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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. September 2016

TweakPC berichten über neue Gerüchte, eine kommende "Radeon RX 490" würde schon auf AMDs Vega-Generation basieren. Hinzu kommen technischen Daten von (angeblich) 9,83 TFlops Rechenleistung bei 1200 MHz Chiptakt (entspricht 4096 Shader-Einheiten), sowie der Nennung eines 256 Bit Speicherinterface, was allerdings wenig zusammenpasst. Noch kurioser wird dann die Erwähnung von gleich zwei Grafikchips – was wenig zum kleineren Vega 10 passt, wenn später noch ein größerer Vega 11 folgen soll. Aber am Ende bietet eine Rückverfolgung jener Gerüchte eine gewisse Aufklärung darüber an, was hier gemeint ist: TweakPC haben das ganze von GameNGuide, welche von University Herald abschreiben – und bei jenen steht dann schon wieder etwas ganz anderes: Gemäß dem University Herald soll die Radeon RX 490 eine Polaris-basierte DualChip-Lösung zur Radeon RX 480 sein – und damit eben nicht Vega-basiert, weil Vega wie bekannt erst im Jahr 2017 erscheint. In dieser Einschätzung verläßt man sich allerdings auch wieder stark auf die Annahme, die Radeon RX 490 würde noch dieses Jahr erscheinen – basierend auf der Annahme, die zeitweilige Namensnennung einer "Radeon RX 490" auf AMD-Webseiten würde dies nahelegen.

Wie mit den kürzlichen Namensnennungen weiterer Radeon-R400-Modelle auf der AMD-Webseite jedoch klar wird, war "Radeon RX 490" hierbei wohl schlicht ein Schreibfehler – gemeint ist vielmehr eine "Radeon R9 490", was mit ziemlicher Sicherheit eine OEM-Variante und keine "echte" neue Grafikkarte darstellt. Damit bricht die gesamte Argumentationskette in sich zusammen – einmal abgesehen davon, das eine DualChip-Grafikkarte auf Polaris-10-Basis ziemlich kurios bis unwahrscheinlich wäre, wenn AMD sowieso noch leistungsfähigere Grafikchips herausbringen will. Eine Radeon RX 490 noch in diesem Jahr ist genauso unwahrscheinlich, da AMD hierfür gemäß des eigenen Namensschemas einen besseren Grafikchip als Polaris 10 benötigt (mit einem größeren Speicherinterface als 256 Bit) und die Vega-Generation wie gesagt eine Sache des Jahres 2017 ist. Für nächstes Jahr kann dies schon wieder anders aussehen, dann wäre eine Vega-basierte Radeon RX 490 durchaus im Rahmen des Möglichen – allerdings nicht mit 256bittigem Speicherinterface (sondern viel breiterem HBM2-Speicherinterface) und natürlich auch nicht als DualChip-Lösung. In der Summe handelt es sich hierbei also um ein wilde, teilweise sowieso fehlerhafte und insgesamt nicht zusammenpassende Mischung diverser Gerüchte – aber um keinerlei neue Informationen.

Die PC Games Hardware hat sich mit der Anzahl verfügbarer FreeSync- und G-Sync-Monitore beschäftigt – und kommt mit einem Ergebnis von 85 vs. 28 zu dem Schluß, das FreeSync die klar erfolgreichere Technologie ist. Dies dürfte natürlich schlicht damit zu begründen sein, das FreeSync sowohl technisch einfacher zu erreichen ist als auch das G-Sync immer nur in Form eines vergleichsweise teuren G-Sync-Moduls baubar ist. G-Sync-Monitore sind zudem eher nur in der preislichen Oberklasse zu finden, während FreeSync-Monitore hingegen schon wirklich niedrige Preisklassen erreicht haben. Aber auch bei ansonsten gleichwertigen Monitoren macht das G-Sync-Modul den Monitor teurer als ein vergleichbarer FreeSync-Monitor kostet. Hier hat AMD eindeutige Vorteile, denn nach wie vor passen nur AMD-Grafikkarten zu FreeSync-Monitoren sowie nur nVidia-Grafikkarten zu G-Sync-Monitoren. Grundlage hierfür ist allerdings eine bewußte Blockadepolitik seitens nVidia, denn technisch könnten nVidia-Grafikkarten sehr wohl auch mit (lizenzfreien) FreeSync umgehen.

Gulli berichten über stagnierende Verkaufszahlen von VR-Headsets – was man jetzt auf die Sommermonate oder den nunmehr abgebauten Stau an Vorbestellungen schieben kann, was aber am Ende eher auf ein grundlegendes Problem von Virtual Reality hinweist: Das ganze ist immer noch nicht aus dem Stadium des technischen Spielzeugs herausgetreten, es fehlt immer noch an wirklich breit nutzbaren Content abseits von die VR-Fans zufriedenstellenden Technik-Spielereien. Alternativ könnte es eine "Killer-App" tun, aber so etwas ist immer auch mit ein wenig Glück verbunden und kann kaum regelrecht eingefordert werden. Sicherlich sind die Preise für VR-Headsets auch noch etwas zu hoch, gerade wenn jene derzeit eben nur technische Spielerei sind – aber diesen Punkt dürfte ziemlich automatisch die Zukunft richten, denn nach wie vor sind eine ganze Handvoll an weiteren VR-Headsets angekündigt, welche dann mit Oculus Rift und HTC Vive primär über den Preis konkurrieren müssen. Ein mögliches Ende von VR-Headsets ist da sicherlich nicht gleich abzusehen – aber womöglich geht es nicht Boom-mäßig aufwärts, sondern es braucht eine längere Zeit mit eher kleinerem Wachstum, ehe man wirklich in Richtung eines breiten Erfolgs gehen kann.