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News des 1./2. Juli 2023

Von der QuasarZone kommt wieder einmal der beliebte Vergleich zur Hardware-Klasse der neuesten nVidia-Grafikkarte, diesesmal zur GeForce RTX 4060. Hiernach kommt die neue nVidia-Karte gerade einmal auf 16,7% der Anzahl der FP32-Einheiten bzw. der Shader-Cluster gegenüber der dicksten Ada-Lovelace-Hardware in Form des (allerdings noch nie in Produktform gegossenen) AD102-Vollausbaus. Doch selbst wenn man es nur mit der derzeit existierenden GeForce RTX 4090 vergleicht, ergeben sich auch nur 18,8% von deren FP32-Einheiten bei der GeForce RTX 4060. Dies ist weiterhin nur die Hardware-Klasse der GeForce RTX 3050 Laptop aus der Ampere-Generation sowie der GeForce GTX 1650 aus der Turing-Generation.

Generation FP32-Einheiten vs Vollausbau Listenpreis
GeForce RTX 4060 Ada 3072 16,7% (von 18'432) $299
GeForce RTX 3050 Ampere 2560 23,8% (von 10'752) $249
GeForce RTX 3050 Laptop Ampere 2048 19,0% (von 10'752) -
GeForce GTX 1650 Turing 896 19,4% (von 4608) $149

Nach dem Maßstab dieser beiden früheren nVidia-Generationen hätte man die derzeitige GeForce RTX 4060 somit sonnenklar nur als "GeForce RTX 4050" in den Markt schicken dürfen. Die Schummelei bei den Grafikkarten-Namen hilft nVidia vor allem, die angesetzten Preislagen bzw. Preissteigerungen zu verdecken: Derzeit trägt die GeForce RTX 4060 einen sogar niedrigeren US-Listenpreis gegenüber der GeForce RTX 3060 12GB ($299 zu $329), verglichen mit der GeForce GTX 1650 ergibt sich allerdings eine Preis-Verdopplung innerhalb zweier Grafikchip-Generationen ($299 zu $149). Für die Verschleierung dieser Tatsache nimmt nVidia sogar niedrigere Generations-Gewinne in Kauf: Denn wie mittels der Launch-Analyse zur GeForce RTX 4060 dargelegt, ergibt sich zur GeForce RTX 3060 12GB zwar nur ein magerer Performance-Fortschritt von +20%, gegenüber der eher vergleichbaren GeForce RTX 3050 sind es hingegen gleich ca. +64%.

VideoCardz zeigen nun auch ein Bild zur (vermeintlichen) "Phoenix2"-APU, welches die deutlich kleineren Abmaße gegenüber der regulären Phoenix1-APU klarmacht. Interessanterweise spricht die fernöstliche Quelle nicht zwingend von einem big.LITTLE-Prozessor, sondern nennt schlicht 6 CPU-Kerne samt 4 Shader-Cluster. Dies schließt natürlich noch keine der möglichen Auflösungen aus, denn auch die früheren Spezifikations-Meldungen zu "Phoenix2" nach big.LITTLE-Prinzip sprachen von zwei großen CPU-Kerne, vier kleinen CPU-Kernen und 4 Shader-Clustern. Nur würde es eben sehr verwundern, wenn AMD hier ohne große Ankündigung "Zen4c" und Hybrid-Architekturen ins Consumer-Segment bringt. Somit ist es nach wie vor denkbar, dass die gezeigte abgespeckte "Phoenix2"-APU nur eine normale Abspeckung von "Phoenix1" darstellt, somit noch ohne jede Zen4c-Kerne daherkommt. Eine Aufklärung hierzu kann aber letztlich wohl nur AMD selber geben.

