VideoCardz zeigen eine AMD-Unterlage, welche die Mitte November in der Gerüchteküche genannten technischen Daten und Listenpreise zu den Ryzen 7000 non-X-Modellen bestätigt. Natürlich kann sich AMD bei solchen Sachen wie der Preislage immer noch umentscheiden, dies geht insbesondere dann, wenn die neuen Prozessoren zwar zur CES 2023 am Jahresbeginn vorgestellt werden, in den Handel aber augenscheinlich erst nach der CES am 10. Januar gehen. Für den Augenblick scheint dies jedoch erst einmal AMDs Planung zu sein – welche natürlich Fragen offenläßt, denn die Einzelhandelspreise der X-Modelle sind inzwischen ausreichend tief, dass die non-X-Modelle auf diesen Preislagen kaum noch einen Vorteil bieten würden. Beispielsweise könnte der Ryzen 9 7900 nach Währungsumrechnung und MwSt-Aufschlag hierzulande ca. 480 Euro kosten, die günstigte Notierung zum Ryzen 9 7900X fängt allerdings schon bei 489 Euro an.

Selbst wenn dies immer noch etwas günstiger wäre, würden die non-X-Modelle somit einen sehr erheblichen Teil ihres Listenpreis-Vorteils verlieren. Eventuell gibt AMD die non-X-Modelle vom Start weg intern zu einem besseren Preis an die Distributoren & Einzelhändler weiter, so dass die resultierenden Straßenpreise der non-X-Modelle günstiger ausfallen können und somit der Preisabstand zu den X-Modellen gewahrt bleibt. Alternativ könnte AMD das ganze auch aussitzen und darauf hoffen, dass der Markt dies dann schon wieder hinbiegt – was passieren kann, aber durchaus ein paar Wochen Zeit benötigen wird. Sollten diese Listenpreise nicht doch noch umgestoßen werden, bedeutet dies aber vor allem, dass es demnächst keine offiziellen Preissenkung zum bestehenden Ryzen 7000 Portfolio geben wird. Die günstigeren Straßenpreise der Feiertags-Zeit dürften voraussichtlich dennoch Bestand haben, vom Erfolg umgerannt wurde AMD derentwegen kaum.

Twitterer Harukaze5719 zeigt ein paar Termine zu kommenden nVidia-Grafiklösungen, primär den RTX40 Mobile-Modellen. Das ganze stammt wohl aus einem chinesischen Forum, ist demzufolge zwar nahe an der Quelle, aber keineswegs sicher. Andererseits wird auch nichts ungewöhnliches versprochen, denn zwar dürfte nVidia die GeForce RTX 40 Mobile-Serie auf der kommenden CES 2023 offiziell vorstellen, aber jene geht natürlich keineswegs umgehend in den Markt. Die Notebook-Hersteller müssen auch erst einmal ihre Designs finalisieren, zudem ist immer auch das chinesische Neujahresfest einzurechnen, welches nächstes Jahr vergleichsweise früh stattfindet (22.1. bis 7.2.). Somit soll man mit GeForce RTX 4080 Laptop & 4090 Laptop gegen Anfang Februar rechnen, mit GeForce RTX 4070 Laptop und kleiner dann gegen Ende Februar. Zudem wird erneut Core i-13000 non-K zum 3. Januar sowie die GeForce RTX 4070 Ti Desktop für den 5. Januar 2023 genannt.

RTX 4090/4080 Mobile: Early of Feb.
RTX 4070 and below: End of Feb.
i5 13400: January 3rd (and also other non-K?)
RTX 4070 Ti Desktop: January 5th.
Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 14. Dezember 2022

Laut Twitterer All the Watts!! ist AMDs "Phoenix2" APU im big.LITTLE-Design rein für das Mobile-Segment gedacht, mitnichten für Desktop-Belange. Auf dem Desktop hätte man vermutlich auch nicht viel zu lachen mit nur 2 Performance-Kernen, die zusätzlichen 4 Effizienz-Kerne können das kaum ausgleichen. Zudem gab es mit einigen früheren Tweets indirekte Hinweise, wie man sich diese Zen4C-Kerne vorstellen kann: Da die IPC zum normalen Zen4-Kern mehr oder weniger gleich sein soll, das Taktraten-Maximum von Zen4C allerdings bei "über 4 GHz" liegen soll (und damit sicherlich unterhalb 4.5 GHz), läuft es auf eine Taktraten-limitierte Version von Zen 4 hinaus. Der Gewinn auf Ebene der Chipfertigung könnte hierbei darin liegen, dass Zen4C auf alle Komponenten, Transistoren und Kniffe verzichten kann, welche die hohen Taktraten der regulären Zen4-Kerne ermöglichen.

Zen 4C boost max >4GHz
Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 30. November 2022
 
Zen 4C ~ Zen 4 IPC depend on task
Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 30. November 2022
 
big.LITTLE not plan for desktop.
Only mobile.
Quelle:  All the Watts!! @ Twitter am 18. Dezember 2022

Damit läßt sich eventuell auch schon etwas an Chipfläche einsparen, ohne deswegen bedeutsam an der Architektur selber herumbasteln zu müssen. Ob allerdings wirklich Chipfläche gespart wird, bleibt noch abzuwarten, bis auf den (pro Kern) halbierten Level2-Cache ist da derzeit noch nichts sicher. Eventuell ist "Zen4C" bei AMD auch eher nur eine Kennung für einen Taktraten-limitierten CPU-Kern, nicht wirklich für einen eigenständigen CPU-Kern. Gänzlich vergleichbar mit echten big.LITTLE-Designs ist das ganze somit nicht, die höhere Effizienz ergibt sich hier nicht über eine abweichende CPU-Architektur, sondern primär über niedrigere Taktraten. Das Wirkprinzip ist dennoch ähnlich: Zen4C dient der hohen Multithread-Performance, während ansonsten die beiden regulären Zen4-Kerne von "Phoenix2" agieren und somit die Singlethread-Performance dieses APU-Designs hochhalten.