7

Hardware- und Nachrichten-Links des 7. August 2012

SemiAccurate berichten über Trinity 2.0, welches im ersten Halbjahr 2013 spruchreif sein soll. Was sich genau dahinter verbirgt, ist noch unklar – möglicherweise einfach nur ein Speed-Update mit einigen höher getaktenen Prozessoren. Auch ist unklar, ob sich damit der Trinity-Nachfolger "Kaveri" verzögert – echte Anzeichen dafüt gibt es nicht, aber man kann "Trinity 2.0" natürlich durchaus in diese Richtung hin deuten. Die ComputerBase berichtet dagegen von Speed-Updates von Ivy Bridge im Mobile-Segment, welche laut einer Intel-Roadmap zum Ende diesen Quartals erfolgen sollen. Die Ivy Bridge nachfolgende Haswell-Architektur plant Intel für das Mobile-Segment – wie erwartet – für das zweite Quartal 2013 ein.

Gemäß Golem ist es in der Releaseversion von Windows 8 nicht mehr möglich, einfach mittels eines Desktop-Shortcuts von Metro in die "alte" Desktop-Umgebung zu wechseln oder gar jenen Vorgang beim Windows-Start zu automatisieren – man wird per default also immer erst einmal die Metro-Oberfläche zu Gesicht bekommen. Für die Gegner dieser Oberfläche ist dies natürlich ein Tritt vors Schienbein – ganz besonders sicherlich schmerzhaft für diejenigen User, welche nach den Preview- und Beta-Versionen noch gehofft hatten, Microsoft würde noch irgendwas zugunsten der besseren Nutzbarkeit der altherkömmlichen Desktop-Umgebung tun. Microsoft macht nun genau das Gegenteil und will – dies ist dann wieder typisch Microsoft – alle Nutzer zu ihrem Glück bekehren aka zwingen.

Der ORF berichtet über Bestrebungen der EU zu einer weiteren Überwachung sozialer Netzwerke und von Cloud-Diensten – bei diesen soll zukünftig eine Standard-Schnittstelle zur Überwachung eingerichtet werden. Inwiefern dies zur totalen Überwachung oder nur zum gezielten Einsatz im Verdachtsfall genutzt werden soll, ist nicht klar, denn bislang ist das Ganze erst einmal "nur" ein Entwurf des Europäischen Instituts für Telekommunikationsnormen (ETSI) – allerdings im Auftrag der EU-Kommission. Prinzipiell gesehen muß man natürlich sagen, daß wenn eine solche Standard-Schnittstelle kommt und diese möglichst unabhängig vom jeweiligen Dienste-Anbieter aufgebaut ist, die damit zur Verfügung stehenden Möglichkeiten schnell zum alltäglichen Ermittlungsinstrument auch in Bagatellfällen werden können. Richtig interessant ist zudem der Unterpunkt, wonach sich die staatlichen Schnüffler zur Echtzeit-Überwachung von Facebook-Chats in per HTTPS verschüsselte Verbindungen einhacken wollen.

Dazu sollen die Internet-Provider gezwungen werden, scheinbar alle HTTPS-Verbindungen auf extra Server umzuleiten, auf welche die staatlichen Schnüffler mittels gefälschter Sicherheitszertifikate Zugriff nehmen wollen. Man sollte sich diesen Punkt – egal ob derzeit nur ein reiner Vorschlag eines Technik-Instituts – durchaus einmal auf der Zunge zergehen lassen: Hier soll eine für viele wichtige Internet-Dienste (bspw. Online-Banking) absolut elementare Technologie komplett kompromitiert werden – für einen maximal überschaubaren Gewinn an Überwachung, von einem "Sicherheitsgewinn" wollen wir gar nicht erst reden, denn dieser wird sich kaum durch Facebook-Chatpotokolle ergeben. Für eine solche Idee (noch dazu im Auftrag der EU-Kommission) gibt es nur ein Wort: Infam – und einer Demokratie zutiefst unwürdig. Diejenigen, die sich so etwas ausdenken, scheinen wohl die Flagge verwechselt zu haben, unter welcher sie dienen, denn solchart Ideen vermutet man zuerst aus China.