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Hardware- und Nachrichten-Links des 9. April 2015

WCCF Tech zeigen das angeblich erste Produktbild einer Fiji-basierten Grafikkarte in Form der "XFX Radeon R9 390 Double Dissipation" – welche aller Wahrscheinlichkeit nach eine abgespeckte Variante des Fiji-Chips enthalten wird und wie zu sehen mit normaler Luftkühlung auskommt. Als Stromversorgung dient (neben dem PCI-Express-Slot) ein 6poliger und ein 8poliger Stromstecker, was eine TDP von maximal 300 Watt erlauben dürfte – wobei nicht klar ist, ob diese offensichtliche Hersteller-Variante diesbezüglich nicht etwas mehr bietet als das Referenzmodell von AMD. Andererseits ist der Fiji-Chip oftmals als ziemlich stromdurstig beschrieben worden und eingedenk einer Übertaktungsreserve ist dieser TDP-Spielraum zwischen 225 und 300 Watt selbst bei der "nur" zweitbesten Lösung damit nicht gänzlich überraschend.

Desweiten wurde das Fehlen von CrossFire-Anschlüssen bemerkt, bei Fiji wird sich AMD also vollkommen auf CrossFire per PCI Express verlassen. Ansonsten ist den zwei Fotos nicht viel mehr zu entnehmen – nur deren pure Existenz spricht zudem natürlich dafür, daß der Fiji-Chip nun wirklich auf die Zielgerade einbiegt und Anfang Juni zur Computex vermutlich nicht einfach einen Paperlaunch hinlegen, sondern vielmehr voll verfügbar sein wird. Mit etwas Glück könnte AMD den Launch (angesichts dieser nahezu spruchreifen Herstellerkarte) sogar noch vorziehen – oder aber man ist tatsächlich nur deshalb gezwungen zu warten, weil zwar Fiji-Chip und die kleineren Grafikkarten-Varianten fertig sind, aber die Speicherbestückung von 8 GB HBM1-Speicher bei der Radeon R9 390X WCE eine gewisse zusätzliche Vorbereitungszeit erfordert (und man dieses Spitzenprodukt eben nicht nachträglich launchen will) (Update: bei der Karte handelt es sich leider nur um eine Radeon R9 380X).

Die PC Games Hardware bringt eine Entwickleraussage zum Thema DirectX 12 in Spielen: DICE-Mitarbeiter Johan Andersson möchte gern für alle Spiele mit der DICE-eigenen Frostbite-Engine ab Erscheinungsdatum Herbst 2016 auf DirectX 12 als Minimum setzen, alternativ will man zukünftig die Vulkan-API unterstützen (neben der schon existierenden Mantle-Unterstützung). Dieses Vorhaben hört sich ambitioniert an, allerdings dürfte dahinter kaum die Forderung nach expliziter DirectX-12-Hardware stehen, sondern allein die Forderung nach Hardware, für welche DirectX-12-Treiber existieren – egal, ob jene DirectX 12 dann nur mit "Feature Level 11.0" umsetzen. Relevant für DICE dürften nicht die neuen Hardware-Features von DirectX 12 sein, sondern vielmehr der andere Ansatz der API, respektive die Mantle-artige CPU-Beschleunigung durch DirectX 12. Und wird nur nach Grafikkarten mit DirectX-12-Treiber gefragt, so kommen wesentlich mehr Modelle heraus: Dies wird bei AMD auf alles ab der GCN-Architektur (Radeon HD 7000 Serie) und bei nVidia auf alles ab der Fermi-Architektur (GeForce 400 Serie) zutreffen.

WinFuture berichten über ein Referenz-Notebook der Skylake-Generation seitens Intel – mittels welchem klar wird, in welche Richtung sich Intel die technologische Zukunft im PC-Bereich vorstellt. Das Referenz-Notebook kommt nämlich ohne jede andere Anschlüsse als USB 3.1 (Typ C) daher – es gibt nicht einmal einen regulären Stromanschluß für das Notebook selber, weil auch diese Funktionalität letztlich problemlos (und wie von Smartphones her bekannt) über USB gelöst werden kann. Auch alle anderen Anschlußfunktionalitäten können letztlich über USB 3.1 abgedeckt werden – dies ist größtenteils schon jetzt möglich, aber bei diesem Referenz-Notebook wurde es erstmals in dieser Konsequenz auch bis zum letzten Fall durchgezogen. Ob die PC- und Notebook-Hersteller dies dann wirklich alle so bauen, ist noch eine andere Frage – doch in jedem Fall deutet sich hiermit an, daß USB 3.1 (Typ C) die große, alles umfassende Anschlußform der Zukunft sein wird, alle anderen Protokolle dann darüber laufen werden.