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Hardware- und Nachrichten-Links des Jahresausklangs 2018

Aus unserem Forum erreicht uns (dankenswerterweise) der Hinweis auf eine weitere Quelle an Speicherchip-Preisen – womit sich der alte Preisvergleich GDDR5 vs. GDDR6 erneut anstellen läßt. Die neuen Preise stammen vom Elektronikbauteil-Händler Components-Mart aus Hongkong und sind deutlich niedriger als die Preise von Digi-Key, welche an dieser Stelle vor einiger Zeit schon einmal genannt wurden (wobei auch die aktuellen Preise von Digi-Key wiederum klar niedriger als noch im Sommer liegen). Mit dieser neuen Preislage dürften wir uns langsam an die "echte" Preislage zu diesen Grafikspeichern heranarbeiten – wobei auch hier sicherlich noch erhebliche Rabatte im Rahmen (grob geschätzt) 20-40% möglich sind, je nach der Abnahmemenge bzw. dann natürlich im Direktverkauf vom Speicherchip-Hersteller direkt an die Grafikkarten-Hersteller. Im Endeffekt kann man also damit rechnen, das der Speicher einer 8-GB-Grafikkarte bei GDDR5 auf 8 Gbps (4000 MHz DDR) die Grafikkarten-Hersteller ca. 35-45 Dollar im Einkauf kosten dürfte, bei GDDR6 auf 14 Gbps (3500 MHz QDR) wären ca. 55-75 Dollar anzusetzen.

Technik Stückpreis
Micron 1 GB GDDR5 @ 6 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR5 mit 3000 MHz DDR (6 Gbps) $ 6,752
Micron 1 GB GDDR5 @ 7 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR5 mit 3500 MHz DDR (7 Gbps) $ 6,519
Micron 1 GB GDDR5 @ 8 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR5 mit 4000 MHz DDR (8 Gbps) $ 6,864
Micron 1 GB GDDR6 @ 12 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 mit 3000 MHz QDR (12 Gbps) $ 10,79
Micron 1 GB GDDR6 @ 13 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 mit 3250 MHz QDR (13 Gbps) $ 9,253
Micron 1 GB GDDR6 @ 14 Gbps 8 Gbit (1 GByte) GDDR6 mit 3500 MHz QDR (14 Gbps) $ 11,69
Preise des Elektronikbauteil-Händlers Components-Mart vom 29. Dez. 2018 bei Abnahme von jeweils 2000 Stück (ohne MwSt.)

Dies hört sich auf den ersten Blick nach nicht gerade ganz großen Werten an, allerdings ist der Speicher natürlich auch nur ein Kostenelement bei einer Grafikkarte – und vor allem hat der Abgabepreis im Einzelhandel auch wenig mit dem reinen Herstellungspreis zu tun. In jedem Fall ist es nicht so einfach für die Grafikkarten-Hersteller zu verkraften, mit einer doppelten Speichermenge anzutreten: Bei heutigen GDDR6-Karten schlägt dies eben mit gleich 55-75 Dollar höheren Speicherkosten zu Buche (von der etwas komplizierteren Grafikplatine ganz abgesehen), dies kann gut und gerne einen um 100-150 Dollar höheren Abgabepreis ergeben. Und diesen mag sicherlich der eine oder andere Grafikkarten-Käufer gern bezahlen – für die Masse würde eine solche 16-GB-Grafikkarte dann allerdings schnell außerhalb des Ziel-Preisbereichs gelangen. Das es zwischen GDDR5- und GDDR6-Speicher nun also doch einen erheblichen Preissprung gegeben hat, macht die Sache ganz sicher nicht einfacher. Hier liegt sicherlich auch eine Erkärung dafür vor, das die Grafikchip-Entwickler derzeit noch nicht zu neuen Ufern bezüglich der Grafikkarten-Speichermengen aufgebrochen sind – und sich dies wahrscheinlich für ihre jeweils nächsten Grafikkarten-Generationen aufheben.

