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News des 20. Juni 2024

Von Notebookcheck kommt ein erster Test zu Qualcomms Snapdragon Elite X, welcher sich explizit der reinen CPU-Performance und dort auch der erreichten Energieeffizienz im Vergleich mit Mobile-Prozessoren von AMD, Apple & Intel widmet. Leider sind die angetretenen Benchmarks mit rein Geekbench und Cinebench doch eher kurz geraten, auch wurde die Energieeffizienz nur mit dem Cinebench geprüft. Dabei wäre es angesichts der teilweise sprunghaften Ergebnisse der Qualcomm-SoCs doch viel eher ratsam, dies mit einem breiten Benchmark-Feld auszumessen, um aus Vermutungen dann endlich Gewißheiten zu machen. Auf Basis der vorliegenden Ergebnisse läßt sich somit nur sagen, dass bei Qualcomm (erneut) gute Ansätze sichtbar werden.

Hardware GB ST/MT CB24 ST/MT EE CB24
Apple M3 4P+4E/8T, MacBook Air 13, 20W 3054 / 11'992 141 / 601 12,7 / 28,3
Snapdragon X1E-80-100 12C/12T, Surface Pro OLED Copilot+, ca. 20-30W 2845 / 14'458 123 / 893 6,8 / 22,6
Apple M2 Pro 8P+4E/12T, MacBook Pro 14, 30W 2663 / 14'568 123 / 1030 9,0 / 17,1
Snapdragon X1E-78-100 12C/12T, Asus Vivobook S15, 50W 2454 / 14'422 108 / 1132 6,4 / 13,1
Core Ultra 7 155H 6P+8E+2LP/22T, Xiaomi RedmiBook Pro 14, 50W 2369 / 12'499 102 / 878 3,1 / 12,7
Ryzen 7 8845HS 8C/16T, Schenker VIA 14 Pro, 54W 2555 / 12'700 102 / 912 3,1 / 11,0
gemäß der Messungen von Notebookcheck; EE = Energieeffizienz, angegeben in Cinebench-Punkten pro Watt Gesamt-Systemverbrauch auf externem Monitor

So erreicht der Snapdragon Elite X entweder auf hohem Power-Budget die Energieeffizienz der AMD- und Intel-Konkurrenz zu jedoch höherer Performance – oder kommt mit klar niedrigerem Power-Budget grob auf dieselbe Performance zu einer dann allerdings drastisch besseren Energieeffizienz. Mit Apple kann man Qualcomm in dieser Frage allerdings weiterhin nicht anlegen, wenngleich Apple im Feld von Windows-PCs auch etwas außerhalb der Konkurrenz läuft und somit rein aus technischem Interesse mit dabei ist. Nominell sieht dies gut aus für Qualcomm, auch die weiterführenden Benchmarks von Notebookcheck mit verschiedenen Stromverbrauch-Profilen zeigen erneut hochklassige Energieeffizient-Resultate für den Snapdragon Elite X. Die teilweise recht springenden Benchmark-Ergebnisse zwischen Geekbench und Cinebench weisen allerdings darauf hin, dass sich kaum einer dieser Werte wirklich verallgemeinern läßt. Die iGPU-Benchmarks fallen hingegen für Qualcomm wiederum eher unterdurchnittlich aus, dies wird wohl demnächst nicht gerade das Feld dieser Prozessoren werden.

Gemäß der PC Games Hardware steht wohl ein Ende der Preissteigerungen bei SSDs an, nachdem die NAND-Hersteller ihre Produktion wieder hochfahren wollen. Zuvor wurde jene erheblich gedrosselt, um einem Preis-senkendem Überangebot an NAND-Chips entgegenzuwirken, teilweise deutliche Preissteigerungen von SSDs waren die Folge. Das jetzige Hochfahren der Fertigung hat seine primäre Ursache aber eher im gestiegenen Bedarf seitens Server- und HPC/AI-Umgebungen. Denkbarerweise reicht die erhöhte Fertigungsmenge somit nicht aus, dass es wieder wirklich fallende SSD-Preise gibt, wohl abgesehen von kleineren Korrekturen. Die NAND-Hersteller dürften sich nach der Erfahrung der letzten Zeit scheuen, deutlich mehr zu produzieren, als tatsächlicher Bedarf vorhanden ist. Demzufolge ist die wahrscheinlichste Zukunftsaussicht keine fallenden SSD-Preise, sondern nur ein (klares) Ende der vorherigen Preissteigerungen.

