eine Reaktion auf AMDs Preissenkung bei der Radeon RX 7900 XT – womit jenes zweitbeste Modell ein besseres Performance/Preis-Verhältnis erlangt hat und die Radeon RX 7900 XTX nunmehr nachzieht. Bei der Radeon RX 7900 GRE ist dies noch deutlicher, jene Grafikkarte ist eigentlich nur mittels jener Sonderangebote wirklich gut im Markt, mit dem regulären Angeboten weiterhin zu teuer angesetzt.

4K Perf-Index übl. Preis * Perf/Preis Bestpreis Perf/Preis
Radeon RX 7900 XTX 530% 950-1070€ 0,94 899€ (Mindstar) 1,00
Radeon RX 7900 XT 448% 760-850€ 1,00 759€ 1,00
Radeon RX 7900 GRE ~372% 620-770€ 0,98 579€ (Mindstar) 1,08
Radeon RX 7800 XT 344% 520-570€ 1,13 519€ 1,12
* üblicher Preis ohne Aktions-Angebote, entnommen dem Geizhals-Preisvergleich

Langfristig könnten diese Preissenkungen durchaus noch zu einer besser vertretbaren Preisstruktur führen – nachdem das Ausbleiben eines echten Preiswettbewerbs im Grafikkarten-Geschäft über die letzten Quartale doch sehr auffällig war. Doch nun kommt über den Release der GeForce RTX 40 "SUPER" Refreshs augenscheinlich doch noch etwas in Bewegung: Zum einen ergibt sich für die oberen nVidia-Modelle somit ein beachtbar besseres Performance/Preis-Verhältnis, wo AMD somit teilweise nachziehen muß, um den bisherigen Abstand zu wahren. Zum anderen darf die GeForce RTX 4070 Super nunmehr preislich stärker nach unten, dürfte somit perspektivisch weiter auf die Preise der Radeon RX 7800 XT drücken – und jene AMD-Karte dann eines Tages auch auf unter 500 Euro führen. Natürlich sind dies nur Veränderungen & Verbesserungen auf generell hohem Preisniveau – aber dennoch besser als gar nichts. Ironischerweise muß man dabei hoffen, dass die nächsten Grafikchip-Generationen nicht zu schnell kommen – denn neue Grafikchips mit neuen Performance-Horizonten haben oftmals einen Preis-stabilisierenden Effekt, während der aktuell losgetretende Preis-Wettbewerbs gern noch eine ganze Weile so weitergehen darf.

Twitterer Everest hat nun noch die Größe der integrierten Grafik zu AMDs 2025er APU "Kraken Point" nachgetragen: Es gibt 4 WGP, ergo 8 Shader-Cluster. Dies ist weniger als bei "Strix Point" mit 12 Shader-Clustern, beiderseits mit der RDNA 3.5 Architektur. Allerdings steht Kraken Point nächstes Jahr faktisch eine Stufe tiefer in AMDs Mobile-Portfolio, da eben Strix Point die Führerschaft übernehmen wird – abgesehen von Desktop-Abwandlungen und Sonderprojekten wie "Strix Halo". Im unteren Bereich wird AMD wie bekannt & kritisiert auf eine Vielzahl an technologisch älteren Lösungen setzen, wobei "Escher" aller Wahrscheinlichkeit nach schlicht ein Rebranding von "Hawk Point" und damit "Phoenix1" darstellt. "Phoenix2" fehlt in dieser grundsätzlich von AMD stammenden Roadmap erstaunlicherweise komplett, dies müsste AMD in einer aktualisierten Roadmap-Version noch einarbeiten. Eventuell könnten mit Phoenix2 auch einige der bislang noch benutzten Alt-Architekturen dann doch abdanken.

AMD Mobile-Portfolio 2024 AMD Mobile-Portfolio 2025
"Ultimate Compute" Dragon Range
16C + X3D, Zen 4, RDNA2 (2CU), 5nm
Fire Range
16C + X3D, Zen 5, 4nm
"Elite Experience" - Strix Halo
16C, Zen 5, RDNA 3.5 (40CU), 4nm
Premium I         Strix Point
    4P+8D, Zen 5, RDNA 3.5 (12CU), 4nm
Premium II Hawk Point
8C, Zen 4, RDNA 3 (12CU), 4nm
Kraken Point
4P+4D, Zen 5 (8CU), RDNA 3.5, 4nm
Mainstream I Rembrandt-R
8C, Zen 3, RDNA 2 (12CU), 6nm
Escher (whrschl. Rebrand "Hawk Point")
8C, Zen 4, RDNA 3, 4nm
Mainstream II Barcelo-R
8C, Zen 3, Vega (8CU), 6nm
Rembrandt-R
8C, Zen 3, RDNA 2 (12CU), 6nm
"Everyday" Mendocino
4C, Zen 2, RDNA2 (2CU), 6nm
Mendocino
4C, Zen 2, RDNA2 (2CU), 6nm
Wiedergabe der von Moore's Law Is Dead gezeigten AMD Mobile-Roadmap 2024-2025, ergänzt um neuere Details

