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News des 14. Mai 2024

Die ComputerBase berichtet von einer weiteren aufgetauchten GeForce RTX 4070 auf AD103-Basis, sprich mit dem viel größeren Grafikchip von GeForce RTX 4070 Ti Super, 4080 & 4080 Super ausgerüstet. Die Hardware-Daten jener AD103-basierten GeForce RTX 4070 sind natürlich gleich zur normalen AD104-basierten Variante, womit auch Performance und Stromverbrauch normalerweise identisch sein sollten. Interessanterweise legen die Grafikkarten-Hersteller hierfür nicht einmal extra Grafikkarten-Modelle auf, sondern man kann eine "MSI GeForce RTX 4070 Ventus 3X" oder "Gigabyte GeForce RTX 4070 Windforce" einfach per Zufall mit AD103-Chip erwischen – welche ansonsten schon seit Jahresfrist mit AD104-Chip verkauft wird. Natürlich wäre irgendwann mal zu überprüfen, ob die Performance der AD103-basierten Karte wirklich gleich ausfällt – und vor allem, wie dies beim Stromverbrauch liegt. Die Performance läßt sich letztlich immer über das gesetzte Power-Limit regeln, womit bei kleineren Performance-Abweichungen die AD103-basierten Modelle eventuell ein leicht anderes Powerlimit bekommen könnten.

GeForce RTX 4070 (AD104) GeForce RTX 4070 (AD103)
Hardware 46 SM @ 192-bit, 36 MB L2-Cache 46 SM @ 192-bit, 36 MB L2-Cache
Anteil vom Grafikchip 76% SM des vollen AD104 57% SM des vollen AD103
Taktraten 1920/2475 MHz & 21 Gbps anscheinend 1920/2475 MHz & 21 Gbps
Performance sollte absolut gleich sein
Stromverbrauch noch unsicher, wäre zu überprüfen

Sicher ist dies nicht, es gab in der Vergangenheit bereits Beispiele für beide Fälle. Selbst der Weg nach unten hin (zu weniger Stromverbrauch) war bereits zu beobachten, als nVidia die früher GA106-basierte GeForce RTX 3050 8GB später noch auf den AD107-Chip umgesetzt hat. In diesem Fall führte dies allerdings zu tatsächlich neuen Grafikkarten-Modellen, da die GA107-Varianten mit einem Powerlimit von 115 Watt auskommen, im Gegensatz zu den 130 Watt der ursprünglichen GeForce RTX 3050 8GB. Leider hat diesen Fall bisher noch keiner jemals nachgemessen, bislang gibt es keine Tests zur GA107-basierten GeForce RTX 3050 8GB. Zurückkommend zur AD103-basierten GeForce RTX 4070 läßt sich sagen, dass hier für den Grafikkarten-Käufer offenbar kein Nachteil besteht. nVidia übt sich wohl nur in der Restverwertung von AD103-Chips, welche ansonsten nicht für die größeren Grafikkarten mit AD103-Basis taugen. Interessanterweise wurde dies bereits im Vorfeld des GeForce RTX 40 "SUPER"-Refreshs von der Gerüchteküche (mehrfach) derart gemeldet, was auf ein sehr planmäßiges Handeln von nVidia schließen läßt.

AMD hat die seit April bereits für OEMs verfügbaren Zen-4-Prozessoren Ryzen 5 8400F & Ryzen 7 8700F nunmehr auch ins Retail-Segment entlassen, der Geizhals-Preisvergleich listet bereits entsprechende Angebote. Ein offizieller Listenpreis seitens AMD fehlt noch, allerdings lagen jene bei diesen Nachzüglern zumeist sowieso daneben und es zählt nur die praktische Preissituation im Einzelhandel. Allerdings hilft dies den neuen Prozessoren auch nicht wesentlich weiter: Der Ryzen 7 8700G ist preislich chancenlos gegenüber dem Ryzen 7 7700 mit sogar etwas höherem Boost-Takt und (vor allem) dem doppelten Level3-Cache. Gleiches Bild dann beim Ryzen 5 8400F: Hier sind Ryzen 5 7500F sowie 7600 die preislich günstigeren Angebote mit sogar der etwas besseren Technik. Erstaunlich, dass AMD immer wieder mit derart wenig sinnvollen Angeboten sein Portfolio aufbläht. Denkbarerweise existiert im OEM-Geschäft eine andere, gangbare Preislage – was nichts daran ändert, dass jene neuen Zen4-Modelle zu aktuellen Retail-Preisen glatt zwecklos sind.