Die Meldung von Videocardz mit den Spezifikationen und nVidia-Benchmarks zur GeForce RTX 2060 enthält auch einen bemerkenswerten Abschnitt über die RayTracing- und DLSS-Performance der GeForce RTX 2060. nVidia dürfte sich natürlich der Diskussion darüber gewahr sein, ob kleinere RTX-Grafikkarten überhaupt schnell genug für RayTracing sein können. Dem tritt man entgegen mit eigenen Benchmarks unter Battlefield V mit der GeForce RTX 2060, welche dort unter RayTracing auf der FullHD-Auflösung immerhin 65 fps erreichen soll – wahrscheinlich in der Medium-Qualität von RayTracing, aber selbst in der Ultra-Qualität von RayTracing sollen es noch 58 fps sein (ergibt sich aus den nachfolgenden allgemeinen Benchmarks). Der GeForce RTX 2060 kommt hierbei natürlich entgegen, das niemand von dieser Karte ernsthaft eine höhere Auflösung als FullHD erwartet, ergo deren Belastung auch kleiner ist als bei den größeren RTX-Karten. Dabei ist der interessanteste Punkt noch nicht einmal diese (anständige) RayTracing-Performance der GeForce RTX 2060, sondern die hierzu beigefügten nVidia-Benchmarks unter DLSS:

1. Battlefield V: RT Off: 90 FPS
2. Battlefield V: RT On + DLSS Off: 65 FPS
3. Battlefield V: RT On + DLSS On: 88 FPS

Quelle:  nVidias Reviewers Guide zur GeForce RTX 2060, geleakt von Videocardz

Damit ergibt sich zum einen, das Battlefield V noch die DLSS-Kantenglättung erhalten wird – und zum anderen, das jene (zumindest unter diesem Spieletitel) auch herunter bis zur FullHD-Auflösung zur Verfügung stehen soll. Mittels DLSS wird dann im konkreten Beispiel der Performance-Verlust von RayTracing nahezu perfekt ausgeglichen – was das Feature um so interessanter macht. nVidia steht hier sicherlich in der Zwickmühle, das DLSS eigentlich eine hervorragende Möglichkeit zur Performance-Steigerung darstellt – gerade bei kleineren Grafikkarten, wo die Rohleistung für gewisse Zielsetzungen nicht ausreicht, die allerbeste Bildqualität aber sowieso nicht erforderlich ist. Andererseits kann man mittels breit angewandtem DLSS auch schnell den Aufrüstungsdruck um eine halbe bis ganze Generation herunterschrauben, was dann "leicht" gegen nVidias Geschäftszahlen geht. Gut möglich, das DLSS unter Battlefield V selbst unter der FullHD-Auflösung somit ein Zugeständnis für einen Einzelfall darstellt, das man aber ansonsten DLSS weiterhin nur zaghaft einsetzt. Das Risiko, sich hiermit zukünftige Geschäfte zu verderben, ist einfach zu groß – zumindest so lange, wie man von AMD nicht ernsthaft unter Druck gesetzt wird.

Nachzutragen waren noch die WQHD- und UltraHD-Benchmarkauswertungen zur Radeon RX 590, die entsprechenden Tabellen wurden nunmehr in die Launch-Analyse zur Radeon RX 590 eingebaut. Wirklich spannendes ergibt sich hiermit nicht – nachdem sich die Radeon RX 590 schon unter FullHD klar vor die GeForce GTX 1060 6GB positioniert hatte, war klar, das dies unter WQHD und UltraHD sowieso nur (etwas) besser ausfallen würde. Gleichfalls gilt, das die Zeiten von Radeon RX 580/590 und GeForce GTX 1060 als WQHD-Lösungen zu Ende gehen – Grafikkarten von der Klasse der GeForce GTX 1070 /Ti, Radeon RX Vega 56 und GeForce RTX 2060 werden zukünftig in diese Rolle rutschen. Zur Radeon RX 590 wäre noch zu erwähnen, das abseits der ansprechenden Performance-Werte die Straßenpreise immer noch nicht wirklich gut ausfallen, die Karte ist mit derzeit 250-290 Euro klar zu teuer gegenüber der Radeon RX 580 8GB, welche für viel attraktivere 190-220 Euro angeboten wird. Daneben haben die Straßenpreise zur Radeon RX Vega 56 mit derzeit 370-450 Euro endlich passabel unter die 400-Euro-Marke gefunden – was etwas konterkarriert wird durch die augenscheinlichen Abverkaufspreise zur GeForce GTX 1070 von derzeit nur noch 300-350 Euro.

RX480-8GB RX580-8GB RX590 1060-6GB 1070 Vega56
FullHD-Perf. 87,2% 91,8% 100% 91,5% 125,3% 129,8%
WQHD-Perf. 87,1% 92,1% 100% 88,5% 124,1% 131,7%
UltraHD-Perf. 86,7% 92,2% 100% 87,8% 123,4% 135,2%
Stromverbrauch 161W 187W 212W 116W 147W 224W
FullHD Perf.Index 560% 590% 640% 590% 800% 840%
UltraHD Perf.Index 75% 80% 87% 76% 107% 117%
Listenpreis 239$ 229$ 279$ 249$ 379$ 399$
Straßenpreis - 190-220€ 250-290€ 220-260€ 300-350€ 370-450€
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