Weitere Informationen zu den Chipgrößen der NextGen-Grafikchips ergeben sich über diverse Twitter-Meldungen. Wie bekannt, hatte Greymon55 das Navi-31-GCD auf "350+mm²" eingeordnet, was eine gesamte Chipfläche (inkl. MCDs) von ca. 590-600² nahelegt. Laut Kopite7kimi @ Twitter soll der AD103-Chip dagegen etwas größer als das Navi-31-GCD sein, sprich wäre im Rahmen von ca. 360-380mm² zu erwarten. Dies passt gut zu der seitens SemiAnalysis schon vor einiger Zeit (anhand der reinen Hardware-Daten) vorhergesagte Chipfläche. Kopite7kim hat allerdings noch einmal nachgelegt und den AD102-Chip auf (ca.) 600mm² eingeschätzt, was wiederum grob zu dieser früheren Vorhersage passt. Vollständig ist die Auflistung der Chipgrößen der NextGen-Grafikchips noch nicht – und vergleichbar ist daran sowie der wenigste Teil wegen abweichender MCM/Monolith-Ansätze sowie teilweise unterschiedlicher Chipfertigung.

GCD 350mm²+
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 19. Juli 2022
 
If that is true. It's slightly smaller than AD103.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 20. Juli 2022
 
 
What's the current estimate on AD102?
Quelle:  VideoCardz @ Twitter am 20. Juli 2022
 
600mm²
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 20. Juli 2022

Die gestern bereits mehrfach erwähnte Vollausbau-Variante des AD102-Chips scheint laut Twitterer Twitter wohl auf eine neue Titan-Karte hinauszulaufen, sprich auf "ADA Titan". Jene soll das TDP-Maximum des AD102-Chipdesigns mit 800 Watt TDP samt gleich 48 GB GDDR6X-Speichers tragen. Wie ebenfalls gestern erwähnt, könnte nVidia bereits an dieser Karte arbeiten, da neben der GeForce RTX 4090 eine weitere Gaming-Grafikkarte auf AD102-Basis bei nVidia in Vorbereitung sein soll. Doch dürfte selbige nicht sofort erscheinen, kann nVidia somit die technischen Daten und sogar die Zielsetzung dieser Karte jederzeit noch verändern: Aus "ADA Titan" könnte letztlich auch eine simple GeForce RTX 4090 Ti werden, je nachdem wie es gemäß Markt- und Verdienst-Situation nVidia am sinnvollsten erscheint. Zumindest klärt die TDP-Angabe zu dieser Karte auf, wozu der zugrundeliegende AD102-Chip wirklich in der Lage ist – und dass die für die GeForce RTX 4090 angesetzten "nur" 450 Watt somit (vergleichsweise) energieeffizient sind.

And that Titan must be operating at 1000W or maybe even 1200W?
Quelle:  FanOfTech @ Twitter am 20. Juli 2022
 
It has ~800W TGP and 48G GDDR6X. Hope our dreams come true.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 20. Juli 2022

Einen Blick viel weiter in die Zukunft gab es zudem mittels des Statements von Kopite7kimi zum Ada-Lovelace-Nachfolger: Jener soll weiterhin in monolithischer Bauweise erscheinen – und (wie bekannt) womöglich auf den Codenamen "Blackwell" hören. Logischerweise dürften nVidias Chipdesigner derzeit mitten in der Arbeit an der nachfolgenden Chip-Generation stecken, welche im Jahr 2024 zu erwarten ist mit einem Tape-Out um den Jahreswechsel 2023/24 herum und somit einem Designende gegen Jahresende 2023. Damit ist jetzt die Phase, wo die eigentliche Konzeptions-Arbeit getan wird, danach wird eher "nur" noch das Konzept zum Leben erweckt (was natürlich den eigentlichen Teil der Arbeit darstellt). Unklar bleibt weiterhin, ob "Blackwell" nicht womöglich nur der Codename der üblicherweise zuerst entwickelten HPC-Architektur ist und ob die entsprechende Gaming-Architektur nicht einen eigenen Codenamen bekommt. Dies eröffnet letztlich sogar die Tür für abweichenden Konzeptionen in der Frage "monolithisch oder MCM" – wobei MCM-Konstrukte im HPC-Bereich üblicherweise (viel) einfacher zu realisieren sind.

ADA-next seems to be another monolithic chip.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 19. Juli 2022
 
Maybe Blackwell.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 19. Juli 2022

Von Golem, Igor's Labs und ComputerBase sind nun auch die deutschsprachigen Tests zur Arc A380 erschienen – welche indirekt erklären, wieso die Hersteller solche "schwierigen" Fälle ungern zu deutsche Testern geben. Bei Igor wurde der Karte ein "Not Approved" Award verliehen, bei der ComputerBase hat man eine ganze (lesenwerte) Seite nur den Treiber-Fehlern der Arc-Grafikkarte gewidmet. Zudem wurde mittels der verschiedenen Tests nachgewiesen, wie krass die Karte ein rBAR-System voraussetzt: Ohne rBAR sind es gleich um ein Viertel niedrigere Frameraten, eine dramatische Differenz zu den üblicherweise einstelligen rBAR-Gewinnen bei AMD & nVidia. Damit sind AMD-Systeme für diese Arc-Grafikkarten derzeit faktisch außen vor, da der aktuelle Intel-Treiber derzeit nur rBAR für Intel-Systeme beherrscht. Im allgemeinen ist die Grafikkarte schlicht nicht Release-fertig – ein Fazit, welches man gern schon bei den chinesischen oder US-Testern gelesen hätte, nicht erst bei den deutschen Testern, welche die Arc-Karten außerhalb jeder Hersteller-Kanäle bekommen haben.