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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. Juli 2017

Bei WCCF Tech delektiert man sich an einem in der Benchmark-Datenbank von Geekbench aufgetauchtem Benchmark-Wert zu AMDs Ryzen Threadripper (mit einem 16-Kern-Modell) – dies allerdings unter Nichtbeachtung der Punkte, das jenes Testprogramm zum einen für recht schwankende Benchmark-Werte und zum anderen für eine schwache Mehrkern-Skalierung oberhalb von 8 CPU-Kernen bekannt ist. Der beste Hinweis hierauf liefert die schwache Skalierung des 16-Kerners von AMD gegenüber einem Ryzen 7 1800X – gerade einmal +18% holt hierbei Threadripper trotz doppelter Anzahl an CPU-Rechenkernen heraus. Selbst die 7%, welche der Achtkerner im SingleCore-Test schneller ist, machen hierbei das Kraut nicht mehr fett – Geekbench kann einfach nicht sinnvoll mit so vielen CPU-Kernen umgehen. Dies dürfte zwar letztlich auch auf eine ganze Reihe an Anwendungs-Software zutreffen – aber es liegt eher kaum im Sinn von theoretischen Testern, diesen sowieso im stetigen Wandel befindlichen Praxiszustand abzubilden.

Ryzen 7 1800X Ryzen Threadripper 16C Xeon E5-2697A v4 Core i9-7900X
Technik Zen, 8C+SMT, 3.6/4.0 GHz Zen, 16C+SMT, 3.4/? GHz Broadwell-EP, 16C+HT, 2.6/3.6 GHz Skylake-X, 10C+HT, 3.3/4.3 GHz
Geekbench 4 Single-Core 4362 4074 3651 5277
Geekbench 4 Multi-Core 22690 26768 30450 33267

Ein neuerliches YouTube-Video von der8auer bringt ein Update zur den Overclocking-Problemen der X299-Plattform mit sich – nachdem das erste diesbezügliche Video sehr weit beachtet wurde, aber auch einige Kritik nach sich zog. So musste in der Tat auch der8auer anerkennen, das ein anderes Netzteil nicht derart warme Stromkabel und Stromstecker mit Skylake-X erzeugt wie das ursprünglich verwendete SuperFlower-Netzteil. Alle anderen Punkten konnten allerdings bestätigt und nunmehr sogar noch etwas besser belegt werden: So wurde ausführlich darauf hingewiesen, das viele standardmäßige Übertaktungen von Skylake-X zwar gute Taktraten ausweisen können, aber im Endeffekt (ohne CPU-Köpfung) trotzdem zu hohe CPU-Temperaturen erzeugen und daher einfach drosseln müssen – meistens werden einfach nur nicht dafür passende Tools benutzt (CoreTemp anstatt CPU-Z), um diese laufende bzw. teilweise auch sehr sprunghafte Taktraten-Drosselung zu belegen.

Ironischerweise zieht eine solche Drosselung natürlich auch die Verbrauchswerte nach unten – womit andere Tester (fälschlicherweise) die von der8bauer genannten Stromverbrauchswerte von Skylake-X unter Übertaktung in Frage gestellt hatten. Mittels Benchmarks kann man Drosselung dagegen selten erkennen, da gegenüber dem default-Takt natürlich immer noch ein gehöriger Performancegewinn zustandekommt – Drosselung würde man mittels Benchmarks nur feststellen können, wenn man Meßreihen beispielsweise mit 4.3, 4.4, 4.5 und 4.6 GHz CPU-Takt nebeneinanderstellt. Generell sollten sich CPU-Übertakter eher einmal die Frage stellen, ob die eigene CPU nicht am Ende auf der Zieltaktrate doch drosselt – da die letzten Intel-CPUs allesamt zu sehr in Richtung hoher CPU-Temperaturen gehen, bei Skylake-X und den damit gebotenen vielen CPU-Kernen auch noch die Spannungswandler-Temperatur als weiterer Grund zum CPU-Drosseln hinzukommt. Natürlich kann man auch rein wegen der Optik auf eine gewisse CPU-Frequenz hin übertakten – aber wenn die damit erreichte Performance auch eine Rolle spielt, sollte man das Sytem besser gründlich auf eventuelle Anzeichen von CPU-Drosselung prüfen.

Ein Kommentar bei Heise sieht Linux auf dem Desktop an der mangelhaften Zusammenarbeit der Linux-Distributionen scheitern – welche sich lieber im Rampenlicht stehen sehen, als langjährig störende Fehler in Linux generell zu beheben. Dies kann man als Punkt sicherlich anerkennen – aber dennoch ist dies nicht die eigentliche Ursache der nach wie vor geringen Verbreitung von Linux im Desktop. Neue Ideen gelangen letztlich nicht über langsames Wachstum zu echter Größe, sondern über zwei Möglichkeiten: Entweder werden sie von einem wirklich bedeutsamen Marktteilnehmer gepuscht – oder aber abseits der Hersteller über viele einzelne Multiplikatoren, welche nun gerade im IT-Bereich über die Hardware-Enthusiasten in Hülle und Fülle vorhanden sind. Doch selbige sind fast ausschließlich Gamer – und da Linux diesbezüglich nicht gerade viel zu bieten hat, zieht denn auch kein großer Enthusiasten-Treck in Richtung Linux-Gaming.

Leider ist diese These im Linux-Lager derart unbeliebt bis unbekannt, das jene teilweise noch nicht einmal als ernsthafter Diskussionsbeitrag zugelassen wird – womit aber effektiv verhindert wird, das größere Aktivitäten zur Beseitigung dieses Mißstandes entwickelt werden können. Und gerade die im Heise-Kommentar angesprochenen konkreten Linux-Fehler sind Dinge, die sich nach dem Erreichen ernsthafter Nutzerzahlen eher von alleine geben – weil dann die Hardware-Hersteller ganz automatisch mehr in den Linux-Support stecken und solcherart Fehler ausbügeln, anstatt sie mangels echter Relevanz stehenzulassen. In einem Punkt hat der Heise-Kommentar allerdings Recht: Wenn in der derzeitigen Situation, wo Linux die Hardware-Enthusiasten nicht zu begeistern mag, es einer schafft, das Thema deutlich voranzubringen, dann ist es ein großer Marktteilnehmer wie Google – welcher das ganze allerdings nur für sich ausnutzen wird, dem Sinn und Zweck von Linux aber kaum gerecht werden dürfte.