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News des 20. November 2023

VideoCardz berichten erneut aus dem fernöstlichen "Board Channels" Forum zum kommenden GeForce RTX 40 "SUPER"-Refresh bzw. das Auslaufen von GeForce RTX 4070 Ti & 4080. Jenes ist angeblich bereits schon im Gange, denn die Nachlieferungen seitens nVidia waren zuletzt schon nicht mehr großartig und sollen zudem für das vierte Quartal bereits weitgehend durch sein. Demzufolge erwartet man seitens des fernöstlichen Forums, dass die Bestände der GeForce RTX 4080 bei den Grafikkarten-Herstellern bereits im November zu Ende gehen, bei der GeForce RTX 4070 Ti eventuell auch schon im November, spätestens dann jedoch im Dezember. Nachlieferungen anno 2024 sind natürlich nicht mehr zu erwarten, dann übernehmen die "SUPER"-Nachfolger.

1. RTX4080 series: NVIDIA did not allocate a significant quantity of GPUs in the Q4 quarter. Consequently, the inventory levels at various AIC manufacturers are very low. It is anticipated that by November, the inventories of graphics card brands will be depleted and cleared.
 
2. RTX4070TI series: The last batch of shipments from NVIDIA in the Q4 quarter was not substantial. Based on the current inventory situation of AIC brand manufacturers, it is expected that clearing the inventory will be swift, with a possibility of completion as early as November and at the latest by December. The primary factors influencing the timeline are the factory’s inventory clearance speed and rhythm control.

Quelle:  Aussagen aus dem chinesischsprachigen "Board Channels" Forum, übersetzt von VideoCardz, dort veröffentlicht am 19. November 2023

Wichtig ist hier die Anmerkung, dass sich diese Aussagen auf die Läger der Grafikkarten-Hersteller beziehen – und nicht die nachfolgende Handelskette. Demzufolge ergibt sich hieraus auch keine Aussage, dass im Dezember keine GeForce RTX 4070 Ti & 4080 Karten mehr zu bekommen wären. Allerdings werden dann die letzten verfügbaren Exemplare schon abverkauft, je nachdem wie groß der Lagerbestand der Distributoren ist, kann dies ein paar Wochen dauern. Faktisch ist es eher eine Aussage zugunsten eines sehr gut getimten Übergangs zwischen originalen RTX40-Lösungen und dem "SUPER"-Refresh: Der insgesamte Warenbestand der Handelskette reicht denkbarerweise noch Januar 2024, Nachlieferungen gibt es keine mehr, ergo ist danach der Weg frei für die neuen RTX40-Modelle. Eine zeitgleiche Marktverfügbarkeit dürfte wenn dann nur wenige Tage oder Wochen andauern, aber generell gehen sich alte und neue Modelle somit wohl aus dem Weg. Und natürlich bedeutet dies vor allem: Interessenten an einer GeForce RTX 4070 Ti & 4080 sollten – sofern man nicht auf ein Refresh-Modell oder gute Abverkaufs-Preise spekuliert – eher schnellstmöglich zugreifen.

Von Twitterer 'YuuKi-AnS' (Tweet inzwischen gelöscht) kommen augenscheinliche Intel-Präsentationsfolien zu "Lunar Lake", welche u.a. bei VideoCardz gespiegelt werden. Hiermit bestätigt sich primär die seitens der Gerüchteküche schon seit längerem vorhergesagte, stark abgespeckte Hardware-Gestaltung von Lunar Lake: Es gibt maximal 4 Performance mit 4 Effizienz-Kernen, allerdings auch eine iGPU auf Xe2-Niveau (Battlemage-Architektur) mit immerhin maximal 8 Xe-Kernen. Letzteres entspricht der Hardware des ACM-G11-Grafikchips der Arc A300 Serie, hat also durchaus Einsteiger-Niveau – wobei die konkrete Performance logischerweise auch an den Taktraten hängt und im TDP-limitierten Mobile-Einsatz nicht zwingend mit Desktop-Verhältnissen mithalten können muß. Und in der Tat ist das komplette Lunar-Lake-Design überdeutlich auf echten Mobile-Einsatz ausgelegt: Dazu zählen die vergleichsweise wenigen CPU-Kerne, aber auch der Speichersupport rein für LPDDR5X-Speicher (immerhin bis LPDDR5X/8533), der Fanless-Support bis 8W TDP sowie die schmalen PCIe-Interfaces (nur vier Lanes PCIe 5.0).

