Twitterer Kopite7kimi hat nochmals die Taktraten-Möglichkeiten der GeForce RTX 40 Serie betont: So soll es wohl kein ganz großes Kunststück sein, mit dem AD102-Chip immerhin 2.8 GHz Takt zu erreichen. Auf dieser Taktrate könnte selbiger Chip im Vollausbau dann sogar die Marke von 100 TFlops-Rechenleistung knacken (das 2,5fache der GeForce RTX 3090 Ti) – im genauen sind dafür sogar nur 2713 MHz notwendig. Dies ist nunmehr eine ziemlich klare Bestätigung dessen, dass man sich für die Ada-Lovelace-Generation auf einen beachtbaren Taktraten-Sprung einstellen kann. Selbiger stellt auch eine Grundlage unserer bisherigen Performance-Prognosen zu den RTX40-Grafikkarten dar (beispielsweise GeForce RTX 4090 auf der 1,9-2,5fachen Performance der GeForce RTX 3090).

How can we get 100TFLOPs from AD102?
Let a full-chip AD102 run at 2.8GHz.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 18. Mai 2022
 
It's easy to reach 2.8GHz, at least not very hard.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 21. Juni 2022

Allerdings wurden jene Prognosen auch (bewußt) mit Spannbreite formuliert, denn die genauen Taktraten der später tatsächlich ausgelieferten RTX40-Grafikkarten sind derzeit natürlich noch nicht bekannt. Denn schließlich will der Twitterer mit dieser Angabe auch nicht sagen, dass nVidia's "Ada Lovelace" Generation tatsächlich immer derart hoch taktet – gerade nicht bei der GeForce RTX 4090, welche wohl extra Spielraum für eine spätere GeForce RTX 4090 Ti oder/und "Ada Titan" lassen soll bzw. womöglich bei der Verlustleistung gar nicht so sehr in die Vollen geht. Unter dieser Ansetzung kann man speziell von der GeForce RTX 4090 eine vergleichsweise zahme Taktrate erwarten, während andere Karten des RTX40-Portfolios dann eher in Richtung jener 2.8 GHz gehen könnten.

Aber auch da ist nicht sicher, ob nVidia bei echten Produkten ganz an jene 2.8 GHz herangeht – nur weil etwas technisch möglich ist, muß man es nicht zwingend in der Praxis machen. Schließlich haben aktuelle Grafikchips allesamt die Tendenz, bei nahe zur Grenze kommenden Taktraten einen fürchterlichen Stromdurst zu entwickeln, mit einem extrem ungünstigen Verhältnis von Mehrtakt zu Mehrverbrauch. Hier muß jeder Grafikchip-Entwickler einen zweckmäßigen Kompromiß zwischen Taktrate, Performance-Anspruch und Stromverbrauch für den Normalbetrieb finden. Denkbar also, dass jene 2.8 GHz mit keiner RTX40-Grafikkarte zu Referenz-Bedingungen erreicht wird. Doch zumindest im Übertaktungsbetrieb sollte dies dann problemlos möglich sein – sofern die Aussage des Twitterers über die Taktraten-Möglichkeiten der Ada-Lovelace-Grafikchips grundsätzlich zutrifft.

Ein weiterer Tweet von Kopite7kimi dreht sich um die Bauform der kommenden RTX40-Grafikkarten: Danach soll eine GeForce RTX 4070 von der reinen Karten-Größe her im Feld der GeForce RTX 3070 Ti liegen (270x112mm, 2 Slots), GeForce RTX 4080 und 4090 hingegen im Feld der GeForce RTX 3090 Ti (336x140mm, 3,2 Slots). Damit ist nicht gesagt, dass es für die GeForce RTX 40 Serie wieder exakt diese Abmessungen sein werden, aber es sollte grob in dieselbe Richtung gehen. Zugleich gilt zu beachten, dass sich alle diese Angaben (zu diesem Zeitpunkt) allein auf die "Founders Edition" Ausgaben von nVidia beziehen können. Was die Grafikkarten-Hersteller hieraus an Eigendesigns zimmern, kann noch gar nicht spruchreif sein, da jene von nVidia bislang noch nicht mit Chip-Samples zur Erstellung und Validierung der eigenen Kartendesigns beliefert worden sind.

Looking forward to seeing these 4-slot Lovelace designs.
Suspect we will see a few 5-slot ones.
Quelle:  Ghost Motley @ Twitter am 21. Juni 2022
 
No necessary now.
RTX 4090 looks like a RTX 3090 Ti, RTX 4080 does that too.
RTX 4070 looks like a RTX 3070 Ti.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 21. Juni 2022

Interessanterweise läßt sich aus diesen groben Größenangaben zudem durchaus ableiten, was an Verlustleistungen jeweils maximal möglich sind: Für die GeForce RTX 4090 ist somit kaum viel mehr als die TDP der GeForce RTX 3090 Ti (450W) zu erwarten – die teilweise kolportierten (deutlich) höheren Wattagen läßt sich nVidia augenscheinlich offen für spätere AD102-Boliden. Zudem sollten GeForce RTX 4080 (angeblich 420W TDP) und GeForce RTX 4090 TDP-mäßig wohl eng beeinander liegen, ansonsten lohnt es sich nicht, jene auf das gleiche Grafikboard ("PG139") zu setzen. Für die GeForce RTX 4070 sollte demzufolge eigentlich bei grob 300 Watt Schluß sein, wenn hier wieder "nur" ein DualSlot-Design zum Einsatz kommen sollte. In allen Fällen gilt: Wesentlich höhere Verlustleistungen sollten in größeren Grafikkarten resultieren – und lassen sich somit automatisch an deren Größe ablesen.