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News des 16. August 2024

Twitterer High Yield betont den Punkt, dass die verschiedentlich berichteten Verspätungen bei nVidias "Blackwell" nichts mit den Consumer-Ausführungen zu tun haben. Die zwei Architektur-Zweige führen denselben Architektur-Codenamen "Blackwell", sind aber ansonsten weitgehend getrennte Entwicklungen, welche grundsätzlich verschiedene Chips ergeben: HPC/AI-Blackwell mit dem GB100-Chip (DualChip-Konstrukt aus zweimal "GB102") und Consumer-Blackwell mit den Chips GB202, GB203, GB205, GB206 & GB207. In der Anfangszeit der Architektur-Entwicklung könnte es da noch gewisse gemeinsame Entwicklungs-Arbeiten gegeben haben, aber im generellen sind diese Architektur-Zweige inzwischen sehr verschieden und die Verbindung zwischen selbigen eher nur der gemeinsame Codename, nicht aber eine ähnliche Technik-Grundlage. So fehlt dem HPC/AI-Zweig nicht nur die Spiele- wie RayTracing-Eignung, sondern auch die reinen Ausführungseinheiten in den Shader-Clustern sehen zwischen HPC/AI und Consumer/Gaming deutlich anders aus.

No, the rumoured Blackwell delay doesn’t affect the gaming parts They are most certainly not using CoWoS-L and thus are not affected by any packaging troubles. RTX 50 will release when NVIDIA thinks it’s the right time.
Quelle:  High Yield @ X am 5. August 2024

Aus rein technischer Sicht würde man hier eher zwei verschiedene Codenamen ansetzen, damit der Architektur-Unterschied deutlich wird. nVidia hat sich dagegen entschieden, womöglich auch, um aus den vielen Vorschußlorbeeren für HPC/AI-Blackwell positive Stimmung zugunsten von Consumer-Blackwell mitzunehmen. Gleichzeitig ergibt sich damit natürlich auch das Risiko, dass Informationen zu beiden Architektur-Zweigen medial vermischt werden – was aber vermutlich auch wieder im Interesse von nVidia ist, da ein uneinheitliches Informationsbild für nVidia immer noch besser ist, als wenn alles zu Consumer-Blackwell vorab haargenau ausgebreitet würde. Lange Rede, kurzer Sinn: Bezüglich der Terminlagen gibt es keinerlei Beeinflussung zwischen HPC/AI-Blackwell und Consumer-Blackwell. Zur Terminlage von letzterem trifft allerdings der letzte Satz des Twitterers perfekt zu: Eben weil nVidia derzeit keine Konkurrenz verspüren muß, wird man Consumer-Blackwell dann herausbringen, wenn man es für richtig hält. Ob dies noch zum Jahresende 2024 ist oder erst Anfang 2025, ist sich die Gerüchteküche derzeit weiterhin uneinig.

In der gestrigen Darstellung des Effekt der AVX512-Benchmarks auf das Performance-Ergebnis zu Zen 5 bei Phoronix war leider noch ein Rechenfehler in einer im Text genannten Zahl enthalten: Wenn die 90 AVX512-Tests bei Phoronix im Mittel einen Performance-Gewinn zwischen Ryzen 9 7950X und 9950X von +27,4% ergeben und das Gesamtergebnis aller fast 400 Benchmarks bei +17,8% liegt, dann müssen die rund 300 non-AVX512-Tests somit einen Performance-Gewinn von +14,7% erreichen – und nicht 11,5%, wie gestern fälschlich an dieser Stelle notiert. Dies ändert wenig am Gesamtstand, dass der AVX512-Teil der Phoronix-Benchmarks einen starken Einfluß auf die Höhe des Insgesamt-Ergebnisses von Phoronix hat. Allerdings wird es für Windows-Benchmarks somit schwerer, an die Phoronix-Benchmarks selbst ohne den AVX512-Teil heranzukommen: Das bisher beste gesehene Windows-Ergebnis liegt bei +12,3%, resultierend aus reinen Render-Benchmarks bei Tom's Hardware

Linux-Benchmarks 7950X→9950X Benchmark-Hintergrund
allgemeiner Test +17,8% nahezu 400 Benchmarks, primär Workstation/Server-Anwendungen
allgemeiner Test ohne AVX512-Benchmarks ca. +14,7% ~300 Benchmarks, interpoliert aus der Differenz allgemeiner Test zu reinem AVX512-Test
reiner AVX512-Test +27,4% 90 Benchmarks, allesamt unter Verwendung von AVX512
AVX512-Test mit AVX512=off +15,3% selbes Benchmark-Set wie vorstehend, AVX512 deaktiviert
gemäß der Benchmarks von Phoronix

Auf Steam finden sich die Systemanforderungen für "Dragon Age: The Veilguard", welches am 31. Oktober erscheinen soll. Das Action-RPG von Entwickler BioWare und Publisher Electronic Arts soll auf der Frostbite-Engine basieren und kommt mit allerdings nur maßvollen Hardware-Anforderungen daher. Leicht verwirrend ist hierbei die Angabe zum Grafikkarten-Minimum: GeForce GTX 970 (FHD-Index 510%) und Radeon R9 290X (FHD-Index 530%) passen sehr gut zusammen, die ebenfalls in dieser Spalte notierte GeForce GTX 1070 (FHD-Index 800%) hingegen überhaupt nicht. Eher könnte man hier einwenden, dass die Radeon R9 290X (schon länger) aus dem Treiber-Support von AMD herausgefallen ist und demzufolge besser nicht mehr bei derart offiziellen Systemanforderungen notiert werden sollte. Die Grafikkarten-Paarung in der Empfehlungs-Spalte passt mit GeForce RTX 2070 (FHD-Index 1090% für die FE-Ausführung) sowie Radeon RX 5700 XT (FHD-Index 1190%) dann wieder ganz gut und zeigt wie gesagt auf generell maßvolle Hardware-Anforderungen für "Dragon Age: The Veilguard" hin.

offizielle PC-Systemanforderungen für "Dragon Age: The Veilguard"
Minimum Empfehlung
System Windows 10/11 64-Bit, DirectX 12, 100 GB freier Festplatten-Platz, SSD empfohlen
CPU Core i5-8400 oder Ryzen 3 3300X Core i9-9900K oder Ryzen 7 3700X
Speicher 16 GB RAM 16 GB RAM
Grafik GeForce GTX 970, GeForce GTX 1070 oder Radeon R9 290X GeForce RTX 2070 oder Radeon RX 5700 XT

Von BornCity kommt eine Nachbetrachtung zum kürzlichen Windows "IPv6" Bug, welcher über IPv6 eine Remotecode-Ausführung eines "nicht angemeldeten" Angreifers ermöglichte, sprich besonders einfach zu erreichen wäre. Leider ergeben sich immer noch zu wenige Details über diese Sicherheitslücke, um den Weg des Angriffs wirklich zu verstehen, aus kleinen Indizien spricht allerdings der Punkt, dass auch diese (schwere) Sicherheitslücke wieder nur für Netzwerke interessant ist. Einzelplatz-PCs, welche typischerweise per Router mit dem Internet verbunden sind, sind hierüber eventuell gar nicht angreifbar. Die Beschreibungen zu solchen Fällen sind typischerweise arg maulfaul genau bei dieser (für den Normalsurfer wichtigen) Unterscheidung, da sollten die damit befassten Journalisten besser darauf achten. Interessanter Nebenpunkt: Wer IPv6 generell deaktivieren wollte, darf sich nicht auf die Anbindung an die Netzwerklösung verlassen, sondern muß tatsächlich über die Windows Registry gehen.