16

News des 16. März 2022

WCCF Tech berichten über eine interne Preissenkung bei nVidia-Grafikchips um 8-12%, mittels welcher nVidia seine Abnehmer aus der Grafikkarten-Industrie (unerwarteterweise) beglückt. Mit den offiziellen Listenpreisen hat dies nichts zu tun, jene werden keineswegs gesenkt – es geht hierbei allein um den internen Abgabepreis, welchen nVidia für die Kombination von Grafikchip, Speicher und eventuell anderen Komponenten an die Grafikkarten-Hersteller macht. Solcherart Preissenkungen sind gar nicht einmal so ungewöhnlich zum Ende des Verkaufszyklus einer Grafikkarten-Generation, kommen in der aktuellen Lage von weiter steigenden Halbleiterfertigungs-Kosten jedoch etwas überraschend. Allerdings liegen die Grafikkarten-Preise immer noch im Schnitt +40% über Listenpreis – und dies in einigen Fällen bezogen auf zudem hochgezogene Listenpreise.

Straßenpreis vs Listenpreis 12. Dez. 2. Jan. 23. Jan. 13. Feb. 6. Mar.
AMD Radeon RX 6000 +83% +78%  (-5PP) +63%  (-15PP) +45%  (-18PP) +35%  (-10PP)
nVidia GeForce RTX 30 +87% +85%  (-2PP) +77%  (-8PP) +57%  (-20PP) +41%  (-16PP)
gemäß der Straßenpreis-Aufstellung vom 6. März 2022; PP = Prozentpunkt

Nichtsdestotrotz stellt jeder Preisnachlaß ein Puzzlesteinchen auf dem Weg hin zu Listenpreis-Niveau dar. Interessant zudem, dass nVidia mit dieser Preissenkung durch die Blume ausdrückt, für die aktuelle Bedarfsmenge problemlos lieferfähig zu sein. Niedrigere Preise sollen logischerweise höhere Liefermengen auslösen – und somit leistet man sich selbige Preise nur dann, wenn man jene Mengen auch bereitstellen könnte. Dies war letztes Jahr ganz sicher nicht der Fall, scheint nun aber angesichts dieser (internen) Preissenkung möglich zu sein. Spötter würden an dieser Stelle sicherlich anmerken, dass nVidia nunmehr einfach die Direktabnahmen durch Cryptominer fehlen – und man somit endlich mehr Ware für Gamer "übrig" hat. Jene Direktabnahmen finden aller Wahrscheinlich nach zwar eher bei den Grafikkarten-Hersteller und nicht bei nVidia statt – doch sinngemäß dürfte dies der Grund sein, wieso nVidia jetzt die Kapazitäten für höhere Liefermengen an den Einzelhandel (und damit diese Preissenkung) hat.

Wieviel hiervon dann im Einzelhandel ankommt, ist noch nicht klar. Da Grafikchip & Speicher nur einen Teil des gesamten Warenwerts einer Grafikkarte ausmachen, muß die Preissenkung der Grafikkarten-Hersteller und des Einzelhandels nicht ganz so groß wie 8-12% ausfallen. Vielleicht sogar wichtiger ist hierbei das psychologische Signal dieser direkt von nVidia ausgehenden Preissenkung: Denn jene sagt aus, dass die Lieferkette nicht auf einen baldigen Stopp des Grafikkarten-Preisverfalls hoffen darf – sondern dass es vielmehr weiter nach unten geht. Und genau diese Ausgangslage ist ein psychologisch mächtiges Schwert, weil die Beteiligten in der Lieferkette somit davon ausgehen müssen, ihre gestern teuer gekaufte Ware mit jedem weiteren Tag immer billiger abzugeben. Daraus erwächst ein guter Druck, dass Ware sich bewegt anstatt liegenbleibt – womit Distributoren und Einzelhändler wieder den täglichen Kleinkrieg um die günstigsten Preise abliefern müssen.

In einem Gespräch mit AMDs Robert Hallock seitens Hot Hardware @ YouTube wurde bestätigt, dass der Ryzen 7 5800X3D tatsächlich keine CPU-Übertaktung unterstützt – möglich ist allein eine Übertaktung des Fabric sowie des Speichers. Die Grundlage hierfür liegt schlicht darin, dass der extra 3D V-Cache derzeit keine höheren CPU-Spannungen (als 1.35V) unterstützt. Zwischen den Zeilen gelesen bedeutet dies, dass CPU-Übertaktung bei zukünftigen AMD-Prozessoren mit 3D V-Cache dann wieder möglich sein dürfte, nur eben bei diesem Erstlingswerk noch nicht. Zudem wurde auch klargestellt, dass AMD vom 3D V-Cache keine beachtbaren Performance-Verbesserungen für Consumer-Anwendungen erwartet – der prognostizierte Performance-Gewinn durch den Mehrcache ergo allein im Spiele-Feld auftauchen soll.

Twitterer 'Olrak29' hat für die kommenden nVidia "Ada" Grafikchips Block-Diagramme erstellt: Einmal für AD102, AD103 & AD104 sowie nachfolgend noch für AD106 & AD107. Das ganze basiert logischerweise auf den kürzlich bekanntgewordenen Daten zu den Ada-Grafikchips und benötigt somit noch eine finale Bestätigung. Sofern die Hardware-Daten grundsätzlich stimmen, sollte sich an den Block-Diagrammen allerdings nichts mehr wesentliches ändern – die Anordnung und Mengen von GPC, TPC, SM und Level2-Cache sind schließlich bekannt, viel mehr ist dann auch nicht eingezeichnet. Abzuwarten bleibt noch, inwiefern die Ada-Architektur irgendwelche Änderungen am Aufbau der Shader-Cluster trägt bzw. wieviel davon dann Eingang in solcherart generelle Block-Diagramme findet.

AD107 AD106 AD104 AD103 AD102
Hardware 3 GPC, 12 TPC, 24 SM 3 GPC, 18 TPC, 36 SM 5 GPC, 30 TPC, 60 SM 7 GPC, 42 TPC, 84 SM 12 GPC, 72 TPC, 144 SM
FP32-Einheiten 3072 4608 7680 10'752 18'432
Speicherinterface 128 Bit 128 Bit 192 Bit 256 Bit 384 Bit
Level2-Cache 32 MB 32 MB 48 MB 64 MB 96 MB
Speicher 8 GB 8 GB 12 GB 16 GB 24 GB
Block-Diagramm nVidia AD107 Block-Diagramm (by Olrak29)
nVidia AD107 Block-Diagramm
nVidia AD106 Block-Diagramm (by Olrak29)
nVidia AD106 Block-Diagramm
nVidia AD104 Block-Diagramm (by Olrak29)
nVidia AD104 Block-Diagramm
nVidia AD103 Block-Diagramm (by Olrak29)
nVidia AD103 Block-Diagramm
nVidia AD102 Block-Diagramm (by Olrak29)
nVidia AD102 Block-Diagramm
Anmerkung: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen