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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. November 2018

Bei der PC Games Hardware ist anzunehmerweise schon eine Radeon RX 590 im Testlabor – da eine für einen Battlefield V Teaser verwendete AMD-Grafikkarte augenscheinlich mit 1576/2000 MHz lief. Eine nVidia-Karte scheint es wohl nicht zu sein – und bei AMD-Grafikkarten kommt aufgrund des Speichertakts nur Polaris-Ware in Betracht bzw. ist der notierte Chiptakt für die bisherigen Polaris-10-basierten Karten zu hoch. Da es zudem kürzlich erst einen Hinweis darauf gab, das der referenzmäßige Boosttakt der Radeon RX 590 bei 1576 MHz steht, liegt diese Auflösung nahe und bestätigt wiederum die vorhergehende Taktraten-Information indirekt nochmals. Komplette Sicherheit gibt es natürlich noch nicht, aber das ganze deutet dann schon recht stark darauf hin, das die Radeon RX 590 nunmehr auf die Zielgerade einbiegt und tatsächlich am 15. November (dem kommenden Donnerstag) ihren Launch samt entsprechender Launch-Reviews haben wird. Gleichfalls würde diese Taktraten-Angabe natürlich auch bedeuten, das es tatsächlich keinerlei höheren Speichertakt gibt, die damit erzielbare Mehrperformance der Radeon RX 590 trotz erheblichem Taktratengewinn (von +17,6%) ziemlich limitiert sein dürfte.

Gegenargumentiv zeigen Videocardz die wohl finalen (offiziellen) Spezifikationen zur Sapphire Radeon RX 590 Nitro+ "Special Edition" – und jene lauten abweichend davon wieder auf 1560/2100 MHz, ein Baseclock wurde nicht angegeben. Dies passt vom Boostclock her zu den bisherigen Informationen, der Speichertakt ist allerdings abweichend nunmehr auf 2100 MHz – bzw. 4200 MHz, je nachdem welche Auslegungsform man wählt, um die anliegende Datenrate von 8,4 Gbps anzugeben. Nicht auszuschließen ist allerdings, das es sich hierbei um eine Werksübertaktung rein nur beim Speichertakt handelt – normalerweise treten Sapphire-Karten unter dem "Nitro+" Siegel schließlich werksübertaktet an. Ein offizieller Speichertakt von 2100 MHz erscheint schon deswegen als unwahrscheinlich, weil Grafikchip-Entwickler normalerweise keinen Speichertakt außerhalb der Referenzwerte der Speicherchip-Hersteller ansetzen – sprich keinen auf 8,0 Gbps spezifizierten Speicher auf 8,4 Gbps übertakten. Sollte AMD hingegen für die Radeon RX 590 tatsächlich eine GDDR5-Taktratenstufe höher einkaufen wollen, wären dies dann gleich 9 Gbps – und diese Taktrate dürfte man kaum liegenlassen, dafür skalieren die Polaris-Karten zu gut mit der Speicherbandbreite. Insofern deutet dieser Fall wie gesagt eher auf eine kleine Werksübertaktung beim Speicher hin – was ja bei der Radeon RX 590 eine gute Maßnahme darstellt, jene 5% mehr Speicherbandbreite dürften (bei der Radeon RX 590) vermutlich fast 1:1 in Mehrperformance umschlagen.

