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News des 17. Mai 2023

Twitter-Bot BenchLeaks weist auf ein erstes Geekbench-Resultat zur GeForce RTX 4060 Ti 8GB hin. Jenes bestätigt in erster Linie die Hardware-Daten der Karte als mit 34 Shader-Clustern ausgerüstet sowie mit 8 GB Grafikkartenspeicher ausgestattet – falls es in dieser Frage noch irgendwelche Bedenken geben würde. Zugleich deutet das Benchmark-Ergebnis auch darauf hin, dass die Hardware-Tester nunmehr von nVidia mit Testsamples beliefert wurden und demzufolge den Launch der Karte am 24. Mai vorbereiten. Inwiefern die Launch-Reviews wie üblich einen Tag vorher erscheinen, bleibt abzuwarten, wäre aber anzunehmen. Dann würde der 23. Mai der GeForce RTX 4060 Ti gehören, der 24. Mai hingegen der Radeon RX 7600 (Marktstart jeweils einen Tag später).

GeForce RTX 4060 8GB GeForce RTX 4060 Ti 8GB GeForce RTX 4060 Ti 16GB
Chip AD107-400 AD106-350 AD106-351
Grafikboard PG173-371 PG190-361 PG190-363
Hardware 24 Shader-Cluster (3072 FP32) @ 128-Bit-Interface, 24 MB Level2-Cache 34 Shader-Cluster (4352 FP32) @ 128-Bit-Interface, 32 MB Level2-Cache
Speicherausbau 8 GB GDDR6 8 GB GDDR6 16 GB GDDR6
TDP 115W 160W 165W
Release erste Juli-Hälfte 2023 24. Mai 2023 zweite Juli-Hälfte 2023
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Der Benchmark-Wert selber sagt nicht wahnwitzig viel aus, geht aber dennoch in die erwartbare Richtung: Laut VideoCardz um 9% schneller als eine GeForce RTX 3060 Ti. Dies ist auch kein großes Wunder, denn die GeForce RTX 3060 Ti hat immerhin 38 Shader-Cluster und ein 256-Bit-Speicherinterface. Die typischerweise viel höheren Ada-Taktraten dienen der kommenden GeForce RTX 4060 Ti (mit nur 34 Shader-Cluster an einem 128-Bit-Interface) somit zuerst einmal zum Ausgleich dieses Hardware-Mangels – und der Rest macht dann die (wohl magere) Mehrperformance aus. Würde sich dieser Performance-Wert halten, wäre dies ein Niveau leicht schlechter als bei der GeForce RTX 3070, was somit auch je nach Auflösung mal mehr und mal weniger sein kann. Aber natürlich ist ein einzelner Geekbench-Wert letztlich keine wirklich gute Performance-Maßgabe, da wartet man besser andere Leaks oder schlicht die Launchreviews nächste Woche ab.

YouTuber Moore's Law Is Dead bringt einen vorgeblichen Preis-Leak zu Radeon RX 7600 & GeForce RTX 4060 /Ti, welcher in der Praxis dann doch eher sehr volatil daherkommt. Einzig für die GeForce RTX 4060 Ti 8GB wird ein klarer Preispunkt mit 399 Dollar genannt – eingeschränkt durch "(derzeit) geplant", was letztlich darauf hinausläuft, dass hier die finale Entscheidung noch gar nicht gefallen wäre. Ähnliches gilt für GeForce RTX 4060 und Radeon RX 7600, hier werden sowieso nur Preis-Spielräume angegeben, ist die finale Entscheidung augenscheinlich auch noch nicht gefallen. So etwas kann durchaus auch erst kurz vor Launch passieren, dafür gibt es sehr wohl Beispiele aus der Vergangenheit. Für die GeForce RTX 4060 non-Ti muß sich nVidia derzeit sowieso noch nicht festlegen, da die Karte noch fast zwei Monate entfernt ist.

4060Ti 8GB: planned for $399
4060 8GB: should expect $289-329

7600 8GB: planned for $299, good chance for $260-290
Quelle:  Moore's Law Is Dead @ YouTube am 17. Mai 2023

Twitterer MEGAsizeGPU will dagegen die finalen US-Listenpreise zur GeForce RTX 4060 Ti haben: 399 Dollar für die 8-GB-Ausführung sowie 499 Dollar für die 16-GB-Ausführung. Auch wenn letztere noch tatsächlich zwei Monate entfernt ist, lohnt es eventuell, deren Preis bereits jetzt festzulegen – denn nVidia wird natürlich zum Launch der GeForce RTX 4060 Ti 8GB nächste Woche dazu gelöchert werden, was denn nun mit der nachfolgenden 16-GB-Ausführung ist. Treffen diese Listenpreise zu, dann bekleckert sich nVidia allerdings nicht mit Ruhm: 399 Dollar sind einfach zu hoch für eine 8-GB-Grafikkarte im Jahr 2023, fast unabhängig des Leistungsniveaus (welches letztlich auch nur knapp die GeForce RTX 3070 erreichen könnte). Und 499 Dollar für die 16-GB-Ausführung ist zu nahe an der deutlich schnelleren GeForce RTX 4070 dran ($599). Gegenüber jener zählt das VRAM-Argument kaum, 12 GB hätten schließlich auch für die GeForce RTX 4060 Ti gereicht.

