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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Oktober 2012

AMD hat nun endlich seinen Tablet-Chip "Hondo" offiziell vorgestellt – hinter welchem sich schlicht ein Bobcat DualCore-Prozessor Z-60 auf besonders niedrigerer Taktrate von 1.0 GHz verbirgt. Durch den niedrigeren Takt und vermutlich auch niedrigere Chipspannungen konnte man die TDP des Prozessors (mit integrierter Grafikeinheit und Speichercontroller) von 9W auf 4,5W absenken. Im realen Einsatz soll der Z-60 allerdings deutlich weniger Strom aufnehmen – 1,12W beim Surfen bzw. 1,57W beim Abspielen von HD-Videos zuzüglich jeweils 0,55W bis 0,68W für den Mainboard-Chipsatz – und damit unterhalb des Strombedarfs der restlichen Teile eines Tablets (Display, Speicher, Funkmodul, etc.) liegen. Damit scheint der Z-60 von der kritischen Frage der Leistungsaufnahme her gut gerüstet für den Tablet-Einsatz zu sein – wie dies auf der Performance-Seite aussieht, wird man sehen müssen, derzeit gibt es noch keinerlei Benchmarks zum Z-60, wobei hier inbesondere der Vergleich zu Apple interessant wäre.

Primär soll der Z-60 allerdings in die kommenden Windows-8-Tablets gehen und konkurriert hier zuerst mit Intels Tablet-Prozessor Atom Z2760, wobei auch zu diesem bisher ernsthafte Benchmarks fehlen. Da der genannte Atom-Prozessor aber weiterhin auf die eher unglücklich agierende PowerVR-Grafik setzt und AMD seine Radeon-Grafik beim Z-60 hat, könnte sich hier ein handfester Vorteil für AMD bei der Grafik-Performance und natürlich auch der Spiele-Kompatibilität ergeben. Bei Tablets dürfte es zudem eher selten vorkommen, daß der Intel-Grafikchip durch eine extra Grafiklösung ersetzt wird, hier kann AMD also seine Stärke voll ausspielen. Als weiterer Pluspunkt soll der Z-60 relativ günstige Windows-8-Tablets mit Preispunkten von unter 500 Dollar ermöglichen – wobei dahingestellt sei, ob dieser Preispunkt wirklich "günstig" ist für ein non-Apple-Tablet.

Die EETimes berichtet über den nächsten Stolperstein für Moore's Law, welcher konkret die Marktreife der 14nm-Fertigung behindert: Für jene 14nm-Fertigung wird eine wesentlich stärke Lichtquelle zur Belichtung der Silizium-Wafer benötigt, die Extreme Ultraviolet Lithography (EUL). Leider ist man bei deren Entwicklung derzeit gerade einmal auf der Hälfte des für eine industrielle Massenfertigung benötigten Niveaus angekommen: In den letzten drei Jahren konnte die Lichtstärke zwar schon um das 20fache gesteigert werden, allerdings wird noch einmal eine ähnliche Steigerung benötigt. Und jetzt drückt natürlich die Zeit, denn 14nm soll bei Intel und GlobalFoundries schon im Jahr 2014 spruchreif werden – was sich im schlimmsten Fall verzögert, wenn die EUL-Technologie bis dahin nicht ausgereift genug für die industrielle Massenfertigung ist.