Zurückkommend zum Stichwort Battlefield V: Die PC Games Hardware hat nachfolgend ein paar erste Benchmarks unter dem kommenden Shooter-Hit angefertigt – derzeit läuft das Spiel schon unter Origin Access Premier, gibt es sogar schon erste explizit angepasste Treiber von AMD & nVidia, fehlt allerdings noch der für den 14. November angekündigte Day-1-Patch. Für einen groben ersten Überblick mag diese Ausgangslage sicherlich ausreichen – und so läßt sich abschätzen, das für 60 fps in der besten Bildqualität voraussichtlich unter FullHD Radeon R9 290 und GeForce GTX 970 ausreichend sind, unter WQHD dann GeForce GTX 1070 oder Radeon RX Vega 56 vonnöten werden, sowie UltraHD dann eher ein Job für GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2080 & 2080 Ti werden dürfte. Beim Grafikkartenspeicher sollen 6 GB bis hin zur UltraHD-Auflösung ausreichend sein, wobei dies auch dadurch erreicht wird, das zusätzlicher Grafikkartenspeicher vom Spiel nicht genutzt wird – was dann selbst auf Grafikkarten mit viel mehr Speicher zu (unnötigerweise) sichtbaren Texturenstreaming-Effekten führt. Gleichfalls ist (wieder einmal) die DirectX-11-Variante des Spiels schneller wie auch freier von (klaren) Rucklern – was allerdings eher umgedreht sein sollte, denn die DirectX-12-Version wird schließlich später noch für die RayTracing-Darstellung benötigt. Dieserart Feinheiten könnten allerdings noch mit der finalen Version bzw. späteren Patches behoben werden – insofern zählen eher die Tests zum 19. bis 20. November, sprich zum offiziellen Spielrelease.

Bei Phoronix ist man den seltenen Quervergleich Intel Core i9 vs. AMD Threadripper vs. IBM Power9 angetreten, basierend auf einem entsprechenden System mit zwei 22kernigen "Talos II" Prozessoren von Raptor. Mit dessen 44 Power9-Kernen ging es dann gegen die 18-Kerner von Intel (Core i9-7980XE) sowie die 32-Kerner von AMD (Ryzen Threadripper 2990WX), wobei das IBM-basierte System einen klar höheren Stromverbrauch aufwies, der Vergleich als ein System mit nur einem CPU-Sockel (und damit nur 22 Power9-Kernen) eher gerechtfertigt gewesen wäre. Demzufolge kann man die Benchmark-Siege des IBM-Systems auch nicht ganz so ernst nehmen: In 8 von 12 Tests liegt jenes zwar beachtbar vor dem Intel-System (in 7 von 12 vor dem AMD-System), doch nur in einem einzelnen Benchmark ist der erreichte Performance-Abstand groß genug, um auch mit der Hälfte der CPU-Kerne noch vorn zu liegen. Nominell sieht dies also weniger gut aus für das IBM-System, welches zudem vergleichsweise teuer kommt. Allerdings wäre der passendere Vergleich eher gegen Intels Xeon und AMDs Epyc gegangen als denn gegen die taktmäßig hochgezogenen Workstation-Varianten – welche allerdings eben doch keine echten Server-Prozessoren sind. Nichtsdestotrotz sind solcherart Vergleiche derart selten, das man wohl auch aus diesen Benchmarks noch einen gewissen Informationsgewinn ziehen kann.

Hardwareluxx notieren die Kern-Anzahl und Taktraten der kompletten Liste an kommenden Xeon-Prozessoren von Intels "Cascade Lake" Generation – was auf deren baldiges Erscheinen hindeutet. Zwar steht Cascade Lake in der Tat in Intels Server-Roadmap für dieses Jahr, aber in diesem Marktsegment sind Roadmaps geduldiges Papier, muß dies nicht alles sofort verfügbar werden, was man ankündigt bzw. vorstellt. Kommt diese Server-Generation allerdings tatsächlich demnächst, wird es um so unverständlicher, wieso der HEDT-Bereich zeitgleich dann nur einen Skylake-X-Refresh abbekommt – welcher schließlich auch nicht die bei Cascade Lake sowie dem Coffee Lake Refresh angesetzten Hardware-Fixes gegenüber Meltdown & Spectre in sich trägt. Denkbar wäre es, diese Situation den 14nm-Lieferschwierigkeiten Intels zuzuschieben – wo Intel sicherlich unbedingt vermeiden will, das hierbei auch noch Server-Prozessoren betroffen werden. Andererseits sind die Stückzahlen der Server- und HEDT-Modelle auch nicht so hoch, als das dies normalerweise in Probleme führen sollte – und Intel ist ja inzwischen gut dabei, die 14nm-Fertigung stückzahlentechnisch nach vorn zu bringen. In jedem Fall wird die 2018er HEDT-Generation von Intel ergo mit "altem" Silizium und damit auch mit einem nicht unerheblichen Feature-Nachteil an den Start gehen.