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News des 14. März 2025

In der Frage der aktuellen Grafikkarten-Preise der 2025er Neuvorstellungen von AMD & nVidia hat sich in nur wenigen Tagen teilweise wieder einiges bewegt. Dies zerfällt allerdings in zwei Gruppen: Von GeForce RTX 5070 Ti bis 5090 rührte sich wenig, gab es eher eine Seitwärtsbewegung mit teilweise sogar steigenden Preisen – hinweisend auf nach wie vor inkonstante Nachliefermengen und weiterhin einen hohen Bedarfsberg an noch nicht realisierten Bestellungen. Die drei zuletzt vorgestellten neuen Modelle bewegten sich hingegen gut nach unten, mit dem größten Preissprung interessanterweise bei der GeForce RTX 5070 – deren beste Preise derzeit um nahezu 100 Euro weniger gegenüber dem Dienstag notieren. Der Preisnachlaß bei den neuen AMD-Karten war zuletzt kleiner, aber auch hier ist immer noch Bewegung vorhanden und verbessert sich die Breite des Marktangebotes. Dies gilt sogar für GeForce RTX 5070 Ti bis 5090, dort allerdings auf einem klar höheren, eher stagnierenden Preisniveau.

UVP 23.2. 6.3. 9.3. 11.3. 14.3.
GeForce RTX 5090 2329€ ~3800€ ? 3499-3600€ 3249-3600€ 3419-3600€
GeForce RTX 5080 1169€ ~1600€ ? 1509-1650€ 1469-1650€ 1449-1600€
GeForce RTX 5070 Ti 879€ ~1300€ ? 1079-1160€ 1009-1150€ 1049-1150€
GeForce RTX 5070 649€ - 809-930€ 796-850€ 795-860€ 699-780€
Radeon RX 9070 XT 689€ - 919-1200€ 898-980€ 849-920€ 826-900€
Radeon RX 9070 629€ - 729-900€ 749-830€ 699-800€ 699-760€

Die YouTuber von Hardware Unboxed (via VideoCardz) liefern passend hierzu ein paar Hintergründe zur Preisgestaltung der AMD Radeon RX 9000 Grafikkarten. Bestätigt wird hiermit, dass es zum Marktstart tatsächlich ein temporär wirkendes Rabatt-System seitens AMD gegeben hat, welcher einem Teil der Ersttags-Verkaufsmenge das Listenpreis-Niveau (gemeint die Listenpreise von AMD, sofern nicht anders notiert) garantiert hat. Da dieses System aber nur temporär seine Wirkung entfalten sollte, musste klar sein, dass danach AMDs Preisvorgabe nicht haltbar sein würden. Als weiteres Problem kommt hier nun noch hinzu, dass diese AMD-Rabatte nur für Grafikkarten-Modelle galten, welche auch die Grafikkarten-Hersteller selber zu AMDs Listenpreis-Niveau angesetzt haben. Diese Modelle sind den Grafikkarten-Herstellern aber viel zu knapp kalkuliert, sind wohl eher denn eine "Freundschafts-Geste" gegenüber den Grafikchip-Entwicklern.

Wirklich viel absetzen wollen die Grafikkarten-Hersteller hiervon allerdings nicht, womit nach dem Launch entweder vorzugsweise andere (teurere) Grafikkarten-Modelle geliefert wurden oder aber die vorgeblichen Listenpreis-Modelle im Preis erhöht wurden – hierbei meinend eine Preiserhöhung des Grafikkarten-Hersteller selber, welche somit automatisch durch die Handelskette weitergereicht wird (wie von The Verge anhand einiger Beispiele bewiesen). Interessanterweise betrifft diese Beschreibung schließlich auch auf die Situation bei nVidia-Grafikkarten zu, wo die Grafikkarten-Hersteller die Listenpreis-Vorgabe von nVidia auch eher weniger erreichen wollen, lieber ihre teureren Modelle ausliefern. Ursächlich hierfür dürfte in beiden Fällen sein, dass mit den non-Listenpreis-Modellen der Grafikkarten-Hersteller eine andere Kalkulation mit etwas mehr Gewinn zugunsten der Grafikkarten-Hersteller möglich ist, während das Listenpreis-Niveau von AMD & nVidia wohl nur unter größten Anstregungen und letztlich bescheidenen Gewinnmargen erreichbar ist.

Die hieraus folgende Problematik ist leider diejenige, dass die non-Listenpreis-Modelle der Grafikkarten-Hersteller somit ein wenig außerhalb der üblichen Preiskontrolle von AMD & nVidia stehen und in der Praxis ein klar höheres Preisniveau aufbauen – und dies ganz unabhängig aller Lieferschwächen. VideoCardz haben dies mit ihrem Beitragsbild ganz gut visualisiert: Das Listenpreis-Modell (einer beispielshaften Grafikkarte) für 600 Dollar, die eigentlich ausgelieferten Normalmodelle dann aber für 750 Dollar und die wirklich hochklassigen Hersteller-Modelle dann für 800 Dollar. Das vom Grafikchip-Entwickler angedachte Preisniveau wird hierbei gleich einmal um 150 Dollar erhöht – und dies in aller Regel für Modelle, welche "früher" zu Aufpreisen von 10-30 Dollar/Euro gegenüber dem Listenpreis unterwegs gewesen wären. Gegenüber dieser Preisübertreibung der Grafikkarten-Hersteller haben AMD & nVidia noch kein Mittel gefunden – welches allerdings wie gesagt wohl auch aus dem Punkt resultiert, dass AMD & nVidia den Grafikkarten-Herstellern zum Listenpreis (angeblich) zu wenig Luft zum Atmen lassen.

Sofern dann auch noch Lieferschwächen hinzukommen, führt dies zur Preissituation der GeForce RTX 5090, welche wie vorstehend zu sehen immer noch mit über 45% Aufschlag gegenüber ihrem Listenpreis angeboten wird. Genau zu dieser Grafikkarte hat sich auch der Systembuilder 'PowerGPU' auf Twitter/X geäußert (via WCCF Tech) bzw. mit einem weiteren Tweet auf den eklatanten Unterschied zwischen AMD- und nVidia-Grafikkarten in seinem Lagerbestand hingewiesen. Sehr interessant bei den von PowerGPU getroffenenen Aussagen ist der Punkt, dass man dort selber vom Scalping innerhalb der Handelskette betroffen ist, die PowerGPU durch Distributoren angebotenen GeForce RTX 5090 Grafikkarten somit Preislagen von 3050-3100 Dollar haben sollen (und dies für die vergleichsweise "einfachen" Modelle). Selbst wenn da ein wenig Übertreibung drin ist oder diese Preislagen vielleicht schon wieder ein wenig outdated sein sollten, zeigt dies eben darauf hin, dass nicht nur die regulären Scalper an diesen Grafikkarten-Launches verdienen wollen, sondern dass sich inzwischen auch Grafikkarten-Hersteller und die Handelskette selber als Scalper betätigt.