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News des 21. Januar 2022

Twitterer Apisak weist auf Benchmark-Werte zu Intels DG2-512 in der SiSoft-Sandra-Datenbank hin bzw. liefert auch Vergleichswerte zur GeForce RTX 3070 Ti mit. Gemessen wurden hierbei rein theoretische Fließkomma-Durchsätze – was jetzt noch nichts über die reale Spiele-Performance aussagt, allerdings zumindest die grundsätzliche Rechenkraft ergibt und somit die grobe Performance-Klasse nahelegt. Im FP32-Bereich ("Single-float GP Compute") kommt hierbei nVidias Grafikkarte um +29% besser weg – nahezu gleichlautend zur realen Rechenleistungs-Differenz auf 2.1 GHz DG2-Takt (17,2 zu 22,7 TFlops). Hierbei muß natürlich eingerechnet werden, dass nVidias Designansatz bei der Ampere-Architektur vergleichsweise verschwenderisch mit FP32-Rechenleistung umgeht, die Radeon RX 6800 kommt mit real "nur" ~16,9 TFlops schon auf die gleiche Spiele-Performance. Jene AMD-Karte ist somit gegenüber DG2-512 unter SiSoft Sandra wohl der besser passende Vergleich:

Intel DG2-512 GeForce RTX 3070 Ti Radeon RX 6800
Hardware 4096 FP32 @ 2.1 GHz = 17,2 TFLops 6144 FP32 @ ~1.85 GHz = 22,7 TFlops 3840 FP32 @ ~2.2 GHz = 16,9 TFlops
Half-float GP Compute (=FP16) 3'509'325 Mpix/s 3'651'027 Mpix/s 3'207'336 Mpix/s
Single-float GP Compute (=FP32) 2'088'829 Mpix/s 2'702'946 Mpix/s 2'095'606 Mpix/s
Double-float GP Compute (=FP64) 100'031 Mpix/s 59'408 Mpix/s 174'208 Mpix/s
Quad-float GP Compute (=FP128) 10'946 Mpix/s 2'247 Mpix/s -
Quelle: Apisak @ Twitter bzw. SiSoft Sandra: DG2-512, GeForce RTX 3070 Ti & Radeon RX 6800

Somit ist zumindest erwiesen, dass Intel-seitig genügend FP32-Rechenleistung vorhanden ist, um sich im Idealfall mit GeForce RTX 3070 Ti und Radeon RX 6800 anzulegen. Die realen Spiele-Ergebnisse könnten aber auch etwas niedriger ausfallen, zu hochfliegende Erwartungen sollte man (bei einem Erstlingswerk) eher vermeiden. Unter "Half-float GP Compute" (halbe Genauigkeit, FP16) kann die Intel-Grafik dann besser zur nVidia-Grafik aufschließen – resultierend aus einer größeren Tensor-Power auf Intel-Seite, welche sich schon aus dem technischen Material zur Xe-HPG Architektur ergeben hat. Die deutlichen Intel-Vorteile unter FP64 & FP128 spielen hingegen keine Rolle, da jene Datenformate bei Spielen nicht benutzt werden. Damit ist es auch nicht zielführend, nach dem SiSoft-Gesamtscore zu urteilen, welcher alle vier Disziplinen vermischt – im Gaming-Einsatz ist jedoch FP32 maßgeblich und FP16 noch teilweise mit dabei, FP64 & FP128 hingegen gar nicht.

Die hiesigen Straßenpreise zur Radeon RX 6500 XT haben sich zuletzt wieder leicht entspannt: Nachdem es am Launchtag ab 330 Euro waren und dies danach bis auf 389 Euro hochging, lautet nunmehr der beste Preis auf 299 Euro. Dies sind immer noch +43% über dem deutschen Listenpreis von 209 Euro – aber man kann es als Ansatz für niedrigere Preislagen zur Radeon RX 6500 XT sehen, sollte sich dieser Preispunkt halten lassen. Die übertriebenen Straßenpreise der ersten Tage resultieren wohl auch aus einer mageren Lieferbarkeit – sobald jene besser wird, sollten Preise oberhalb 300 Euro nicht mehr gangbar sein. Der nächste Woche anstehende Launch der GeForce RTX 3050 dürfte sich zudem (normalerweise) preisdrückend für die (klar schwächere) Radeon RX 6500 XT auswirken – zumindest so lange, wie nicht auch die Straßenpreise zur Einsteiger-Lösung von nVidia davongaloppieren.