Ein Vergleich der Hersteller-Varianten zur GeForce RTX 4070 Ti Super, wiederum basierend auf den zahlreichen Testberichten seitens TechPowerUp, zeigt eher nur maßvolle Unterschiede zwischen den einzelnen Karten-Modellen. Der Vergleich wird etwas durch das Fehlen einer "Founders Edition" erschwert, weswegen die Performance der jeweiligen Super-Karten in diesem Fall als Differenz zur GeForce RTX 4070 Ti FE (non-Super) angegeben wurde. Danach liegen die meisten Super-Modelle in einem Feld von +5-7 Prozentpunkten Mehrperformance unter WQHD im Benchmark-Parcour von TechPowerUp, allein die Asus Strix OC kommt hierbei mit +9 Prozentpunkten etwas besser weg. Die Performance-Differenzen der einzelnen Hersteller-Modelle untereinander ergibt somit eine Spanne von nur 2 Prozentpunkten, wie gesagt mit der Asus Strix OC als Ausnahme hiervon.

GeForce RTX 4070 Ti Super Takt-Offset TDP (max) Real-Takt WQHD-Perf. Verbr. Temp. Lautst. OC-Perf. *
100% = GeForce RTX 4070 Ti FE non-Super 100% = Zotac 4070TiS Trinity @ stock
Asus TUF - 285W (300W) 2758 MHz +7PP 292W 63°C 32 dBA +9,1%
Asus Strix OC +60 MHz 285W (366W) 2871 MHz +9PP 296W 62°C 33 dBA +10,4%
Colorful Vulcan W OC - 285W (330W) 2792 MHz +7PP 284W 61°C 30 dBA +10,7%
Gainward Phoenix GS +60 MHz 285W (300W) 2777 MHz +6PP 283W 63°C 29 dBA +8,4%
Galax EX White +30 MHz 285W (320W) 2743 MHz +6PP 290W 64°C 34 dBA +6,9%
Gigabyte Gaming OC +45 MHz 285W (320W) 2774 MHz +7PP 297W 64°C 37 dBA +10,3%
Palit JetStream OC +30 MHz 285W (285W) 2761 MHz +6PP 286W 65°C 32 dBA +7,5%
PNY Verto OC +15 MHz 285W (285W) 2773 MHz +6PP 297W 73°C 31 dBA +6,9%
Zotac Trinity - 285W (300W) 2708 MHz +5PP 282W 70°C 31 dBA +6,9%
* OC-Performance (3DMark13 TimeSpy Extreme) = Performance-Differenz zum unübertakteten Wert der Zotac 4070TiS Trinity; PP = Prozentpunkt

Beim Übertaktungserfolg (angeben als Differenz zum non-OC-Wert der Zotac 4070TiS Trinity) nähern sich die Karten oftmals noch weiter an, auch hiermit sind keine großen Differenzen zwischen den neuen Super-Karten zu provozieren. Auffallend ist, dass sich die einzelnen Modelle zur GeForce RTX 4070 Ti Super beim Stromverbrauch oftmals an der TDP-Marke von 285 Watt bewegen oder sogar etwas darüber kommen – trotz dass auch bei den (hier getesteten) werksübertakteten Exemplaren das default-Powerlimit immer 285 Watt beträgt. Die bisherige Erfahrung mit Ada-Lovelace-basierten Beschleunigern, das jene fast konstant etwas unterhalb TDP/Powerlimit verbrauchen, wird mit der GeForce RTX 4070 Ti Super somit in Frage gestellt. Selbst die GeForce RTX 4070 Super verbraucht letztlich ähnlich wie ihr TDP/Powerlimit, hat in dieser Frage nicht mehr den bei den bisherigen RTX40-Modellen zu beobachtenden Spielraum. Augenscheinlich musste nVidia die Refresh-Modelle näher an den maximal möglichen Verbrauch heranführen, um jene auf Touren bzw. die gewünschte Performance zu bekommen.

Hier nicht mit ausgewertet wurde im übrigen das MSI-Modell zur GeForce RTX 4070 Ti Super, da jenes im ursprünglichen Testbericht seitens TechPowerUp noch mit einem alten, fehlerhaften BIOS ausgemessen wurde. Dies ist ein Problem, welches mehr oder weniger alle derzeit veröffentlichten Tests zu diesen MSI-Karten plagt und hoffentlich seitens der Hardwaretester mittels des nächste Woche anstehenden Launches der GeForce RTX 4080 Super ausgebessert wird. Löblich zu erwähnen sind in dieser Frage sowohl Hardware Unboxed als auch PC Games Hardware, welche auf Basis des finalen gefixten BIOS nunmehr die ersten Reviews zur wirklichen Performance der MSI GeForce RTX 4070 Ti Super Ventus 3X anbieten können. Eine andere Aufgabe der Hardwaretester zum kommenden Launch der GeForce RTX 4080 wird sein, die diese Woche aktualisierten Grafikkarten-Treiber von AMD, Intel & nVidia in ihre Benchmarks einfließen zu lassen, so dass keine Bedenken ob der Genauigkeit der aufgestellten Performance-Werte auftauchen können.