Zen 4 Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Straße Release
Ryzen 7 7700X Raphael 8C/16T 4.5/5.4 GHz 8+32 MB RDNA2, 2CU 105/142W $399 ab 292€ 27. Sept. 2022
Ryzen 7 7700 Raphael 8C/16T 3.8/5.3 GHz 8+32 MB RDNA2, 2CU 65/88W $329 ab 230€ 10. Jan. 2023
Ryzen 7 8700G Hawk Point 8C/16T 4.2/5.1 GHz 8+16 MB RDNA3, 12CU 65/88W $329 ab 314€ 31. Jan. 2024
Ryzen 7 8700F Hawk Point 8C/16T 4.1/5.0 GHz 8+16 MB deaktiviert 65/88W ? ab 292€ 14. Mai 2024
Ryzen 5 7600X Raphael 6C/12T 4.7/5.3 GHz 6+32 MB RDNA2, 2CU 105/142W $299 ab 189€ 27. Sept. 2022
Ryzen 5 7600 Raphael 6C/12T 3.8/5.1 GHz 6+32 MB RDNA2, 2CU 65/88W $229 ab 169€ 10. Jan. 2023
Ryzen 5 7500F Raphael 6C/12T 3.7/5.0 GHz 6+32 MB deaktiviert 65/88W $179 ab 167€ 22. Juli 2023
Ryzen 5 8600G Hawk Point 6C/12T 4.3/5.0 GHz 6+16 MB RDNA3, 8CU 65/88W $229 ab 214€ 31. Jan. 2024
Ryzen 5 8400F Hawk Point 6C/12T 4.2/4.7 GHz 6+16 MB deaktiviert 65/88W ? ab 188€ 14. Mai 2024
Ryzen 5 8500G Phoenix2 2P+4D/12T 3.5/5.0 GHz 6+16 MB RDNA3, 4CU 65/88W $179 ab 174€ 31. Jan. 2024
Ryzen 3 8300G Phoenix2 1P+3D/8T 3.4/4.9 GHz 4+8 MB RDNA3, 4CU 65/88W rein OEM März 2024

Bei Igor's Lab hat man sich in zwei Artikeln die Performance-Auswirkungen der verschiedenen BIOS-Profile von Intel angesehen: Zuerst mit einem kurzen Artikel mit Cinebench-Werten – und nachfolgend in einem längeren Artikel mit vorwiegend Workstation-Benchmarks. Letzteres zeigt schon darauf hin, dass sich das ganze nicht wirklich verallgemeinern läßt – aber es zeigt wenigstens in jene Richtung, welcher sich andere Hardwaretester dann auch noch widmen dürfen (bzw. sollten). Schließlich muß durchaus herausgearbeitet werden, was die Endkunden durch die neuen default-BIOS-Profile verlieren, respektive um welchen Prozentanteil Intel bei den initialen Tests der Raptor-Lake-Plattform zu gut dargestellt wurde. Die Messungen von Igor's Lab gehen nur halb in diese Richtung, da kein expliziter Vergleich zwischen früheren und neueren default-Settings der benutzten Mainboards durchgeführt wurde. Selbiges ist aber sowieso erst dann möglich, wenn die Mainboard-Hersteller ihre finalen BIOS-Updates in dieser Causa zur Verfügung stellen.

Core i9-13900K "Baseline" Intel Performance Intel Extreme "Insane" (=unlimitiert)
benutzte Settings:   PL1=125W, PL2=188W, ICCMax=249A PL1=125W, PL2=253W, ICCMax=307A PL+PL2=253W, ICCMax=400A PL1+PL2=4096W, ICCMax=512A
Cinebench R23 (MT) 87,5% 93,8% 100% 104,5%
AutoCAD 223 (overall) 98,1% 98,6% 100% 102,5%
AI Computer Vision (overall) 86,3% 88,7% 100% 100,5%
Blender ("Igor-Bot", CPU-only) 84,3% 85,1% 100% 106,9%
Handbrake (SPECwpc, CPU-only) 86,7% 86,9% 100% 102,7%
durchschnittlicher CPU-Verbrauch (Prime95) 229,2W 239,2W 350,9W 351,2W
maximaler CPU-Verbrauch (Prime95) 254,5W 332,6W 431,7W 492,4W
Verbrauchs-Lastspitzen (≤1ms) 251W 339W 434W 512W
Stromverbrauchs-Effizienz unter Handbrake 140% 129% 100% 89%
gemäß der Ausführungen von Igor's Lab in Artikeln No.1 & No.2

