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News des 15. Juli 2022

YouTuber Moore's Law Is Dead hat sich bei den Grafikkarten-Herstellern bezüglich der Situation der Lagerbestände zur GeForce RTX 30 Serie umgehört – und bringt von dort gewichtige Aussagen mit. So sind bei den Grafikkarten-Herstellern die Warenbestände derzeit teilweise so hoch, dass man gar nichts mehr an Turing- und Ampere-Chips von nVidia kaufen und sich auch mittels der Zuteilung an kommenden Lovelace-Chips nicht erpressen lassen will. Letzteres ist eine drastische Aussage, denn nVidia hat hierbei natürlich einen gewaltigen Hebel in der Hand mittels seiner NextGen-Lösungen, an deren Geschäft jeder Grafikkarten-Hersteller partizipieren will. Aber für die Grafikkarten-Hersteller führt kein Weg daran vorbei, erst einmal die bestehenden Lagerbestände loszubekommen – und dies natürlich noch vor Oktober, wenn laut dieser Information die "Ada Lovelace" Generation von nVidia starten soll.

This month we told NVIDIA to go pound sand. We don't want to buy anymore Ampere or Turing stock until we liquidate our existing warehouses. At this point we're even willing to risk Lovelace allocation if they threaten us."
 
NVIDIA underestimated how desperate we were getting, but no more. They're finally working with us on solutions to clear as much stock as possible before Lovelace launches in October.
 
BTW – the overwhelming majority of Used mining stock hasn't even hit the west yet. We need to get rid of these New cards NOW!
 
Well, over here (ASIA) miners are definitely selling most of their stock off. I'd expect those cards to start flooding the west within weeks.

Quelle:  Aussagen aus Hersteller-Kreisen gegenüber Moore's Law Is Dead @ YouTube, veröffentlicht am 15. Juli 2022

Erschwerend kommen für die Grafikkarten-Hersteller, Distributoren und Einzelhändler nun auch noch die großen Mengen an ehemaligen Mining-Beschleunigern hinzu, welche derzeit in den Gebraucht-Markt gepresst werden – und damit dem Neuwaren-Markt viel Potential wegnehmen. Hierzu rollt in Asien derzeit die große Welle, aber in westlichen Breiten soll dieser große Schub erst noch kommen. Dies ergibt für Hersteller & Händler eine ungünstigst mögliche Situation, um die aktuellen Bestände an Alt-Ware loszuwerden: In kurzer Zeit, entgegen der allgemeinen Wirtschaftslage und dann auch noch gegenüber einer riesigen Flut an Gebraucht-Karten zur exakt selben Zeit. Ganz ohne Hilfe von nVidia wird das nicht gehen, welche nun allerdings wohl kommt. Im Endeffekt werden die Lasten aber auch nur verteilt, ein gewisses Maß an Verlust und Abschreibungen wird womöglich unumgänglich sein. Déjà-vu kann man da sagen – oder nicht viel aus dem letzten Cryptomining-Hype gelernt.

Eine Möglichkeit für nVidia besteht tatsächlich darin, den Ada-Lovelace-Launch zu verschieben bzw. zu strecken. Letzteres deutet Twitterer Greymon55 an: Zu AMDs Zen 4, nVidias AD102 und Intels Raptor Lake werden jeweils noch die bislang bekannten bzw. vermuteten Launch-Termine genannt (die notierten Zahlen entsprechen den jeweiligen Monaten). Allerdings werden dafür anscheinend alle darunterliegenden Lovelace-Modelle ins Jahr 2023 verschoben, namentlich die AD103-basierte GeForce RTX 4080 sowie die AD104-basierte GeForce RTX 4070 (der ebenfalls genannte AD106-Chip war immer schon erst im Jahr 2023 zu erwarten). Damit streckt man also den Ada-Lovelace-Launch über einen längeren Zeitraum, bringt nicht alles sofort Schlag auf Schlag noch in diesem Herbst heraus. Abzuwarten bleibt hierzu natürlich eine Bestätigung aus weiteren Quellen, bislang ist dies die erste Meldung einer konkreten Release-Verschiebung.

Raphael announce:8 launch:9
AD102 announce:9 launch:10
Raptor Lake announce:9(official) launch:10
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 15. Juli 2022
 
AD102: 2022
AD103/104/106: 2023

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 15. Juli 2022

Samsung hat den Start der Sample-Phase für GDDR6-Speicher mit 24 Gbps ausgerufen – und wird damit die Datenrate des konventionellen GDDR6-Speichers bis auf das Niveau von GDDR6X steigern. Zugleich will man GDDR6 mit 16 und 20 Gbps zukünftig mit abgesenkter Speicherspannung ausliefern, 1.1V anstatt der JEDEC-offiziellen 1.35V. Aber natürlich interessiert vor allem die enorme Taktraten-Steigerung bei GDDR6, welcher damit dann immerhin mit 6000 MHz auf dem Datenbus betrieben wird – die reinen Speicherzellen takten jedoch (drastisch) niedriger (kompensiert durch intern breitere Anbindungen). Interessant wäre an dieser Stelle nunmehr ein GDDR6/GDDR6X-Vergleich bezüglich Preisvorteil, Stromverbrauch und Hitzeentwicklung unter jeweils 24 Gbps – was jedoch (leider) ein rein Industrie-interner Vorgang bleiben dürfte.

GDDR6 GDDR6X
verfügbare Datenraten bisher bis 20 Gbps, zukünftig bis 24 Gbps bis 24 Gbps
Datenübertragung QDR (= x4) QDR + PAM4 = ODR (x8)
Speichertakt bei 24 Gbps 6000 MHz 3000 MHz
Speicherbandbreite bei 24 Gbps 192 GB/sec pro 64-Bit-Interface 192 GB/sec pro 64-Bit-Interface