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MSI stellt externes Grafikkarten-Gehäuse mit Thunderbolt-Anschluß vor

Einen weiteren Thunderbolt-Anwendungszweck bietet MSI mit dem externen Grafikkarten-Gehäuse "GUS II". Wie AnandTech aufzeigen, kann dieses Gehäuse normale Desktop-Grafikkarten im PCI-Express-Slot aufnehmen und ist mittels Thunderbolt an einen PC oder Notebook mit entsprechender Schnittstelle angebunden. Thunderbolt bietet etwas mehr als 1 GB/sec Bandbreite jeweils in beide Richtungen, im Sinne von PCI Express entspricht dies PCI Express 2.0 x2. Diese allerdings nur mittelprächtige Anbindung dürfte dann wohl auch der Grund dafür sein, daß MSI keinen extra PCI-Express-Stromanschluß bei diesem Gehäuse vorgesehen hat, welches die Grafikkarten somit allein nur über den PCI-Express-Slot mit maximal 75 Watt versorgen kann. Besseres als unteres Mainstream (nach Desktop-Maßstäben) lohnt einfach aufgrund dieser schwachen Anbindung nicht wirklich – für den Zweck von externen Grafikkarten ist Thunderbolt in der aktuellen Ausbaustufe leider immer noch klar zu schwach.

Nachtrag vom 13. Januar 2012

Zwei wichtige Nachträge zum externen Grafikkarten-Gehäuse "GUS II" von MSI mit Thunderbolt-Anbindung: Erstens einmal gibt MSI jenes Gehäuse für Grafikkarten mit bis zu 150 Watt Leistungsaufnahme frei – und laut der PC Games Hardware gibt es nun doch einen sechspoligen Stromstecker, welche diese maximale Leistungsaufnahme auch erklärt. Das Gehäuse ist zudem für DualSlot-Lösungen ausgelegt, so das bezüglich Bauform und Stromverbrauch maximal Radeon HD 6870 und GeForce GTX 560 installierbar sein sollten. HighEnd-Grafikkarten passen aufgrund der Maße des Gehäuse nicht hinein, würden aber sowieso nicht mit Strom versorgbar sein – insofern ist dies schon schlüssig. Der zweite nachzutragende Punkt betrifft die Thunderbolt-Anbindung bzw. der sich aus dieser Anbindung ergebende Bremseffekt: Hierzu sei auf etwas zurückliegende Benchmarks mit verschiedenen PCI-Express-Anbindungen verwiesen, wo zwar das zu Thunderbolt vergleichbare PCI Express 2.0 x2 fehlt, aus welchen aber trotzdem eine gewisse Orientierung gezogen werden kann. So dürfte die Durchschnittsperformance selbst von Karten wie der Radeon HD 6870 & GeForce GTX 560 bei einer Thunderbolt-Anbindung nicht im bedeutsamen Rahmen betroffen sein – allerdings sind bei einzelnen Spielen extreme Framerateneinbrüche zu befürchten.

In dem Punkt sind diese früheren Benchmarks leider nicht eindeutig genug, da nur PCI Express 2.0 x1 und x4 gemessen wurde und Thunderbolt wie gesagt ziemlich exakt in der Mitte dazwischen liegt. PCI Express 2.0 x1 erwies sich dabei als wirklich ungangbare Lösung, während PCI Express 2.0 x4 (fast immer) ziemlich gut abschnitt – schwierig, auf Grundlage dieser Werte eine solide Einschätzung darüber abzugeben, wie dies unter Thunderbolt bzw. PCI Express 2.0 x2 aussehen wird. Generell gesprochen muß man aber sagen, daß neue Anbindungen, die so arg an der Grenze zur Unnutzbarkeit liegen, eher zweifelhaften Charakter haben, da die Bandbreitenanforderungen über die Zeit steigen und daher in Zukunft mehr Spieletitel zu erwarten sind, welche heftigen Gebrauch von PCI Express machen und daher Thunderbolt-Anbindungen in einstellige fps-Regionen schicken werden. Eine Neuentwicklung sollte in so einer wichtigen Frage nicht derart knapp auf Kante gebaut sein – so lange MSI also nicht nachweisen kann, daß typische 135-Watt-Grafikkarten wie die Radeon HD 6870 und GeForce GTX 560 ohne Problem im "GUS II" Gehäuse laufen und performen, ist die Sache letztendlich doch eher skeptisch zu sehen.