MSRP:
4060Ti 8G  399
4060Ti 16G  499

Quelle:  MEGAsizeGPU @ Twitter am 17. Mai 2023

Der Performance-Unterschied ist allerdings auf ca. +30% einzuschätzen, wofür die GeForce RTX 4070 nur glatt +20% mehr kostet – ein ungünstiges Geschäft aus Sicht der GeForce RTX 4060 Ti. Dabei liegen die Kosten für 8 GB mehr an GDDR6-Speicher bei den Spot-Preisen der DRAMExchange bei gerade einmal ca. 30 Dollar, da wäre doch eine etwas geringere Preis-Differenz zur 8-GB-Ausführung machbar gewesen. Alternativ hätte nVidia die 8-GB-Ausführung auf einen attraktiveren Preispunkt gesetzt, womit sich die 16-GB-Ausführung preislich automatisch besser gegenüber der GeForce RTX 4070 positioniert hätte. Die ersten Kommentare zu dieser Preisgestaltung lassen (nicht unerwartet) zumeist Unwillen der Nutzer erkennen, dies tatsächlich mitzugehen. nVidia (und AMD) wäre anzuraten, dies aufmerksam durchzulesen – um somit die eigene Preisposition bis zum Launch eventuell noch einmal zu überdenken.

Gegenüber Tom's Hardware hat AMD offiziell bestätigt, an Hybrid-Architekturen bei AMD-Prozessoren zu arbeiten. Die abweichende Kern-Bauformen "Zen4c" und "Zen5c" sind über diverse Roadmaps & Leaks schon bekannt, dahinter verbergen sich CPU-Kerne mit gleichem Feature-Set, jedoch höherer Packdichte und damit (maßvoll) geringerer Taktbarkeit. Bislang noch ein wenig offen war, ob sich auch die Gerüchte zu einem big.LITTLE-Prozessor verwirklichen, wo also beide Kern-Bauformen gleichzeitig im selben Prozessor verwendet werden. Selbiges wurde das erste Mal letzten Dezember erwähnt, seinerzeit noch eher als "wildes Gerücht" aufgefasst. Inzwischen gab es aber einige weitere Hinweise zu "Phoenix2", gleichfalls soll der Phoenix1-Nachfolger ebenfalls im big.LITTLE-Ansatz daherkommen – die AMD-Bestätigung ist somit nur noch der offizielle Schlußpunkt der Reise für dieses frühere "wilde Gerücht".

Paul Alcorn:  So, it's probably safe to say that a hybrid architecture will be coming to client [consumer PCs]?
Mark Papermaster:  Absolutely. It's already there today, and you'll see more coming.
Quelle:  AMDs Mark Papermaster gegenüber Paul Alcorn von Tom's Hardware

Bei Asus gibt es neues Ungemach über einen Bericht seitens KitGuru, welche einen PR-Manager der britischen Asus-Niederlassung mit dem Wortlaut zitieren "I believe buying positive reviews are legal". Und offenbar steht jener PR-Manager damit nicht ganz allein da, denn dieselbe Meinung wurde laut KitGuru in einem Telefonat mit anderen Asus-Mitarbeitern geäußert. Das i-Tüpfelchen ist sicherlich, dass diese Asus-Mitarbeiter über das Gegenargument "journalistische Integrität" dann in regelrechte Verwirrung gerieten. Da könnte man natürlich die Frage aufstellen, ob diese Asus-Mitarbeiter ansonsten eine andere Behandlung seitens der Hofpresse gewohnt sind ;). Aber generell zeigt dies zumindest darauf hin, dass der Versuch wohl immer wieder auf neue unternommen wird.

Zugleich läßt sich die Vermutung aufstellen, dass nur alteingesessene Publikationen mit großem Publikum sich dauerhaft gegenüber dieser Versuchung wehren können – neue Publikationen (darunter zählen dann auch Influencer) von den Herstellern aber eventuell gleich in den goldenen Käfig verfrachtet werden (oder ansonsten chancenlos sind). Der Anspruch, objektiv zu berichten, kann somit oftmals nur aufrecht erhalten werden entweder bei wirtschaftlich absolut gesunden Publikationen – oder bei Sturköpfen, welche jene "journalistische Integrität" vor alle anderen Erwägungen stellen, selbst sich daraus ergebende wirtschaftliche Nachteile inkaufnehmend. Und auch wenn letzteres eigentlich "normal" sein sollte – in einer Welt, in welcher auch die Fachpresse selber wieder Wirtschafts-Unternehmen sind, ist dies nicht ganz so einfach auf Dauer durchzuhalten. Schön ist es in diesem Zusammenhang sicherlich, ab und zu mal von einem Positiv-Beispiel zu lesen.