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News des 15./16. Februar 2025

Laut dem in aller Regel gut informierten Twitterer MEGAsizeGPU soll sich die Lieferbarkeit der GeForce RTX 5090 "demnächst" derart verbessern, dass Scalper ihr blaues Wunder erleben sollen. Angeblich soll nVidia den Grafikkarten-Herstellern nunmehr echte Wagenladungen an GB202-Chips übergeben haben. Dies wäre wunderbar und würde ein Problem des "Blackwell"-Launches wieder geraderücken – wenngleich dies am Ende nur eine Prognose ist, mit ungewissem Ausgang und vor allem nicht spezifisch bezüglich der tatsächlich gelieferten Menge. Denn jetzt benötigen die Grafikkarten-Hersteller schließlich nicht einfach nur normale oder auch erhöhte Liefermengen, sondern jene müssen auch an den Berg von Vorbestellungen und vor allem an nicht realisierten Bestellungen denken – welche allesamt neu erstellt werden, wenn plötzlich Lieferbarkeit zur GeForce RTX 5090 aufkommen würde. Somit brauchen die Grafikkarten-Hersteller einmalig eine vielleicht 7fache wöchentliche Liefermenge an GB202-Chips, um das auszugleichen, was in den letzten fast drei Wochen und den kommenden paar Wochen an Lieferungen fehlt.

The supply of RTX5090 will be stupidly high soon. Scalpers will cry so hard 😂
Quelle:  MEGAsizeGPU @ X am 15. Februar 2025
 
It will be in about one month, I guess. At least the AICs get tons of GB202 now.
Quelle:  MEGAsizeGPU @ X am 15. Februar 2025

Schließlich wird es von dieser angeblichen Chip-Lieferung durch nVidia an die Grafikkarten-Hersteller ausgehend auch noch locker 4 Wochen benötigen, damit hieraus Grafikkarten gefertigt sind und jene im Einzelhandel auftauchen (und dies auch nur beim Transport per Luftpost). Ob nVidia derart massiv liefern konnte und die Probleme der Lieferbarkeit der GeForce RTX 5090 damit voraussichtlich Mitte/Ende März auf einen Schlag behoben sind, bleibt abzuwarten (erwartet der Twitterer allerdings derart). Ob das ganze überhaupt in die richtige Richtung geht, ergibt sich allerdings schon vorher anhand der GeForce RTX 5080, wo eine bessere Lieferbarkeit eher schon für Ende Februar bis Anfang März avisiert wurde. Tritt dies ein, würde dies sowohl die Preislagen zur GeForce RTX 5080 als auch normalerweise zu GeForce RTX 5070 Ti und 5070 beruhigen – letzteres wichtig für deren Marktstart am 5. März, da man bei diesem Midrange-Modell garantiert nicht mit überzogenen Straßenpreisen antreten kann. Kann nVidia dies also bei der GeForce RTX 5080 in der Frist von 1-3 Wochen erreichen, dann hat auch die GeForce RTX 5090 eine Chance darauf, in wenigstens absehbarer Zeit von ihren überzogenen Straßenpreisen und der faktischen Nichtlieferbarkeit herunterzukommen.

Die ganze Sache kann schließlich ziemlich interessant wie beschämend für nVidia werden, wenn AMDs Radeon RX 9070 (XT) Karten zum 6. März den Markt betreten – und dort immer noch auf überzogene nVidia-Preise treffen würden, selbst aber normale Preislagen samt Lieferbarkeit vorzuweisen hätten. Letzteres kann natürlich derzeit überhaupt nicht für die neuen AMD-Grafikkarten garantiert werden, aber die Chance dafür ist durchaus da, angesichts dass es Retail-Exemplare bei den Einzelhändlern bereits zur Mitte des Januar gab. VideoCardz berichten in diesem Sinne von Vorab-Listungen der AMD-Karten bei Amazon USA für 650 bzw. 750 Dollar. Das wäre ziemlich hoch und faktisch dasselbe Listenpreis-Niveau wie bei nVidia – könnte aber funktionieren, insofern bei nVidia weiterhin Liefer-Dürre herrscht und die GeForce RTX 5070 Ti beispielsweise nicht unter 900 Dollar angeboten wird. Normalerweise sollte sich AMD aber eher unterhalb der Listenpreis von nVidia ansiedelt – und dann könnte sich ein enormer Preisabstand zwischen AMD- und nVidia-Hardware ergeben.

