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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Mai 2018

In einem Artikel über Speicherpreise bei Gamers Nexus finden sich interessante Ausführungen zu den Kosten von Grafikkartenspeicher – ein Thema, zu welchem zumeist nur spekuliert werden kann, da kaum verläßliche Daten hierzu vorliegen. Gemäß den diesbezüglichen Ermittlungen von Gamers Nexus läßt sich nunmehr sagen, das GDDR6 kaum ein großer Preistreiber sein dürfte, der Preis des kommenden neuen Grafikkartenspeichers liegt (geschätzt) nur gut +20% höher als der von GDDR5 – dies dürfte faktisch die Preislage von GDDR5X sein, welcher sich schon etabliert hat. HBM2-Speicher ist hingegen zwar nicht gerade abseitig teuer, hat aber einen sehr gut nachzuvollziehenden Mehrpreis: Gegenüber GDDR bei grob +110% Mehrkosten, gegenüber GDDR6 bei immerhin noch grob +65% Mehrkosten. Angesichts dessen, das GDDR6 letztlich ungefähr dieselben Speicherbandbreiten erreichen kann wie HBM2, erscheint GDDR6-Speicher somit als die klar effizientere Wahl.

Taktrate Stückpreis Gesamtpreis für 8 GB Gesamtpreis für 16 GB
1-GByte-Chip GDDR5 8 Gbps (4000 MHz DDR) 9$ 72$ 144$
1-GByte-Chip GDDR6 14-16 Gbps (bis zu 4000 MHz QDR) (geschätzt) 11$ (geschätzt) 88$ (geschätzt) 176$
4H-Stack HBM2 (4GB) 700-1200 MHz 60-75$ 140-175$ 260-325$
8H-Stack HBM2 (8GB) ? (whrschl. 700-1000 MHz) 120$ 140-145$ 260-265$
gemäß Angaben seitens Gamers Nexus; der Gesamtpreis beinhaltet bei HBM2 einen Interposer á 20-25 Dollar

Ironischerweise liegt das langfristige Potential dabei weiterhin eher auf Seiten der HBM-Idee: Denn HBM-Speicher kann seine Speicherbandbreite über vergleichsweise niedrige Taktraten erreichen, hier liegen noch gewaltige Reserven, die in Zukunft angezapft werden können. GDDR6-Speicher geht hingegen anscheinend wieder den Weg des breiteren Interfaces bzw. der vervielfachten Datenübertragung, da die reinen Taktraten der Speicherchips sich kaum noch steigern lassen – bei inzwischen bis zu 4500 MHz ist da physikalisch wohl nicht mehr viel drin, jedenfalls nicht zu gangbaren Preisen für Massenware. Sobald eines Tages bei HBM-Speicher eine ernsthafte Taktraten-Evolution einsetzen sollte, dürfte GDDR-Speicher keine Chance mehr haben, da noch mitzuhalten. Das monströse, dafür aber Chip-nahe Speicherinterface bei HBM ist einfach die technisch elegantere Lösung – es braucht aber wahrscheinlich noch einige Jahre, damit sich dies in einem zählbaren Bereich zeigt.

Bei den Zahlen zur weltweiten Betriebssystem-Verteilung (für PCs) hat sich im April 2018 kaum etwas getan: Der eher die westliche Welt abbildende Statistikdienstleister StatCounter (Statistik gilt nur für Windows-Systeme) sieht Windows 10 um +0,4% im Plus und Windows 7 um -0,1% im Minus. Beim eher den gesamten Planeten abbildenden Statistikdienstleister NetMarketShare gibt es dagegen den totalen Stillstand: Windows 10 kommt auf weniger als +0,1% Zuwachs, während sogar Windows 7 angeblich minimal zugelegt haben soll. Zusammengefasst bedeutet dies, das nach vielen Monaten von jeweils recht starken Windows-10-Zuwächsen zuungunsten von Windows 7 und anderen Desktop-Betriebssystemen nunmehr eine Zeit des relativen Stillstands angebrochen scheint. Womöglich sind jene, die wechseln wollten, nunmehr komplett gewechselt – und weiterer Zuwachs für Windows 10 kann dann nur noch aus PC-Neukäufen resultieren, was aber nur sehr langatmig verläuft. Interessant wird, ob sich dieser Trend halten kann bzw. wie lange sich jener halten kann – bis dann zum Ende des Jahres 2019 die Torschlußpanik wegen des (dann) bevorstehenden Supportendes von Windows 7 (im Januar 2020) einsetzen und Windows 10 nochmals vorantreiben dürfte.

Gemäß der GameZone spricht Spielepublisher Electronic Arts im Abwehrkampf gegenüber Regulatoren das aus, was eigentlich offensichtlich ist: "Lootboxen sind kein Glücksspiel". Sicherlich kann man aus technischer Sicht einige Bedingungen eines Glücksspiels erfüllt sehen, aber der Gesamtrahmen passt einfach nicht: Reales Glücksspiel lockt in aller Regel mit einzelnen großen Gewinnen für (überaus) viel kleinere Einsätze – genau aus diesem Punkt ergibt sich dann auch der Suchteffekt respektive der gesetzgeberische Ansatz zur Regulierung. Lootboxen, die mal mehr und mal weniger Inhalt enthalten sowie vom eigenen Preispunkt her nahe des "Gewinns" kommen, haben damit schon vom Ansatz her nichts zu tun. Selbst wenn man das ganze durchaus regulieren kann (beispielsweise um eine Verschuldung durch exzessiven Lootbox-Kauf zu verhindern), so sind doch die Glücksspiel-Regulierer mit ihren üblicherweise sehr harten Methoden & Möglichkeiten hierfür nicht wirklich geeignet. Natürlich gilt auch in diesem Fall: Hat irgendeine staatliche Stelle erstmal ihre Klauen in ein Thema hineingeschlagen, wird es schwer, jene wieder daraus zu entfernen.