Radeon RX 6500 XT  (UVP: 209€) bester Preis Preisübertr. Preisspanne Lieferbarkeit
Verkaufsstart (15:00) 330€ +58% 330-370€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +1h (16:00) 330€ +58% 330-337€ (2 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +3h (18:00) 337€ +61% 337-364€ (3 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +12h (03:00 Nachts) 389€ +86% 389€ (1 Angebot) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +1,5d  (Nacht 20./21. Jan.) 359€ +72% 359-399€ (6 Angebote) ★☆☆☆☆
Verkaufsstart +2,5d  (Nacht 21./22. Jan.) 299€ +43% 299-399€ (9 Angebote) ★★☆☆☆
gemäß der (lieferbaren) Listungen zur Radeon RX 6500 XT bei Geizhals, Alternate, Caseking, Mindfactory, Notebooksbilliger & Proshop

Wie Hardwareluxx entdeckt haben, hat nVidia die deutschen Listenpreise für seine "Founders Edition" Ausführungen der GeForce RTX 30 Serie leicht angehoben – üblicherweise um 5-6%. Selbige Preise gibt es natürlich nur in nVidias eigenem Online-Shop sowie bei nVidias deutschem Handelspartner für FE-Karten, Notebooksbilliger.de – und logischerweise auch nur für die wenigen Karten, welche dort ab und zu angeboten werden (sowie in sekundenschnelle ausverkauft sind). Für die älteren Modelle der GeForce RTX 30 Serie ist es zudem schon die zweite FE-Preiserhöhung, nVidia hatte bereits im Januar 2021 seine deutschen Preise leicht erhöht. Trotz der erneuten, womöglich Inflations-bedingten Preiserhöhung sind diese Listenpreise für FE-Karten allerdings natürlich weiterhin deutlich niedriger, als was man im Einzelhandel ansonsten für Herstellermodelle mit selber Hardware-Basis bezahlt.

nVidia FE deutsche UVPs bei Launch ab Jan 2021 ab Jan 2022 Differenz US-MSRP
GeForce RTX 3090 FE 1499€ 1549€ 1649€ +10,0% vs. $1499
GeForce RTX 3080 Ti FE 1199€ - 1269€ +5,8% vs. $1199
GeForce RTX 3080 10GB FE 699€ 719€ 759€ +8,6% vs. $699
GeForce RTX 3070 Ti FE 619€ - 649€ +8,3% vs. $599
GeForce RTX 3070 FE 499€ 519€ 549€ +10,0% vs. $499
GeForce RTX 3060 Ti FE 399€ 419€ 439€ +10,0% vs. $399
Anmerkung: Differenz zum US-MSRP ohne Berücksichtung von Währungsumrechnung und MwSt.

Eventuell kann man an diesem Beispiel auch sehen, wie zögerlich große Unternehmen mit offiziellen Preisanpassungen sind, an dieser Stelle den Gesichtsverlust fürchten. Denn nVidia könnte natürlich auch seine FE-Listenpreise auf ein derzeit normalgängiges Straßenpreis-Maß hochreißen, nachfolgend mehr FEs produzieren, jene direkt verkaufen und somit den ganzen Gewinn der aktuellen Preisübertreibungen selber einsacken. Denkbar jedoch, dass man sich von Analysten lieber nicht fragen lassen will, ob realistische Preiserhöhungen um +80% nicht langfristig den eigenen Markt zerstören – ergo läßt man die Analysten lieber in ihren Träumen und ignoriert den Elefant im Raum. In den USA ist dies augenscheinlich noch stärker ausgeprägt, denn dort läßt nVidia die Listenpreise weiterhin unangetastet – obwohl sich die Erklärung "Inflations-Ausgleich" selbstverständlich auch dort anbieten würde. PS: An den Straßenpreisen der Herstellermodelle zur GeForce RTX 30 Serie ändert sich mit diesen Listenpreis-Anpassungen voraussichtlich gar nichts.