9

Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Juni 2016

PC Perspective (ganz am Ende der Meldung) bringen ein nVidia-Statement mit einer Änderung der nVidia-Position zu 3/4fach-SLI auf GeForce GTX 1070 & 1080: Demzufolge wird es kein Registry-Key mehr benötigt, mittels welchem man dieses Mehrfach-SLI freischalten kann – nVidia gibt dieses augenscheinlich im Treiber wieder frei. Allerdings wird nVidia nur für ausgewählte Benchmark-Anwendungen (3DMark, Unigine & Catzilla) SLI-Profile für 3fach- und 4fach-SLI auf GeForce GTX 1070 & 1080 beilegen, so das die Sache rein praktisch unter Games nicht nutzbar ist. Eine kleine Chance besteht noch darin, das der Spieleentwickler diesen Support bei seinem Spiel selber geleistet hat – was ja unter DirectX 12 sowieso Standard werden soll. Da hier allerdings in der Praxis keine Arbeit der Spieleentwickler stattfindet bzw. der wenige vorhandene SLI/CrossFire-Support derzeit klar zurückgeschraubt wird, kann man 3fach- und 4fach-SLI auf GeForce GTX 1070 & 1080 wohl generell vergessen. Dies dürfte nVidia wenn dann allein für die später kommenden GP102-basierten Grafikkarten wieder aufleben lassen.

Teilweise will man aus einer gestern schon verlinkten Fudzilla-Meldung schließen, AMDs Polaris 11 Grafikchip hätte nur 640 Shader-Einheiten (bisher angenommen mit 1024 bis 1280 Shader-Einheiten). Allerdings deutet die besonders niedrige TDP von unter 40 Watt schon an, was hier stattgefunden hat: Zugunsten einer geringeren Netzteil- und Batteriebelastung hat man hier eine stark abgespeckte Chipversion verbaut – mit ziemlicher Sicherheit also nicht den vollen Polaris-11-Chip. Die ganze Meldung ist sowieso unter starkem Vorbehalt zu sehen, denn desweiteren schreiben Fudzilla dieser Mobile-Lösung in einem AiO-Mac auch noch auf 4000 MHz taktendem GDDR5-Speicher zu. Für eine solch kleine Grafiklösung wäre das ein ziemlich hoher Ansatz und sicherlich im Sinne der (bei nur 640 Shader-Einheiten) limitierten Rechenleistung kaum notwendig. Gut möglich also, das Details dieser Meldung nicht stimmen – womit man sich am Ende dann auch auf die anderen Angaben nicht mehr verlassen kann.

Bei Hardware.info hat man sich mit der "MSI GeForce GTX 1080 Gaming X" ein weiteres Herstellerdesign zur GeForce GTX 1080 angesehen. Jenes taktet nominell mit 1683/1823/2500 MHz einigermaßen über dem Referenzdesign (1607/1733/2500 MHz), soll aber in der Praxis Chiptaktraten von 1911 MHz stabil über die Zeit zeigen können. Die Founders Edition lief dagegen bei Hardware.info auf eher schwankenden Taktraten zwischen 1700 und 1800 MHz – allerdings war dies schon zum Launch der Karte bekannt, da gab es teilweise noch niedrigere Ergebnisse zu verzeichnen. Erstaunlicherweise holte die MSI-Karte aus dieser eigentlich exzellenten Ansetzung nur 3,4% Mehrperformance unter FullHD sowie 4,4% Mehrperformance unter 4K heraus (selbst nachgerechnet, trotz Core i7-5960X @ 4.0 GHz). Leider fehlt dem Artikel eine Betrachtung des Power-Limits der Karte, welche eventuell einige dieser Merkwürdigkeiten erklären könnte. So aber bleibt der Verdacht, das hier nur des Showeffekts wegen besonders hohe Taktraten erzeugt werden, die Performance der Karten dies aber nicht wiederspiegelt – wobei es eigentlich Aufgabe der Presse & Hardwaretester wäre, genau diesem Problempunkt dann eben nachzugehen.

Die Marktforscher von IDC reduzieren ihren Ausblick auf den PC-Markt des Jahres 2016 nochmals auf nunmehr einen Rückgang von immerhin -7,3% zum Vorjahr. Für ein PC-Jahr, welches gemäß früheren Prognosen ein deutliches Wachstum oder wenigstens noch eine Trendwende bringen sollte, ist dies ein deutlicher Umschwung weg von einem Aufschwung-Jahr hin zu einem weiteren Krisen-Jahr. Bei der mittelfristigen Prognose sind IDC zudem inzwischen arg vorsichtig geworden: Selbst das PC-Jahr 2017 soll nochmal ein (geringeres) Minus sehen, erst das PC-Jahr 2018 dann stabile Zahlen (auf dem dann erreichten niedrigen Niveau). Ein kommender Aufschwung wird nun nirgendwo mehr verkündet – was nach den fehlgeschlagenen Prognosen der letzten Jahre auch durchaus angebracht ist, in dieser Frage kann man sich durchaus von der reinen Praxis überraschen lassen. Trotz zurückgehender Stückzahlenabsätze (auf nichts anderes bezieht sich die IDC-Statistik) können breit aufgestellte IT-Konzerne aber dennoch gute Geschäfte machen: Zum einen über steigenden Durchschnittspreise, zum anderen über neue IT-Gerätschaften wie Tablets, Smartphones, Wearables & IoT-Geräte.