Vor allem aber passt hierzu die Integration des PC-Hauptspeichers direkt auf das CPU-Package: Lunar-Lake-Prozessoren wird man somit immer nur zusammen mit gleich fest integriertem Speicher kaufen können. Für die Systembuilder wie für Intel ist dies natürlich einfacher, mittels jenes Verfahrens sind allerdings auch Sonderwege und besonders hohe Konfigurationen fast automatisch ausgeschlossen. Insgesamt geht Lunar Lake somit in Richtung von Intels Y-, U- und bestenfalls P-Klassen, letzteres ist noch nicht einmal sicher. Damit ergibt Lunar Lake nicht einmal im Mobile-Segment eine vollständige Generation, sondern ist nur ein Teil von Intels 2025er Produkt-Palette. Wie vor einiger Zeit bereits dargelegt, wird Lunar Lake wohl zusammen mit "Arrow Lake" eine gemeinsame Produkt-Generation bilden. Beide genannten Prozessoren-Architekturen dürften Ende 2024 starten, die volle Breite des Produkt-Portfolios wird es allerdings erst im Jahr 2025 geben, womit man durchaus von Intels 2025er Produkt-Generation sprechen kann.

Auf vergleichsweise wenig Gegenliebe seitens der Hardwaretester ist AMDs Ryzen Threadripper 7000 gestoßen – gab es doch zum Fall des Test-Embargos beachtbar wenige Hardaretests hierzu, nur die deutschsprachigen Magazine waren in vernünftige Anzahl mit dabei. Die angestellten Tests offenbaren allerdings auch gleich das Problem dieser neuen HEDT/Workstation-Prozessoren, wovon üblicherweise die non-Pro-Variante getestet wurde, welche mit Vierkanal-Speicherinterface auf Mainboards mit TRX50-Chipsatz läuft. Dabei erringen die neuen Threadripper-Prozessoren spielend die ersten Plätze unter den meisten Anwendungs-Benchmarks – vorzugsweise jenen, die mit vielen CPU-Kernen zurechtkommen. Darin liegt aber genau schon das Problem: Eine genügende Anzahl an Anwendungs-Benchmarks – selbst viele im Profi-Bereich verwendete – skaliert nicht mit einer Kern-Anzahl von 24, 32 oder 64 CPU-Kernen, besonders anschaulich zu sehen bei den vielen Adobe- und Conent-Creation-Benchmarks von Puget Systems.

Insgesamt ergeben sich somit viele weit voneinander entfernte Ergebnisse: Benchmarks, welche pur mit der Anzahl an CPU-Kernen skalieren – samt Benchmarks, wo es nur um Architektur-Vorteile geht und daher die neuen Threadripper-Prozessoren sich nur um wenige Prozentpunkte vor normale Consumer-Prozessoren setzen können (oder auch einmal dahinterliegen). Wollte man hier einen Durchschnitt der Testergebnisse ziehen, kommt es beim herauskommenden Gesamtresultat primär darauf an, wieviele Benchmarks der ersten bzw. der zweiten Kategorie angehören. Für Threadripper-Interessenten dürften somit die Einzelergebnisse sogar wichtiger sein, um zu erkennen, ob die selbst genutzte Software von diesen ManyCore-Prozessoren profitieren kann oder nicht. Natürlich gibt es auch das Anwendungs-Szenario von mehreren gleichzeitig (mit Last) laufenden Anwendungs-Programmen, hier sollten sich dann auch Threadripper-Vorteile selbst bei Anwendungen ergeben, die nur mit wenigen CPU-Kernen skalieren. Leider werden solcherart Anwendungs-Szenarien zu selten getestet.

Für normale PC-Nutzer ist Threadripper allerdings generell zu weit entfernt vom Schuß: Deutlich teurer als normale Consumer-Prozessoren mit Vorteilen nur unter ausgewählten Benchmarks, selbst dort jedoch mit ungünstigem Performance/Preis-Verhältnis. Hinzu kommt eine sehr unterdurchschnittliche Spiele-Performance: Im Normal-Modus fallen die neuen Threadripper-Prozessoren (gemittelt) auf das Niveau eines Ryzen 5 7600X zurück, im extra Game-Modus geht es auch dann nur auf das Niveau eines Ryzen 7 7700X hinauf. Jener Game-Modus begrenzt die Kern-Anzahl auf 16 CPU-Kerne, erfordert allerdings auch einen Neustart und erscheint damit als wenig Threadripper-tauglich – eine Workstation-CPU will man nicht ständig neu starten, die soll durcharbeiten. An dieser Stelle hätte sich AMD besser eine Software-Lösung einfallen lassen, welche so etwas wie ein "Spielchen nebenbei" (auf wenigen CPU-Kernen) ermöglicht, trotz eventuell auf anderen CPU-Kernen weiterlaufender Arbeit. In der aktuellen Form ist das ganze wenig Spiele-tauglich und somit nur etwas für Anwender, welche tatsächlich etwas mit der (teilweise) extrem hohen Anwendungs-Performance anfangen können.

Hardware default Game-Mode
Ryzen 7 7800X3D Zen 4 + X3D, 8C/16T, $449 120% -
Core i5-14600K RTL-Refresh, 6P+8E/20T, $319 108% -
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T, $349 100% -
Ryzen Threadripper 7980X Zen 4, 64C/128T, $4999 88% 95%
Ryzen Threadripper 7970X Zen 4, 32C/64T, $2499 93% 95%
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, $249 94% -
gemäß der Benchmarks der ComputerBase unter 10 Spiele-Titeln