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News des 19. April 2023

Die PC Games Hardware hat sich eingehend mit der GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X beschäftigt – einer im letzten Oktober vorgestellten Sonderausführung der normalerweise nur mit GDDR6-Speicher ausgelieferten GeForce RTX 3060 Ti, welche inzwischen jedoch in stattlicher Anzahl im Einzelhandel zu finden ist. Jene beinhaltet als Änderung einfach nur GDDR6X-Speicher mit 19 Gbps Datenrate anstatt des normalerweise genutzten GDDR6-Speichers mit 14 Gbps Datenrate. Die Speicherbandbreite geht somit satt um +36% nach oben, was leider auch erkauft wird mittels einer auf 225 Watt erhöhten TDP. Dies sind 25W mehr als bei der regulären 3060Ti und somit der bislang deutlichste Hinweis darauf, dass GDDR6X-Speicher einfach mehr Strom verbrennt – allerdings primär auf seitens des Speicherinterfaces, weniger durch den Speicher selber.

GeForce RTX 3060 Ti GDDR6 GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X GeForce RTX 3070
Chip-Basis nVidia GA104-200 nVidia GA104-? nVidia GA104-300
Hardware 5 Raster-Engines, 38 Shader-Cluster, 4864 FP32, 80 ROPs, 4 MB L2, 256 Bit GDDR6-Interface 5 Raster-Engines, 38 Shader-Cluster, 4864 FP32, 80 ROPs, 4 MB L2, 256 Bit GDDR6X-Interface 6 Raster-Engines, 46 Shader-Cluster, 5888 FP32, 96 ROPs, 4 MB L2, 256 Bit GDDR6-Interface
Taktraten 1410/1665 MHz & 14 Gbps 1410/1665 MHz & 19 Gbps 1500/1725 MHz & 14 Gbps
Rohleistungen 16,2 TFlops & 448 GB/sec 16,2 TFlops & 608 GB/sec 20,3 TFlops & 448 GB/sec
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6X 8 GB GDDR6
TDP / Realverbrauch 200W  /  202W 225W  /  ~225W 220W  /  221W
FullHD / 4K Perf.Index 1460%  /  217% ~1510%  /  ~226% 1640%  /  250%
Listen/Straßenpreis $399  /  400-450€ —  /  430-480€ $499  /  490-560€
Release 2. Dezember 2020 Oktober 2022 29. Oktober 2020

Trotz der deutlich höheren Speicherbandbreite war allerdings nur ein kleines Performance-Plus zu erwarten, was die Benchmarks der PCGH einwandfrei bestätigen: Unter der FullHD-Auflösung um +3,3% mehr als eine normale 3060Ti, unter WQHD sind es dann +4,1% sowie unter 4K +4,3%. Aufgrund der perfekt zur Skalierung des 3DCenter Performance-Index' passenden Differenz-Werte zur GeForce RTX 3070 läßt sich auch eine recht zielgenaue Einordnung in diesen Performance-Index treffen: Die GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X landet somit im FullHD-Index auf ~1510%, im UltraHD/4K-Index auf ~226%. Der im Einzelhandel verlangte Mehrpreis von ca. 30 Euro passt allerdings kaum zur Mehrperformance, dafür dürfte die GeForce RTX 3060 Ti GDDR6X nur 10-15 Euro mehr kosten. Wirklich viel Sinn macht diese Kartenversion also nicht – außer für nVidia, welche damit mutmaßlicherweise zu viel an Lager liegende GDDR6X-Speicher loswerden können.

Nachdem Igor's Lab zuletzt deutlich gegen billig gebaute GeForce RTX 4070 UVP-Modelle geschossen hatten, kommt nun mittels des Tests der PNY Verto DualFan eine Gegenthese – und damit der Beweis, dass man es durchaus richtig machen kann. Zwar ist das auf Referenz-Spezifikationen laufende PNY-Modell nicht die allergünstigste Grafikkarte im Stall, aber mit 5 Euro über UVP in einem gangbaren Preisrahmen – gerade wenn man das Problem der schlechten Kühlung und damit der zu hoher Hotspot-Temperaturen eindrucksvoll vermeiden konnte. Denkbarerweise musste PNY dafür allerdings noch stärkere Abstriche bei der eigenen Marge in Kauf nehmen, denn die anderen Grafikkarten-Hersteller bauen ihre UVP-Ausführungen anzunehmenderweise aus purer Ertrags-Not derart "billig" (und natürlich auch, weil für den Grafikkarten-Käufer oftmals der Markenname relevanter als die reale Produktqualität ist).

Notebookcheck berichten über erste Spiele-Tests mit der "Radeon 780M" iGPU aus AMDs Phoenix-APU. Die bisherigen synthetischen Tests zeigte nur auf 15-20% Performance-Vorteil gegenüber der Radeon 680M hin, obwohl hier der Sprung von der RDNA2- zur RDNA3-Architektur (samt Fertigungsverbesserung) zwischen beiden iGPUs steht. Die Spiele-Tests fallen nun laut Notebookcheck besser aus, obwohl die Original-Quelle keine vergleichbaren Benchmarks liefert und Notebookcheck somit nur aus eigener Benchmark-Erfahrung reden können. Anders formuliert: Es ergibt sich somit ein Ansatz, auf ein klar besseres Performance-Profil der Radeon 780M zu hoffen – aber dennoch müsste dies erst noch mittels eines ernsthaften Tests nachgewiesen werden. Dazu sollten beide iGPUs auf vergleichbaren Notebooks direkt gegeneinander stehen. Idealerweise sollte man ein ähnlich motorisiertes Desktop-System mit GeForce GTX 1650 und/oder Radeon RX 570 nebenbei her laufen lassen, um eine Performance-Relation zu bekannten Desktop-Beschleunigern zu erstellen.

Auf Steam finden sich die offiziellen PC-Systemanforderungen zu "Firmament", dem für den 18. Mai angesetzten Steampunk-Adventure-Titel der Myst-Macher. Jenes kommt mit (aus heutiger Sicht) mittelprächtigen CPU-Anforderungen und jedoch wiederum hohen Hauptspeicher-Anforderungen daher – wie schon bei einigen neuen Spieletiteln der letzten Zeit werden 32 GB empfohlen. Die Grafikkarten-Anforderungen sind ebenfalls gehaltvoll mit einem Minimum von immerhin GeForce GTX 1070 oder Radeon RX 5700 XT sowie einer Empfehlung von GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX 6800 XT. Interessanterweise liegt hier jeweils die genannte AMD-Grafikkarte im üblichen Performance-Feld weit vor der genannten nVidia-Karte (im Minimum um +56%, bei der Empfehlung gleich um +86%). Entweder ist das Spiel somit sagenhaft schlecht auf AMD-Grafikkarten optimiert oder die genannten Systemanforderungen wurden durch Würfeln erstellt – was somit durch die Hardwaretester mittels der üblichen Launchtests zu überprüfen wäre.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Firmament"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 11, 20 GB freier Festplatten-Platz
CPU Core i5-7XXX oder Ryzen 7 2700X Core i5-11XXX oder Ryzen 7 3800X
Speicher 16 GB RAM 32 GB RAM
Grafik GeForce GTX 1070 oder Radeon RX 5700 XT GeForce GTX 1080 Ti oder Radeon RX 6800 XT