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HDMI 2.0 ergibt nicht automatisch (unkomprimiertes) 3840x2160 mit 60 Hz

Eigentlich dachte man, daß mit der Vorstellung des HDMI 2.0 Standards alle Messen bezüglich der zukünftigen Anschlußnorm für 4K-Fernseher gelesen sind: HDMI 2.0 unterstützt nun endlich auch 4K-Bildmaterial mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (aka "2160p60"), was alle Anforderungen für echten 4K-Genuß erfüllt. Zudem sind die bisherigen HighSpeed-Kabel und -Stecker (der Standards 1.3 & 1.4) kompatibel zu HDMI 2.0, müssen also "nur" die entsprechenden Receiver-Chips in den Geräten selber den neuen Standard unterstützen. Leider gibt es dann aber doch einige Fallen zu HDMI 2.0, welcher der Heise Newsticker ausführt:

  • Der HDMI 2.0 Standard schreibt leider nicht 2160p60 zur Erfüllung des Standards zwingend vor – rein technisch reicht schon die Unterstützung von 480p für dieses Siegel. Man muß also explizit nach der (vollen) Unterstützung von 2160p60-Bildmaterial fragen.
  • Selbst eine Unterstützung von 2160p60-Bildmaterial kann letztlich auch durch eine reine Farbunterabtastung erreicht werden – diese Gefahr droht insbesondere bei Geräten, die erst nachträglich per Firmware-Update auf HDMI 2.0 gebracht werden. Der Bildqualitätsverlust durch diese Farbunterabtastung soll zwar nahezu unbedeutend sein, allerdings passt jegliche Qualitätsreduktion kaum zum HighEnd-Gedanken von 4K. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, muß man sich wohl tiefer in die technische Dokumentation einarbeiten oder alternativ vom Hersteller die klare Bestätigung holen, daß das jeweilige Gerät keine Farbunterabtastung für 2160p60 durchführt.
  • Ebenfalls in HDMI 2.0 nicht zwingend vorgeschrieben ist der Kopierschutz HDCP 2.2, welcher die (geknackte) Vorgängerversion 1.4 ablöst. Hollywood dürfte allerdings speziell bei 4K-Filmaterial auf HDCP 2.2 bestehen, womit besser alle entsprechenden Geräte auch gleich diese Norm unterstützen sollten.

Die korrekte Frage an die Hersteller von TV-Geräten und zukünftig auch Blu-Ray-Playern mit 4K-Fähigkeit lautet also, ob hiermit 2160p60 ohne Farbunterabtastung sowie zusätzlich HDCP 2.2 unterstützt wird. Erst danach ist das Gerät nach dem jetzigen Stand der Dinge wirklich zukunftstauglich – und angesichts der Preise solcherart UltraHD-Gerät sollte man auf dieser Zukunftstauglichkeit auch durchaus bestehen.