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Hardware- und Nachrichten-Links des 8. April 2021

TechPowerUp haben sich den Performance-Effekt von rBAR bei nVidias Ampere-Grafikkarten über einen kompletten Test-Parcour angesehen. Selbiger fällt allerdings mit +1-2% nicht gerade berühmt aus, dies erscheint doch etwas unterdurchschnittlich und vor allem weniger als bei AMDs SAM-Feature. Dabei lag das Problem nicht einmal bei den nicht auf rBAR reagierenden Spieletiteln, denn auch allein unter den expliziten rBAR-Titeln lag der durchschnittliche Performancegewinn (zumindest mit den TPU-Tests) nur bei +1-4%. Augenscheinlich gewinnt nVidia etwas weniger von SAM/rBAR als AMD – was womöglich auch daran liegt, dass AMD das Feature von langer Hand vorbereitet hat und somit eine bessere Unterstützung garantieren konnte als nVidia, wo man dies aufgrund AMDs Initiative erst nachträglich an seine Ampere-Grafikkarten drangepflanscht hat. Im großen Bild machen diese geringen Differenzen üblicherweise zwar nichts aus, aber jene unterstützen die aktuelle Performance-Tendenz, wonach die RDNA2-Beschleuniger auf die Ampere-Beschleuniger aufholen.

rBAR-Perfomancegewinn FullHD1080p WQHD1440p 4K/2160p
GeForce RTX 3090  @ 22 Spiele-Titel ±0 +1% +2%
GeForce RTX 3080  @ 22 Spiele-Titel ±0 +2% +2%
GeForce RTX 3070  @ 22 Spiele-Titel +1% +2% +1%
GeForce RTX 3060 Ti  @ 22 Spiele-Titel +2% +2% +1%
gemäß der Benchmarks von TechPowerUp

Bei AnandTech hat man sich die Performance von Ice Lake-SP angesehen, die breitflächig mit einigem Wohlwollen aufgenommene neue Generation an Server-Prozessoren von Intel. Die vergleichsweise guten Kritiken beziehen sich augenscheinlich auf die nunmehr bis zu 40 CPU-Kerne (pro Sockel), welche Intel mit dieser Server-Generation bietet – was ein deutliches Plus gegenüber den bislang auf 28 CPU-Kerne limitierten Intel-Vorgängern darstellt. Unter den eigentlichen Performance-Messungen sehen die Intel-Prozessoren allerdings weiterhin kein Land, denn AMDs Epyc 7003 auf Zen-3-Basis bleibt mit deutlichem Abstand vorn, einmal abgesehen von den seitens AMD gebotenen besseren Preisen sowie viel besseren Preis/Leistungs-Verhältnissen. Selbst nahezu Kern-normiert kommt Ice Lake-SP nicht an Zen 3 heran, der doppelte Epyc 75F3 mit 64 CPU-Kernen gewinnt weiterhin um einiges gegenüber Intel neuem Spitzenmodell in Form eines (doppelten) Xeon 8380 mit 80 CPU-Kernen (zu sogar deutlich höherem Preispunkt).

Technik SPECinf2017 SPECfp2017
2x AMD Epyc 7663 Zen 3, 2x 64C/128T, 2.45/3.5 GHz, 2x 280W, 2x $7890 512,2 426,8
2x AMD Epyc 75F3 Zen 3, 2x 32C/64T, 2.95/4.0 GHz, 2x 280W, 2x $4860 376,2 370,6
2x Intel Xeon 8380 ICL-SP, 2x 40C/80T, 2.3/3.4 GHz, 2x 270W, 2x $8009 327,8 315,7
2x Intel Xeon 6330 ICL-SP, 2x 28C/56T, 2.0/3.1 GHz, 2x 205W, 2x $1894 223,0 237,4
2x Intel Xeon 8280 CSL, 2x 28C/56T, 2.7/4.0 GHz, 2x 205W, 2x $10009 216,7 209,8
Benchmarks gemäß der Ausarbeitungen seitens AnandTech

Intels eigentlicher Versuch einer Rückkehr an die Leistungsspitze im Server-Segment wird somit die Nachfolge-Generation Sapphire Rapids darstellen, zu welcher VideoCardz eine von Intel stammenden Spezifikations-Folie zeigen. Jene bestätigt einige gerüchteweiser herumschwirrenden Spezifikationen zu "Sapphire Rapids", so die bis zu 56 CPU-Kerne (pro Sockel), das 8-Kanal-Speicherinterface für DDR5/4800 sowie den zusätzlichen HBM2e-Speicher. Allerdings scheint diese weitere Steigerung der Kern-Anzahl auch ein wenig über eine erneute Anhebung der TDP erzwungen zu sein, denn laut den weiteren Ausführungen von VideoCardz wird sich Sapphire Rapids pro Prozessor bis zu 350 Watt genehmigen. Damit dürfte man es schwer gegenüber AMD haben, welche unter Zen 3 mit bis zu 64 CPU-Kernen (pro Sockel) bis auf maximal 280 Watt hinaufgehen, unter Zen 4 dann hingegen bis zu 96 CPU-Kerne unter der kleineren 5nm-Fertigung begrüssen können – und somit vermutlich die TDP nicht steigern müssen.

Eine gewisse Bedeutung für den Endanwender-Markt hat dies auch in Bezug auf neue HEDT-Prozessoren seitens Intel, welche derzeit wie zu sehen komplett ausgesetzt sind (auch Ice Lake-SP scheint sich hierfür wenig zu eignen). Ein hypothetisches "Sapphire Rapids-X" könnte im Jahr 2022 somit durchaus den Unterbau für eine neue HEDT-Generation von Intel geben. Die Kern-Anzahl hierfür hätte Intel dann, den zusätzlichen HBM2e-Speicher könnte man sich im Endanwender-Geschäft womöglich sparen (liegt wohl auf dem Package, sprich nicht im eigentlichen Prozessoren-Die), nur bei der TDP sind gewisse Probleme zu sehen: Jene 350 Watt rufen sicherlich Kritik hervor, sofern man dafür nicht gerade eine wirklich überzeugende Spitzen-Performance aufbieten kann. Normalerweise könnte Intel dies einfach eine Stufe tiefer ansetzen, aber gerade HEDT-Prozessoren benötigen als Endverbraucher-Modelle einen hohen Spitzentakt, um nicht in vielen Benchmarks von normalen "Mainstream"-Prozessoren vernascht zu werden. Natürlich könnte man sich bei zukünftigen HEDT-Prozessoren auch gänzlich auf Aufgabenlasten zugunsten nur von vielen CPU-Kernen konzentrieren, allerdings würde damit diese HEDT-Nische nochmals kleiner.

PS: Der mit den gestrigen News nicht richtig gesetzte Link zum Arbeitsmodell einer "GeForce RTX 4090" lautet natürlich korrekt: Lipaz @ Twitter.