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News des 19. März 2025

VideoCardz notieren eine Anpassung der deutschen UVPs der GeForce RTX 50 Serie, welche sich aus nVidias offiziellen Webseiten ergibt. Eine echte Preissenkung ist dies natürlich mitnichten, denn der US-Listenpreis wird damit nicht angerührt. Es handelt sich allein um eine Anpassung aus Gründen von Wechselkurs-Schwankungen: Die originalen UVPs wurden noch zu einem Dollar/Euro-verhältnis von ca. 1,04 Dollar/Euro kalkuliert, derzeit steht der Kurs allerdings eher wieder bei 1,09 Dollar/Euro. Demzufolge gingen die deutschen UVPs der GeForce RTX 50 Serie um ca. 4½% nach unten – mit Ausnahme der GeForce RTX 5070 Ti, für welche nVidia keine Founders Edition stellt. Dies zeigt auch auf die (geringe) Bedeutung dieses UVPs hin: Im eigentlichen sind es nur die Abgabepreise für nVidias Founders Edition in nVidias eigenem Online-Shop – sprich, für die geringe und zeitlich limitierte Menge, mit welcher nVidia diese eigenen Grafikkarten liefert.

Listenpreis (bisher) Listenpreis (neu)
GeForce RTX 5090 $1999 / 2329€ $1999 / 2229€
GeForce RTX 5080 $999 / 1169€ $999 / 1119€
GeForce RTX 5070 Ti $749 / 879€ unverändert
GeForce RTX 5070 $549 / 649€ $549 / 619€

Es ist somit noch nicht einmal eine echte Marktvorgabe an die Grafikkarten-Hersteller – denn wäre dies so, könnte man auch den UVP der GeForce RTX 5070 Ti senken, was aber wie gesagt ausgeblieben ist. Die Marktpreise in deutschen Landen bilden sich dann sowieso anhand anderer Eckpunkte: Abgabepreis der meist fernöstlichen Grafikkarten-Hersteller in Dollar ab Hafen Hongkong, Shanghai oder Taiwan an die wenigen Distributoren, welche dann die Aufgabe des Transports über die Ozeane, die Einfuhr nach Deutschland und die Verteilung an die hiesigen Einzelhändler übernehmen. Zwar sind die Abgabepreise der Grafikkarten-Hersteller nicht bekannt, jene richten sich aber im Endeffekt am US-Listenpreis aus und werden wie gesagt in Dollar erhoben. Die Distributoren übernehmen dann den Job des Währungsumtauschs, womit aber im Endeffekt die deutsche UVP nie wirklich berührt wird. Jene ist nur eine grobe Richtschnur, wie der US-Listenpreis in Euro umgerechnet ungefähr aussehen sollte, kommt aber als direkte Preisvorgabe ausschließlich in nVidias Online-Shop bei deren Founders Edition zum Einsatz.

Bei AMD ist es dann noch eindeutiger, wo die wirklichen Stellhebel liegen: AMD stellt zwar genauso deutsche UVPs auf, im Online-Shop von AMD bezahlt man real aber immer den US-Listenpreis, welcher tagesaktuell auf Euro umgerechnet wird (natürlich nur bei Produkten, die AMD auch dort anbietet). Die Bedeutung der deutschen UVPs ist somit im eigentlichen minimal (gerade wenn nVidia kaum Founders Editions auflegt) und man sollte insbesondere bei Beurteilungen, wie stark einzelne Straßenpreise von der Preisvorgabe des Herstellers abweichen, eher denn zum (tagesaktuell umgerechneten) Listenpreis vergleichen, als denn zur deutschen UVP. Jene Änderung durch nVidia drückt allerdings auch aus, dass die Grafikkarten-Preise im deutschen Einzelhandel nunmehr das Potential haben, um eben jene 4½% abzusinken. Allerdings kann dies teilweise auch schon erfolgt sein, bei sich schnell verkaufenden Gütern kann dies fixer gehen als wie nVidia seine offiziellen Preisnotierungen anpasst.