Marktstart Listenpreis realer Straßenpreis Perf. (Prognose)
GeForce RTX 5090 30. Januar $1999 / 2329€ ~4000€ 885%
GeForce RTX 5080 30. Januar $999 / 1169€ ~1700€ 590%
GeForce RTX 5070 Ti 20. Februar $749 / 879€ zu erwarten für ~1050€ ~470-490%
GeForce RTX 5070 5. März $549 / 649€ ? ~370-390%
Radeon RX 9070 XT 6. März angbl. $750 (unsicher) möglw. ~870€ (unsicher) ~~460-500%
Radeon RX 9070 6. März angbl. $650 (unsicher) möglw. ~750€ (unsicher) ~~410-450%

Wiederum auf das Beispiel von GeForce RTX 5070 Ti und Radeon RX 9070 XT bezogen, da beide Karten mit einiger Wahrscheinlichkeit nur eine geringfügig unterschiedliche Performance aufweisen dürften: Das nVidia-Modell ist zum Marktstart kaum für unterhalb von 1000 Euro zu erwarten, möglich sind sogar Preise in Richtung 1100-1150 Euro. Sollte AMD hingegen für die Radeon RX 9070 XT einen maßvollen Listenpreis von sagen wir 599 Dollar ansetzen (immer noch +100$ gegenüber dem Listenpreis der Radeon RX 7800 XT), dann könnte die AMD-Karte für 700 Euro im deutschen Handel stehen. Kann AMD dann auch wirklich liefern, könnte mancher Grafikkarte-Käufer es sich überlegen, die Anschaffung der überteuerten GeForce RTX 5070 Ti durch eine Radeon RX 9070 XT zu ersetzen. AMD hat hier – je nachdem wie es bei nVidias Lieferproblemen weitergeht – vielleicht sogar die Chance, mal wirklich Marktanteile zu gewinnen, alles abhängend von AMDs eigener Preisgestaltung und natürlich der Lieferbarkeit der AMD-Karten.

Stichwort Marktanteile: Hierzu berichtet Twitterer TechEpiphany wieder zu den Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory, in diesem Fall die Wochen 5 + 6 zusammengefassend. In diesem Zeitraum, welcher die ersten beiden Februar-Wochen ergibt, verbesserte sich der zuvor darniederliegende Grafikkarten-Absatz der Mindfactory deutlich, wenngleich die aktuellen Verkaufszahlen auch nur besser sind als die vorherigen Tiefstwerte, jedoch generell betrachtet nur durchschnittlich liegen. Dennoch kommt dies überraschend zu einem Zeitpunkt des beiderseitigen Modellwechsels, wo gerade nVidia derzeit weder alte noch neue Ware wirklich liefern kann. Großer Profiteur dieser Situation ist AMD, welche mal wieder satt an Radeon RX 7800 XT, 7900 XT und 7900 XTX Grafikkarten verkaufen konnte. Gerade die letzteren beiden Modelle könnten sehr wohl eine Reaktion der Grafikkarten-Käufer auf die Nichtlieferbarkeit und zugleich überzogenen Preise bei nVidia-Grafikkarten sein – denn gerade die 7900er Modelle wurden zuletzt doch eher zurückgehend verkauft.

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024/25   (AMD in rot, nVidia in grün, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
5./6. Woche 2025 2612 Stück p.W. 74,0%   24,6%   1,4% 1,54M € p.W. 79,6%   19,7%   0,7% 634€   471€   293€
4. Woche 2025 1595 Stück 60,8%   37,3%   1,9% 0,85M € 59,2%   39,7%   1,1% 518€   566€   311€
3. Woche 2025 1735 Stück 58,2%   38,9%   2,9% 0,87M € 58,0%   40,7%   1,3% 500€   525€   232€
2. Woche 2025 2255 Stück 55,2%   40,1%   4,7% 1,15M € 54,9%   42,3%   2,8% 506€   536€   303€
1. Woche 2025 2470 Stück 55,9%   41,3%   2,8% 1,29M € 54,8%   43,6%   1,6% 513€   553€   303€
52. Woche 2024 2095 Stück 47,7%   50,6%   1,7% 1,20M € 42,3%   56,8%   0,9% 510€   645€   310€
51. Woche 2024 3580 Stück 59,2%   36,6%   4,2% 1,72M € 57,3%   39,9%   2,8% 465€   524€   321€
48. Woche 2024 4245 Stück 53,0%   46,8%   0,2% 2,42M € 48,6%   51,3%   0,1% 524€   626€   224€
47. Woche 2024 2640 Stück 49,3%   49,6%   1,1% 1,51M € 45,5%   54,1%   0,4% 530€   625€   196€
46. Woche 2024 2000 Stück 43,8%   54,7%   1,5% 1,16M € 39,1%   60,5%   0,4% 518€   641€   142€
45. Woche 2024 3080 Stück 48,7%   51,3%    0%  1,83M € 43,0%   57,0%    0%  525€   660€     —  
44. Woche 2024 1570 Stück 41,7%   58,3%    0%  0,93M € 37,5%   62,5%    0%  532€   633€     —  
43. Woche 2024 2410 Stück 49,6%   49,6%   0,8% 1,44M € 42,6%   57,1%   0,3% 512€   687€   238€
42. Woche 2024 2275 Stück 49,2%   49,5%   1,3% 1,35M € 44,1%   55,5%   0,4% 532€   667€   176€
41. Woche 2024 2730 Stück 47,2%   52,4%   0,4% 1,65M € 39,8%   60,1%   0,1% 510€   695€   125€
40. Woche 2024 2110 Stück 47,2%   51,9%   0,9% 1,30M € 39,5%   60,3%   0,2% 515€   713€   119€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche

