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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. Juli 2012

Die DigiTimes will aus Kreisen der Grafikkarten-Hersteller erfahren haben, daß für die 28nm-Grafikchips von AMD und nVidia ein Wechsel des Auftragsfertigers eher unwahrscheinlich ist, diese 28nm-Grafikchips also trotz aller Anbandelungsversuche mit Samsung und anderen Fertigern weiterhin von TSMC gefertigt werden. Wirklich überraschend kommt diese Meldung allerdings nicht, denn die Vorlaufzeit ist bei dieser Art von Chips zu groß, um noch innerhalb der 28nm-Generation irgendwelche Strategiewechsel einleiten zu können – sprich, in dem Augenblick, wo sich die Fertigungsschwierigkeiten der ersten 28nm-Generation offenbart haben, war die Arbeit an der kommenden zweiten 28nm-Generation wohl schon zu weit fortgeschritten, um diese Aufträge noch von TSMC zu einem anderen Fertiger zu lotsen.

Der frühestmögliche Wechselzeitpunkt liegt bei der ersten 20nm-Generation, welche Anfang/Mitte 2014 zu erwarten ist – und diese neue Fertigungsstufe bedeutet auch wieder "neues Spiel, neues Glück", müssen also die negativen Erfahrungen mit dem 28nm-Prozeß von TSMC auf den 20nm-Prozeß überhaupt nicht zutreffen. Am Ende des Tages war wohl viel von den kritischen Worten in Richtung TSMC nur gut auf den Busch geklopft – wohlwissend, daß TSMC trotz aller Schwierigkeiten derzeit der einzige Auftragsfertiger ist, welcher nachweisbar derart große Grafikchips in Masse auf moderner Technologie fertigen kann. Mit allen anderen Fertigern würden AMD und nVidia ein geradezu extremes Risiko eingehen – und so lange AMD und nVidia gemeinsam bei TSMC fertigen lassen, treffen Schwierigkeiten bei TSMC immer beide Grafikchip-Entwickler gemeinsan und bedeuten somit keinen Unterschied im Wettbewerb untereinander.

Aus dieser Sicht heraus ergeben sich zwei Ansatzpunkte für andere Auftragsfertiger: Erstens einmal die parallele Fertigung eines Grafikchips bei zwei Auftragsfertiger, womit man den neuen Auftragsfertiger recht gefahrlos austesten kann. Üblicherweise lohnt das nur bei Chips in großen Mengen, die Produktions-Anlaufkosten liegen hier schließlich zweimal vor (ATI hatte dies früher einmal bei einigen LowCost-Chips getan, die sowohl bei TSMC als auch bei UMC gefertigt wurden). Und zweitens die planmäßige Produktion einer Refresh-Generation bei einem alternativen Fertiger – wenn da etwas schiefgeht, kann man immer noch auf die orginale Generation bei TSMC zurückgreifen und steht nicht gänzlich nackt da. Für die 28nm-Fertigungsstufe scheint dieser Zug allerdings schon abgefahren zu sein, diese wird wieder durchgehend bei TSMC aufgelegt werden.