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Hardware- und Nachrichten-Links des 8./9./10. März 2017

WCCF Tech und die PC Games Hardware bringen weitere Informationen zum Thema, wie der Threadscheduler von Windows die Ryzen-Performance negativ beeinflußt. So geht es offenbar weit über AMDs Designentscheidung zugunsten von zwei CCX-Modulen für den Achtkern-Ryzen hinaus, was Windows derzeit noch nicht versteht – vielmehr soll der Threadscheduler selbst das Simultaneous Multithreading (SMT) von Ryzen derzeit nicht korrekt erkennen können. Eine (vollständig) korrekte Erkennung würde bedeuten, das physikalische CPU-Kerne und nur logisch vorhandene CPU-"Kerne" erkannt und richtig eingeordnet werden können – etwas, was bei Intels HyperThreading funktioniert, bei Ryzens SMT derzeit aber noch nicht. Problematischerweise forciert eine Fehlerkennung von SMT, daß ein nur logisch vorhandener CPU-Kern mit einer zu hohen Last belegt wird – was in jedem Fall nicht gut kommt, im Fall von Ryzen beispielsweise die bessere Spiele-Performance unter Deaktivierung von SMT erklärt. Dabei könnte sich AMD unter Umständen selber geschlagen haben, denn aus unserem Forum kommt hierzu die Erklärung, wonach Windows 10 über einen Bulldozer-Patch verfügt, welcher bewußt alle Kerne gleichartig ansteuert – weil Bulldozer eben kein SMT hat.

Hinzu kommt eine Fehlerkennung der Cache-Kapazitäten von Ryzen, wo Windows derzeit fälschlicherweise 136 MB aufaddiert, es real aber "nur" 20 MB Level2- und Level3-Cache sind. Ob diese Informationen alle vollkommen korrekt sind und wie hoch die Auswirkungen dessen wären, ist derzeit schwer zu beurteilen – aber es sieht schon ganz danach aus, als daß AMD mit einem Windows-Update noch beachtbar an Ryzen-Performance hinzugewinnen könnte. "Beachtbar" bedeutet in diesem Fall "meßbar", sprich ein paar Prozentpunkte – echte Performancewunder sollte man sich von so etwas besser nicht versprechen, da würde man nur enttäuscht werden. Ein paar Prozentpunkte auf alles oben drauf ist aber trotzdem immer gut, gerade wenn der Ryzen 7 1800X nur knapp hinter dem (doppelt so teuren) Core i7-6900K zurückliegt. Eher unverständlich ist es, wieso AMD bei Microsoft nicht auf den vorherigen Release eines solchen Patches gedrungen bzw. warum man mit dem Ryzen-Launch nicht besser auf jenen Windows-Patch gewartet hat.

Bei Reddit verbreitet man Overclocking-Statistiken zu Ryzen, welche vom US-Händler Silicon Lottery stammen. Selbiger verkauft vorselektierte Prozessoren – und im Zuge dessen mussten natürlich erst einmal reihenweise Ryzen-CPUs auf deren Taktbarkeit getestet werden. Diese Ergebnisse sind beim Ryzen 7 1800X nahezu gleich gegenüber jenen aus den Launchreviews – bei den kleineren Modellen Ryzen 7 1700 & 1700X allerdings beachtbar schlechter, wobei hierzu die Datenmenge der Launchreviews auch zu klein war. Mittels der Overclocking-Werte von Silicon Lottery ist klar zu sehen, das die kleineren Modelle keine wirklich großen Chancen auf 4.0 GHz Takt haben, sondern im Schnitt bei einer Übertaktung auf 3.9 GHz ankommen dürften – mit auch der Chance, das schon bei 3.8 GHz Schluß ist. Selbst beim Ryzen 7 1800X sind allerdings die 4.0 GHz Takt nicht gesetzt, sondern werden nur im Mittel der Ergebnisse erreicht – was bedeutet, das besseren Ergebnissen als 4.0 GHz demzufolge auch schlechtere Ergebnisse als 4.0 GHz gegenüberstehen müssen.

Ryzen 7 1700 Ryzen 7 1700X Ryzen 7 1800X
Technik Zen, 8C +SMT, 3.0/3.7 GHz Zen, 8C +SMT, 3.4/3.8 GHz Zen, 8C +SMT, 3.6/4.0 GHz
@ 3.8 GHz 93% (@ 1.376V) 100% (@ 1.360V) -
@ 3.9 GHz 70% (@1.408V) 77% (@1.392V) 97% (@1.376V)
@ 4.0 GHz 20% (@1.440V) 33% (@1.424V) 67% (@1.408V)
@ 4.1 GHz - - 20% (@1.440V)

TweakPC thematisieren eine Analysten-Aussage, wonach eine "Playstation 5" bereits Ende 2018 mit einer Rechenleistung von 10 TFlops (PS4 Pro: 4,2 TFlops, Xbox Scorpio: 6 TFlops) mit einer Abwärtskompatibilität zu den Inhalten der Playstation 4 erscheinen solle. Aller Vermutung nach sind dies nur Annahmen des Analysten – niemand muß damit also nun fest von entsprechenden Planungen seitens Sony ausgehen. Sicherlich dürfte Sony in der einen oder anderen Form an einem Nachfolger der Playstation 4/Pro arbeiten, aber dieser könnte am Ende auch ganz anders aussehen. Was ziemlich sicher zu sein scheint, ist dagegen der Punkt, daß das mit Playstation 4 und Xbox One angekündigte Ende der Spielekonsolen (zugunsten von Spielestreaming) wohl nicht so bald kommen wird. Es dürften wohl weiterhin Spielekonsolen in Form stationärer Geräte erscheinen – und dies am Ende vornehmlich aus dem Grund, weil Sony, Microsoft und nun sogar Nintendo gute Geschäfte mit dieser Geräteklasse machen, seitdem sie die (vorher extreme) Quersubventionierung der Hardware aufgegeben haben.