So oder so lohnt sich wiederum der Blick auf die aktuellen Grafikkarten-Preise der 2025er Neuvorstellungen von AMD & nVidia – wo allerdings eher ein weitgehender Stillstand mit einer Ausnahme eingetreten ist. Denn Radeon RX 9070 & 9070 XT sowie GeForce RTX 5070 Ti bis 5090 halten halbwegs ihre vorherigen Preise, im Fall der GeForce RTX 5070 Ti & 5090 liegt man derzeit zwar etwas günstiger als am 14. März, kehrt damit aber auch nur zum bereits am 11. März erreichten Preisstand zurück. Bei allen diesen fünf Grafikkarten kann man derzeit eher von einer sich setzenden Preislage reden – auf leider durchgehend überhöhtem Niveau. Allein die GeForce RTX 5070 bewegte sich (erneut) bemerkbar nach unten, erzielt mit 659 Euro sogar kurzfristig ihre deutsche UVP – dreieinhalb Sekunden, bevor jene dann auf 619 Euro verändert wurde. Der real erreichbare Straßenpreis gemäß des US-Listenpreises und aktueller Umrechnung liegt allerdings noch etwas niedriger – 599 Euro sollte die eigentliche Zielmarke für die GeForce RTX 5070 im deutschen Einzelhandel sein.

23.2. 6.3. 9.3. 11.3. 14.3. 19.3. Übertr.
GeForce RTX 5090 ~3800€ ? 3499-3600€ 3249-3600€ 3419-3600€ 3288-3600€ +51%
GeForce RTX 5080 ~1600€ ? 1509-1650€ 1469-1650€ 1449-1600€ 1439-1550€ +32%
GeForce RTX 5070 Ti ~1300€ ? 1079-1160€ 1009-1150€ 1049-1150€ 1009-1100€ +23%
GeForce RTX 5070 - 809-930€ 796-850€ 795-860€ 699-780€ 659-750€ +10%
Radeon RX 9070 XT - 919-1200€ 898-980€ 849-920€ 826-900€ 828-900€ +27%
Radeon RX 9070 - 729-900€ 749-830€ 699-800€ 699-760€ 699-760€ +17%
Preis-Übertreibung gegenüber dem tagesaktuell umgerechneten US-Listenpreis

Ganz generell ist es beachtenswert, wie breit die neuen 2025er Grafikkarten derzeit schon gelistet werden – dies ist kein Vergleich zum Februar, wo die ersten Exemplare zur GeForce RTX 50 Serie nur sehr zaghaft in Preisvergleichen sichtbar wurden. Nicht jede der aktuellen Listungen führt schon zu einem regulären Einzelhändler, aber inzwischen ist es bereits die Mehrzahl. Die sagt aus, dass Ware im Markt ist und teilweise auch bei den Einzelhändlern liegenbleibt, sich nicht jede Nachlieferung sofort ausverkauft. Letzteres passiert nur dann, wenn irgendwo mal Drops zu wirklich günstigen Preisen auftauchen, die gehen dann nach wie vor umgehend weg (und tauchen somit in keine Preisvergleichen auf). Anders formuliert ist den Grafikkarten-Käufern das aktuell sichtbare Preisniveau eigentlich schon zu hoch, genau deswegen verkaufen sich diese Listungen nicht ab. Noch scheint aber zu wenig Ware im Markt zu sein, als dass die Einzelhändler gezwungen wären, sich untereinander ihren ansonsten üblichen täglichen Kampf um die Käufer zu liefern.

Doch wenn dieser Punkt erreicht ist, dass klar mehr Ware zur Verfügung steht, als was aktuell umgesetzt wird, dann setzt der vorgenannte Effekt wieder ein – und dann werden die Grafikkarten-Preise denkbarerweise noch einmal beachtbar abschmelzen. Aufgrund dessen, dass das aktuelle Nachliefer-Niveau (angesichts der verfügbaren Warenmenge im Markt) nicht schlecht sein kann, könnte dieser Punkt nicht einmal weit entfernt sein. Die große Frage ist nur, ob es dann wirklich heruntergeht auf Listenpreis-Niveau – oder aber ob sich dann zeigt, dass die Grafikkarten-Hersteller wirklich durchgehend mit gewissen Preisaufschlägen planen. Dies ist zumindest die augenscheinliche Intention der Grafikkarten-Hersteller für diese Grafikkarten-Generation – ob jene diesen Vorsatz durchhalten können, wird der weitere Marktverlauf ergeben.