nVidia hingegen findet oberhalb der GeForce RTX 4070 kaum noch statt (gut zu sehen am erstmals deutlich unterhalb von AMD liegendem durchschnittlichen Verkaufspreis), hier hat man sich über den Marktrückzug der schnelleren RTX40-Modelle höchstselbst abgeschossen. Interessanterweise werden in der Modell-Verkaufsliste auch 80 Stück Absatz an GeForce RTX 5080 Karten notiert, allerdings (nominell) kein Absatz an GeForce RTX 5090 Karten. Selbiger müsste eigentlich (wenngleich mit sehr geringen Mengen) stattgefunden haben, läßt sich derzeit aber wohl schwer auswerten, da die nicht lieferbaren Angebote von der Mindfactory regelmäßig offline genommen werden. Ob die 80 Stück der GeForce RTX 5080 damit deren voller Absatz bisher waren, ist genauso offen, läßt sich in diesem System wie gesagt nie gänzlich sicher feststellen. In jedem Fall hätte die Mindfactory schon am Launchtag auch von der GeForce RTX 5080 deutlich mehr verkaufen können, wenn von der GeForce RTX 4080 Super zu deren Marktstart seinerzeit ~490 Stück bei der Mindfactory weggingen.

Die ebenfalls von Twitterer TechEpiphany zusammengetragenen Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory zeigen für wiederum die zusammengefassten Wochen 5 + 6 eher normale Werte an, immer noch hoch wegen des Effekts des Ryzen 7 9800X3D, aber nicht mehr ganz so überdurchschnittlich wie zum Jahresanfang. Ganz generell scheint derzeit wohl mehr zu gehen an Prozessoren, da auch Intel (in seinem bescheidenem Maßstab) mithält und ebenfalls mehr Prozessoren verkauft – ohne deswegen aus der Ecke von nur knapp zweistelligen Marktanteilen herauszukommen. Und so ist dann auch die Modell-Verkaufsliste eine einzige Demonstration von AMDs Marktstärke, mit nur einem einzigen Intel-Modell auf den ersten 40 Listenplätzen (Core i5-14600KF auf Platz 18). Weiterhin nicht gut für AMD ist hingegen der Punkt, dass bis auf den Ryzen 7 9800X3D die Zen5-basierten Prozessoren nach wie vor kein größeres (Absatz-)Land gegenüber den (vielen) Zen4-basierten Prozessoren sehen.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory im Jahr 2024/25   (AMD in rot, Intel in blau, durchgehend in dieser Reihenfolge)
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1700, 1851
5./6. Woche 2025 6377 Stück p.W. 88,9%   11,1% 1,92M € p.W. 90,2%   9,8% 305€   266€ 1650, 4022, 630, 65 p.W.
4. Woche 2025 7040 Stück 93,0%   7,0% 2,55M € 95,4%   4,6% 388€   250€ 1145, 5405, 450, 35
3. Woche 2025 5285 Stück 88,8%   11,2% 1,47M € 89,6%   10,4% 280€   258€ 1580, 3115, 465, 90
2. Woche 2025 9255 Stück 95,4%   4,6% 3,95M € 97,0%   3,0% 434€   275€ 1480, 7350, 365, 20
1. Woche 2025 4595 Stück 92,1%   7,9% 1,29M € 91,5%   8,5% 280€   302€ 1460, 2770, 305, 50
52. Woche 2024 4580 Stück 93,0%   7,0% 1,63M € 94,3%   5,7% 360€   291€ 1040, 3220, 260, 30
51. Woche 2024 6810 Stück 90,3%   9,7% 2,02M € 90,2%   9,8% 297€   300€ 2060, 4090, 610, 10
48.-50. Woche 2024 5463 Stück p.W. 93,3%   6,7% 1,61M € p.W. 92,9%   7,1% 294€   313€ 1375, 3720, 322, 40 p.W.
47. Woche 2024 5065 Stück 91,0%   9,0% 1,45M € 91,2%   8,8% 287€   280€ 1360, 3250, 410, 25
46. Woche 2024 6535 Stück 94,5%   5,5% 2,41M € 95,2%   4,8% 372€   320€ 1325, 4850, 310, 40
45. Woche 2024 4640 Stück 91,5%   8,5% 1,41M € 91,9%   8,1% 306€   290€ 1420, 2825, 355, 10
44. Woche 2024 3515 Stück 89,9%   10,1% 0,88M € 86,3%   13,7% 241€   340€ 1280, 1880, 295, 40
43. Woche 2024 3705 Stück 88,1%   11,9% 0,95M € 87,0%   13,0% 253€   281€ 1245, 2020, 400, -
42. Woche 2024 4075 Stück 88,5%   11,5% 1,07M € 87,2%   12,8% 260€   292€ 1290, 2315, 440, -
41. Woche 2024 4560 Stück 88,8%   11,2% 1,22M € 87,0%   13,0% 263€   313€ 1475, 2575, 490, -
40. Woche 2024 3540 Stück 92,4%   7,6% 0,92M € 91,5%   8,5% 257€   289€ 1405, 1865, 230, -
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag; "p.W." = per Woche