Im laufenden Wettstreit "wie zerstört man eine Plattform" zwischen Reddit und Twitter haben letztere nun eindeutig die Führung übernommen, nachdem Twitter ab dem Wochenende nicht mehr ohne Login lesbar ist sowieso aufgrund von (harschen) Lesebeschränkungen auch für eingeloggte Nutzer oftmals nicht mehr korrekt funktioniert. Offiziell sollen diese Lesebeschränkungen wegen aggressiven Zugriffs von Datensammlern notwendig sein, inoffiziell gibt es zwei andere Erklärungen (ein selbstausgelöster DDoS oder/und schlicht unbezahlte Cloud-Rechnungen). Für eine derart schnelllebige Nachrichten-Plattform wie Twitter könnten aber auch schon ein paar Tage "Mager-Betrieb" desaströs sein, zudem ergibt die Entwicklung der letzten Monate nunmehr eine klar sichtbare Abwärtstendenz bei Twitter – welcher man dann möglicherweise nicht mehr persönlich beiwohnen will (und sich somit Alternativen sucht).

Der Fall "Reddit" sieht auf den ersten Blick bei weitem nicht derart schlimm aus, die grundsätzliche Problematik ist aber auch dort ungelöst. Eigentlich geht es "nur" darum, dass den Moderatoren durch die neuen API-Preise viele vorher stark genutzten ThirdParty-Tools "weggenommen" werden – Tools, welche auch für Mod-Aufgaben wesentliche Arbeitserleichtungen bieten. Reddit reagiert auf den hierdurch ausgelösten Streik vieler Moderatoren jedoch ausgesprochen frech und verkennt dabei, dass eben jene unbezahlte Moderatoren-Arbeit die Plattform erst groß gemacht hat. Erstaunlich in diesem Fall ist, dass Reddit bislang nicht auf die einfache Idee von (stark) verbesserten eigenen Mod-Tools gekommen ist, welche auf die Wünsche der Moderatoren eingehen bzw. die Features bisheriger ThirdParty-Tools replizieren. Treibt Reddit den Konflikt hingegen weiter, wird es zum Mod-Aderlass kommen – was weniger Subreddits, mehr Spam und somit eine schlechtere Plattform zur Folge haben würde.

Das 3DCenter-Forum diskutiert über "Windows 365" – ein Cloud-basiertes Windows, welches es bereits für Firmenkunden von Microsoft gibt, langfristig aber auch für Endkunden und Privatanwender angeboten werden soll. Dabei geht es im Endkunden-Bereich weniger um ThinClients, sprich die Verschlankung der lokal vorgehaltenen Hardware, sondern eher um eine bedingende Cloud-Anbindung von Windows – ohne allerdings einen Hardware-Vorteil für die Nutzer. Für Microsoft liegt der primäre Nutzen darin, damit auch das Privatanwender-Windows irgendwann in ein Abo-Modell umwandeln zu können – womit man langfristig aus Windows geschäftlich mehr machen kann, als derzeit mit den mageren Lizenzkosten beim PC-Neukauf möglich ist (für die PC-Hersteller kostet eine Windows-Lizenz offenbar unterhalb 10 Dollar).

Die hierfür notwendige Karotte vor der Nase sollen KI-Funktionalitäten geben, die man üblicherweise sowieso mittels Cloud-Anbindung realisiert. Noch ist dies eine reine Zukunftsvision seitens Microsoft, aber natürlich dürfte Microsoft mit der Zeit durchaus Schritte in diese Richtung unternehmen. Denkbarerweise ist das ganze allerdings eher mittel- bis langfristig angesetzt, so dass es voraussichtlich zumindest noch zu einem "regulären", sprich außerhalb der Cloud nutzbaren Windows 12 kommen wird. Die Übergangszeit dürfte Microsoft-typisch weiträumig sein, sprich man kann von lange Zeit noch nutzbaren regulären PC-Betriebssystemen ausgehen (man denke an die nach wie vor erhältlichen Offline-Versionen von Microsoft Office). Insofern ist derzeit noch nicht abzusehen, in welcher Dekade dieses Cloud-Windows auch für Privatanwender von Microsoft tatsächlich zwingend vorgeschrieben wird.