Die ComputerBase hat sich mit der Performance der Demo zu "Half-Life 2 RTX" beschäftigt, welche halbwegs passabel ausfällt. Andere Grafikkarten als jene von nVidia mag die Demo allerdings nicht, das ganze ist augenscheinlich sehr auf die RTX-Beschleuniger von nVidia zugeschnitten. Frame Generation wird dabei durchgehend unterstützt und soll auch tatsächlich die Frameraten der nVidia-Beschleuniger aufpeppen – und läuft jedoch in ein interessantes Dilemma hinein: Auf GeForce RTX 5070 Ti aufwärts gibt es unter WQHD bereits anständige Frameraten, Framegenierung kann dies dann vervielfachen, geht aber auch mit einer klar höheren Latenz einher. Dies ist dann ein durchaus gewagter Tausch: Für nur auf dem Monitor sichtbar mehr (unterschiedliche) Frames oberhalb von sowieso schon 60 fps eine beachtbar höhere Eingabelatenz zu akzeptieren. Das Spiel braucht wohl definitiv nVidias Reflex 2 und Frame Warp, damit der Einsatz von (Multi) Frame Generation nicht zu dummerweise höheren Latenzen führt.

Half-Life 2 RTX Demo Setting Performance Latenz
GeForce RTX 5090 4K @ DLSS, "normal" → MFGx4 71 → 239 fps 36 48 ms
GeForce RTX 5080 WQHD @ DLSS, "normal" → MFGx4 75 → 243 fps 34 48 ms
GeForce RTX 5070 Ti WQHD @ DLSS, "normal" → MFGx4 64 → 211 fps 39 54 ms
GeForce RTX 5070 WQHD @ DLSS, "normal" → MFGx4 49 → 163 fps 53 65 ms
GeForce RTX 4090 4K @ DLSS, "normal" → FG 54 → 98 fps 47 54 ms
GeForce RTX 4080 Super WQHD @ DLSS, "normal" → FG 67 → 118 fps 38 47 ms
GeForce RTX 4070 Ti Super WQHD @ DLSS, "normal" → FG 58 → 104 fps 44 52 ms
gemäß den Messungen der ComputerBase

Framegenerierung auf Grafikkarten, welche keine 40 fps erreichen, ist hingegen witzlos, selbst wenn man damit nominell die Framerate retten kann. Beispielsweise schafft eine GeForce RTX 5070 Ti unter der 4K-Auflösung selbst mit DLSS nur 36 fps, was durch MFGx4 auf immerhin 123 fps aufgebläht werden kann. Dafür geht die Eingabelatenz dann aber auch von 61ms auf 79ms nach oben, aus einem sowieso schon schwachen Wert wird somit ein schlechter. Das FG-Dilemma lautet somit speziell unter diesem RTX-Titel: Auf Grafikkarten mit ausreichend hoher Framerate eher zweifelhaft, da es die Eingabelatenz weiter erhöht – und auf Grafikkarten mit unzureichender Framerate per se zwecklos. Hinzu kommen dann sogar noch zusätzliche Grafikfehler speziell durch die Multi-Variante von Frame Generation. Laut der ComputerBase soll dies derart augenfällig sein, dass man selber die Demo nur mit normaler Framegenerierung durchgespielt hat, nicht jedoch mit Multi Frame Generation. Das Spiel bräuchte sicherlich einen fps-Beschleuniger, Framegeneration in der aktuellen Form ist aber bestenfalls ein Notbehelf, aber eigentlich nicht zu empfehlen (und ist vor allem nicht mit realen fps-Raten vergleichbar).

... dass mit DLSS MFG 3× und DLSS MFG 4× um den Bereich der Waffe plötzlich unschöne Artefakte in Bewegung auftauchen. Vor allem in Verbindung mit teiltransparenten Objekten wie Gras oder Zäunen gibt es teils deutliche Grafikfehler, die stören. Das hat den Effekt, dass Half-Life 2 RTX zumindest aktuell nur unangenehm mit DLSS MFG spielbar ist, die Grafikfehler sind zu ausgeprägt. Interessanterweise sind die Grafikfehler mit DLSS FG, also nur einem künstlichen Bild, kaum noch ausgeprägt, wenn auch an sich nach wie vor vorhanden.
Quelle:  ComputerBase am 19. März 2025