Die derzeit vorliegenden Tests von Igor's Lab stellen somit nur einen Trockenvergleich der einzelnen BIOS-Profile dar, welche gemäß Intel existieren – mit freien Erweiterungen seitens Igor's Lab. Denn von Intel gibt (und gab) es kein Baseline-Profil, etwas gleichnamiges haben sich die Mainboard-Hersteller auf Basis früherer Intel-Spezifikationen aus den Fingern gezogen. Aber selbst in dieser früheren Intel-Spezifikation wird jenes Profil mit "Performance" tituliert – ein Baseline-Profil für K/KF-Modelle ist seitens Intel einfach nicht vorgesehen. Zudem ist das "Insane"-Profil genauso wenig Intel-offiziell, hier wird aber einfach nur der unlimitierte Zustand abgebildet, in welchem die meisten Z690- und Z790-Platinen bisher ausgeliefert wurden. Die Benchmarks zu den einzelnen Profilen gehen quer durchs Feld, aber natürlich gibt es die großen Differenzen nur bei Rendering und ähnlichen Aufgaben. Gut zu sehen ist allerdings, wie wenig man mittels des unlimitieren Profils gewöhnlich gewinnt – welches somit, sofern es Probleme mit der langfristigen Stabilität gibt, besser durch eines der Intel-Profile zu ersetzen wäre.

Als Nachtrag zur kürzlichen Meldung zu den weltweiten Marktanteile für x86-Prozessoren im ersten Quartal 2024 kommen von Heise nun auch noch die bislang fehlenden Zahlen zum gesamten Marktanteil aller x86-Modelle. Dies rechnet zum einen die Sparten Desktop, Mobile und Server zusammen ("overall exklusive") und bringt zum anderen auch noch Spielekonsolen-SoCs sowie IoT- und Embedded-Prozessoren mit herein, sofern x86-basierend ("overall inklusive"). Der Exklusive-Marktanteil ist somit auch die Addition von Client mit Server, wird aber in aller Regel über die viel höheren Stückzahlen des Konsumenten-Segments bestimmt – wie auch in diesem Quartal zu sehen. Nur der Inklusive-Marktanteil macht über die drei neuen Produktgruppen eine ganz eigene Rechnung auf, wobei jene im abgelaufenen ersten Quartal nicht so toll für AMD aussieht: Von den einstmals erreichten klar über 30% insgesamt-Marktanteil hat man einiges eingebüßt, wahrscheinlich durch die zuletzt stark zurückgegangenen Konsolen-Umsätze.

Q1/2023 Q2/2023 Q3/2023 Q4/2023 Q1/2024
x86 Desktop 19,2% vs 80,8% 19,4% vs 80,6% 19,2% vs 80,8% 19,8% vs 80,2% 23,9% vs 76,9%
x86 Mobile 16,2% vs 83,8% 16,5% vs 83,5% 19,5% vs 80,5% 20,3% vs 79,7% 19,3% vs 80,7%
x86 Client 17,0% vs 83,0% 17,3% vs 82,7% 19,4% vs 80,6% 20,2% vs 79,8% 20,6% vs 79,4%
x86 Server 18,0% vs 82,0% 18,6% vs 81,4% 23,3% vs 76,7% 23,1% vs 76,9% 23,6% vs 76,4%
x86 Overall (exkl.) 17,2% vs 82,8% 17,4% vs 82,6% 19,7% vs 80,3% 20,4% vs 79,6% 20,8% vs 79,2%
x86 Overall (inkl.) 34,6% vs 65,4% 31,6% vs 68,4% 30,7% vs 69,3% 28,6% vs 71,4% 26,1% vs 73,9%
Stückzahlen-Marktanteile!     AMD-Marktanteil in rot, Intel-Marktanteil in blau     Quelle aller Zahlen: Mercury Research (±0,1PP)