Zu erwähnen wäre nachträglich noch die Windows-Sicherheitslücke "CVE-2024-30078", welche Microsoft zum Juni-Patchday offengelegt und gefixt hat. Hierbei handelt es sich um eine tatsächliche GAU-Lücke, bei welcher im gleichen WLAN-Netzwerk befindliche Angreifer einfach mittels manipulierter WLAN-Datenpakete Systemzugriff auf einem Ziel-PC erlangen können. Im eigenen Heim mag man hiervor recht gut geschützt sein (starkes WLAN-Passwort vorausgesetzt), aber an öffentlichen WLAN-Hotspots wäre man hier gegenüber ein leichtes Ziel. Leider gibt es bis dato immer noch keine exakten Informationen, wie die Lücke entstehen konnte und wie jene genau ausgenutzt wird – wohlweislich, um es Exploit-Programmieren nicht zu einfach zu machen. Der exakte Fehler soll dabei im WiFi-Treiber von Windows liegen, womit jener auch für alle derzeit unterstützten Windows-Versionen gilt – und potentiell genauso auch für alle nicht mehr offiziell unterstützten Windows-Versionen, wie Windows Vista, 7, 8 & 8.1. Mit dem Juni-Update von Microsoft ist jene GAU-Lücke für Windows 10/11 geschlossen worden – was einmal mehr die Notwendigkeit von zeitnahen Sicherheits-Updates unterstreicht.

Gleichzeitig ist dies auch ein gutes Beispiel dafür, wie Gewährleistung gegenüber Sicherheitslücken auch in Fällen von ausgelaufener Software funktionieren sollte. Anstatt sich Microsoft also bei Windows 7/8 auf dessen EOL-Status zurückzieht, würde eine sinnvolle gesetzliche Regelung gegenüber solchen Problemen das Unternehmen zwingen, festzustellen, wie lange die Sicherheitslücke bereits existiert – und sobald dies noch im Verkaufszeitrahmen dieser früheren Betriebssysteme liegt, diese Lücke gesetzlich gefordert noch fixen zu müssen. In diesem (dato angenommenen) Fall wäre die Sicherheitslücke schließlich bereits beim ausgelieferten Produkt präsent gewesen, woraus ein nachträglicher Anspruch zum Sicherheits-Fix abzuleiten wäre. Logischerweise ist dies derzeit eine rein hypothetische Überlegung und wahrscheinlich geht niemand zugunsten von Sicherheits-Updates für Windows 7 jetzt noch auf die Barrikaden. Doch diese Problematik wird auch in Zukunft immer wieder auftauchen, in absehbarer Zeit dann für Windows 10 nach dessem Support-Ende im Oktober 2025.

Im Sinne der jüngsten Erkenntnis der Politik, dass IT-Sicherheit eine gewichtige Grundbedingung in der heutigen Zeit darstellt, wäre es sehr wohl angebracht, die großen Hersteller zum Fixen auch alter Sicherheitslücken zu zwingen. Deren Existenz zum Verkaufszeitraum kann dabei den logische Hebel darstellen, denn hiermit wurde das ältere Produkt somit nicht durch eine neuere Entwicklung in Schwierigkeiten gebracht, sondern durch einen bereits im Auslieferungszustand vorhandenen Fehler, welcher auch schon damals ausnutzbar gewesen wäre. Der Schritt, die Hersteller bei ihren Sicherheitsupdates mehr in die Pflicht zu nehmen, muß langfristig sowieso getan werden, wie auch jetzt schon entsprechende Ansätze im Smartphone-Segment zu sehen sind. Für diese aktuelle Sicherheitslücke hat dies wahrscheinlich keinen Belang, denn speziell Windows 7 wird mittels des ESU-Programms immer noch mit aktuellen Sicherheits-Updates versorgt.