28

Intel-Unterlagen bestätigen gesteigerte Core- & Thread-Anzahl bei "Comet Lake"

Die iranische Webseite Sakhtafzarmag (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Momomo @ Twitter) liefert einige neue Informationen zu den nächsten Desktop-Prozessoren von Intel in Form der "Comet Lake" Generation bzw. der Core i-10000 Prozessoren-Serie. Besonders bemerkenswert ist hierzu eine augenscheinliche Intel-Präsentationsfolie mit einer Übersicht zur grundsätzlichen Portfolio-Planung bei der Core i-10000 Serie, welche alle vorherigen Teil-Informationen über die gesteigtere Kern- und Thread-Anzahl bei Comet Lake klar bestätigt und desweiteren noch vorhandene Lücken (bei Celeron- und Pentium-Prozessoren) schließt. Somit darf nunmehr als sicher gelten, das Intel im Rahmen der Core i-10000 Serie für alle Prozessoren-Modelle der Klassen Core i3 bis Core i9 zumindest mehr CPU-Threads und teilweise (Core i9) auch mehr CPU-Kerne aufbieten wird:

Bis auf den Core i9, welcher auf einem neu aufgelegten Zehnkern-Die basieren wird, muß Intel hierfür jedoch nicht noch mehr Silizium (und damit Chipfläche wie auch Produktionskapazität) investieren, für den größten Teil des Angebotsprogramms bringt Comet Lake im Desktop also "nur" die Hinzunahme von HyperThreading, wo beim vorhergehenden Coffee Lake Refresh dieselben Prozessoren ohne HyperThreading antraten. Vor einer weiteren Steigerung der Kern-Anzahl nutzt Intel hiermit also die letzten Reserven aus, welche die aktuell zur Verfügung stehenden Prozessoren-Dies noch aufweisen. Dazu gehört auch die Steigerung der TDP der K-Modelle von 95 Watt auf 125 Watt – was jetzt direkt nicht mehr Performance bringt, aber zumindest ehrlicher ist im Vergleich der zuletzt genannten TDP-Angaben mit der jeweils ausgemessenen Stromverbrauchs-Realität.

bis Skylake Kaby Lake Coffee Lake CFL-R Comet Lake
Core i9 - - - 8C+HT 10C+HT
Core i7 4C+HT 4C+HT 6C+HT 8C 8C+HT
Core i5 4C 4C 6C 6C 6C+HT
Core i3 2C+HT 2C+HT 4C 4C 4C+HT
Pentium 2C 2C+HT 2C+HT 2C+HT 2C+HT
Celeron 2C 2C 2C 2C 2C
Die Angaben zu "Comet Lake" sind noch nicht offiziell, dürfen inzwischen aber als "sicher" betrachtet werden.

Daneben liefert vorstehend zu sehende Intel-Unterlage auch noch Informationen zur Größe des jeweils angesetzten Level3-Caches pro Produkt-Kategorie, zur TDP aller (allerdings nicht namentlich genannten) Prozessoren-Modelle, zum offiziellen Speichersupport von gleichbleibend DDR4/2666 und letztlich zur Existenz von K-Modellen im Rahmen der Comet-Lake-Generation. Hierbei scheint es keinen ungelockten Core i3 mehr zu geben – diese Aufgabe bleibt dann jeweils einem Modell von Core i5, Core i7 & Core i9 vorbehalten. Terminlich nennt das Sakhtafzarmag die Kalenderwochen 16-18 (des Jahres 2020) als Startzeitpunkt für Comet Lake – was nach einer Intel-Angabe klingt und wahrscheinlich an irgendwo anderer Stelle in den Sakhtafzarmag vorliegenden Intel-Unterlagen notiert war. Dies läuft auf einen Zeitrahmen vom 13. April bis 3. Mai 2020 hinaus, in welchem Comet Lake bzw. die Core i-10000 Serie dann in den Markt kommen soll – und entspricht nebenbei der letzten Gerüchte-Angabe, welche ebenfalls bereits einen Launch direkt zum Jahresanfang 2020 verneinte.

Zu diesem Zeitpunkt wird es dann auch die passenden Mainboard-Chipsätze H470 & Z490 geben, die günstigeren Varianten H410 & B460 sollen dann einen Monat später folgen. Spannend wird daneben noch, wie Intel diese Comet-Lake-Prozessoren auspreist: Denn da man es bei Intel mit direkten Preissenkungen nicht so hat, ist der Start einer neuen CPU-Generation gewöhnlich die einzige Chance, die Preislage der jeweiligen Marktlage anzupassen. Zwar bietet Intel mit Comet Lake fast durchgehend mehr CPU-Threads auf als bisher (die Ausnahmen betreffen allein Celeron- und Pentium-Modelle), aber man könnte dies durchaus auch als zu wenig bezeichnen angesichts der Vorlage, welche AMD mit seiner Zen-2-Generation geliefert hat. Bessere Preislagen bei Intel sind damit aber keineswegs garantiert – denn Intel könnte dies auch gänzlich anders sehen, gerade unter Berücksichtigung von Intels starker Stellung bei den OEM-Herstellern sowie der nach wie vor anhaltenden 14nm-Lieferprobleme.