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Hardware- und Nachrichten-Links des 8. August 2013

Videocardz wollen eine Quelle haben, nach welcher sich AMDs nächste Top-Grafikkarte auf Hawaii-Basis "Radeon R9-D970" nennen soll. Dabei dürfte die erste Ziffer nach dem "R" die generelle Leistungsklasse (und nicht die Generation) wiedergeben, kleinere Grafikkarten würden sich dann also "R3", "R5" und "R7" nennen. Das "D" dürfte eine Desktop-Lösung bezeichnen, danach kommt augenscheinlich eine weitere Nummernfolge zur genaueren Abgrenzung gegenüber anderen Grafikkarten auf Basis des gleichen Chips. Etwas fehlend ist hier allerdings die Möglichkeit zur späteren Erweiterung durch neue Grafikchip-Serien – was dann irgendwie unwahrscheinlich ist für ein neues Benennungsschema, welches üblicherweise einige Jahre Verwendung finden soll. Denkbar wäre dagehen so etwas wie "Radeon R9-D170", wobei die erste Ziffer nach dem "D" die jeweilige Generation angibt – und somit Spielraum für weitere Generationen ermöglicht.

Neben einer kleinen, aber durchaus passend ausschauenden Spekulation zu möglichen Hardware-Daten jener "Radeon R9-D970" zeigen Videocardz dann noch ein angebliches 3DMark13-Ergebnis von 4816 Punkten respektive 5152 GPU-Punkten im "FireStrike Extreme" Test. Für eine unübertaktete GeForce GTX Titan sind beiderseits zwischen 4400 und 4700 Punkten in diesem Test möglich, ergo würde die "Radeon R9-D970" zumindest in diesem Test bemerkbar schneller dastehen. Theoretisch dürfte selbst eine GeForce GTX Titan Ultra nicht schneller herauskommen – wobei es eher unwahrscheinlich ist, daß AMD sich unter 28nm wirklich mit dieser (derzeit noch hypothetischen) Grafikkarte anlegen kann. Und natürlich ist derzeit überhaupt nicht klar, ob jenes gezeigte 3DMark13-Ergebnis wirklich von einer Hawaii-Grafikkarte stammt, demzufolge sollte man daraus derzeit besser noch keine Rückschlüsse ziehen.

Zur großen Frage "20nm oder 28nm" bei AMDs "Volcanic Islands" liefern die X-bit Labs mit einigen Aussagen seitens Auftragsfertiger TSMC weitere Denkanstösse – wenngleich wiederum keine Klarheit: Denn laut TSMC wird die Volumenfertigung von 20nm-Produkten auf einer TSMC-Fertigungsstraße nun erst im Februar 2014 beginnen, zwei weitere Fertigungsstraßen folgen dann im Mai 2014. Dies spricht normalerweise klar gegen 20nm schon bei AMDs Hawaii-Chip – wenn da nicht die Risk-Fertigung wäre, welche laut TSMC schon im ersten Quartal 2013 gestartet wurde. Aus jener Fertigung könnte man (über die Monate) durchaus ein paar zehntausende HighEnd-Chips ziehen, um einen 20nm-Launch im Herbst zu gestalten, dann im Frühjahr auf die 20nm-Volumenfertigung zu wechseln und mit dieser den Launch von Performance- und Mainstream-Chips zu realisieren. Möglich ist derzeit wohl noch alles – wenngleich die Chancen für 28nm sicherlich weitaus höher liegen.

Shortcuts: Die PC Games Hardware berichtet über einen prognostizierten Preisanstieg für DRAM-Speicherchips um gleich 40% im Laufe des Jahres 2013 – wobei damit vermutlich der im ersten Quartal 2013 schon gelaufene harte Preisanstieg gemeint sein dürfte und damit derzeit keine weiteren Preisansteigerungen bei Speicherriegeln zu befürchten wären. Googles Musikstreaming-Dienst "All Access" kommt nun nach Europa – aber natürlich nicht nach Deutschland. Augenscheinlich konnte man sich mit den nationalen Rechteinhabern nicht einigen, möglicherweise liegt das ganze auch am Dauerstreit mit der GEMA über die YouTube-Lizenzen. Erstaunlich ist in dieser Beziehung, daß dies die eigentlichen Rechteinhaber durchgehen lassen, welchen somit nur wegen der GEMA-Sturheit nun Lizenzeinnahmen entgehen. Andererseits könnte dies darauf hinweisen, daß die GEMA letztlich sogar gegenüber den Rechteinhabern am längeren Hebel sitzt – was dann wohl den letzten Anstoß zu deren Abschaffung geben sollte.

Der Heise Newsticker berichtet über einen neuen Anlauf zur Netzneutralität seitens des Wirtschaftsministeriums. Wie schon im ersten, gescheiterten Entwurf ist auch im zweiten Entwurf eine zweigleisige Herangehensweise klar festgeschrieben: Zwar will man zum einen eine diskriminierungsfreie Datenübermittlung erhalten, erlaubt aber zum anderen explizit seperate Angebote zu abweichenden Bedingungen. Ob dies in der Praxis zusammen funktionieren kann, bliebe streng abzuwarten – allerdings wird die Verordnung sowieso erst nach der kommenden Bundestagswahl zur Abstimmung stehen. Die Netzwährung "Bitcoin" hat in den USA einen wichtigen Schritt zur Legalität getan, indem ein US-Bundesrichter Bitcoins als eine virtuelle Währung eingestuft hat. Damit fallen mittel- und langfristig natürlich diverse Regulierungspflichten für an Bitcoin beteiligten Firmen wie Bitcoin-Börsen an – im Ausgleich dafür gibt es aber Rechtssicherheit gegenüber der bisher immer drohenden Einstufung als illegales Zahlungsmittel.