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Hardware- und Nachrichten-Links des 7. April 2021

Ein klein wenig als verspäteten April-Scherz hat AMD am Mittwoch 15 Uhr deutscher Zeit eine Sonderausführung der Radeon RX 6800 XT in den Verkauf gestellt – die Radeon RX 6800 XT "Midnight Black". Wie es der Name schon andeutet, ergeben sich hierbei keinerlei Differenzen zur originalen Radeon RX 6800 XT, einzig verändert wurde die Farbgebung der Kühlerabdeckung. Das Sondermodell wird nur im AMD-Shop zum standardmäßigen Listenpreis der regulären Kartenausführung von 649 Dollar/Euro angeboten. Eine tatsächliche Verfügbarkeit konnte selbst zum Launchtermin nicht beobachtet werden, was allerdings bei einer limitierten Sonderausgabe einer sowieso vergriffenen Hardware nicht wirklich verwundert. Eher verwunderlich ist, wieso AMD diesen "Launch" zum jetzigen Zeitpunkt ansetzen musste – das ganze fungiert eher als schmerzhafte Erinnerung daran, wie mies die Liefersituation auf dem Grafikkarten-Markt ist. Selbige miese Liefersituation raubt auch ein wenig die Vorfreude auf die kommenden Grafikkarten-Launches, da von selbigen durchgehend keine lieferbare Ware (nahe des Listenpreises) erwartet ist:

Technik Segment Terminlage
Radeon RX 6600 XT Navi 23, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 Mainstream April
GeForce RTX 3060 6GB GA106, 22-26 SM @ 192 Bit, 6 GB GDDR6 Mainstream April/Mai
Radeon RX 6700 Navi 22, 32-40 CU @ 192 Bit, 6/12 GB GDDR6 Midrange April/Mai
GeForce RTX 3080 Ti GA102, 80 SM @ 384 Bit, 12 GB GDDR6X HighEnd Mitte Mai
GeForce RTX 3070 Ti GA104, 48 SM @ 256 Bit, 8 GB GDDR6X Midrange Ende Mai
GeForce RTX 3050 GA107, 16-18 SM @ 128 Bit, 4 GB GDDR6 Mainstream Juni
Anmerkung: Hardware-Daten & Terminlagen zu noch nicht veröffentlichten Grafikkarten basieren weitgehend auf Gerüchten & Annahmen

Twitterer Underfox weist auf ein nVidia-Whitepaper (PDF) namens "GPU Domain Specialization via Composable On-Package Architecture" (COPA-Architektur) hin, welche eine "zusammensetzbare" GPU-Architektur beschreibt. Hierbei werden auf dem Trägermaterial schlicht Einzelchips zu einem Gesamt-Chip zusammengesetzt – je nach Bedarf beispielsweise mit/ohne Level3-Cache und anderen Speicherinterfaces. Das ganze stellt somit einen weiteren Anwendungszweck von MultiChip-Lösungen dar: In diesem Fall geht es nicht um das plumpe Zusammenflanschen von kompletten Chips, sondern um die Aufteilung des vorher monolitischen Chips in Einzelteile, welche dann beliebig miteinander kombinierbar sind. Laut dem Whitepaper erhofft man sich eine bessere Anpassung der herauskommenden Chips an diverse Aufgabenstellungen im professionellen Segment – so in expliziten Konfigurationen als HPC- oder DeepLearning-Beschleuniger.

Das grundsätzliche System ist aber natürlich auch für einige andere Segmente übernehmbar – beispielsweise stellt AMDs Chiplet-Ansatz bei Zen 2/3 nichts wesentlich abweichendes dar. Auch die zur RDNA3-Generation teilweise kolportierte Auftrennung in Compute-Chiplet und I/O-Chiplet ("Graphics Complex Die" und "Memory Complex Die" bei Navi 31) geht wohl in dieselbe Richtung. Inwiefern nVidia diese Ansätze so schnell außerhalb des HPC-Segments nutzen wird, ist dagegen gar unbekannt – und dürfte demzufolge wohl auch nicht demnächst auf der Planung stehen. Aber über die im HPC-Segment mit MultiChip-Ansätzen gemachten Erfahrungen dürfte das ganze durchaus irgendwann einmal in Richtung der Gaming-Grafikchips herüberschwappen. Die zunehmenden Fertigungskosten bei den jeweils modernsten Halbleiter-Prozessen machen es zweifelsfrei interessanter, in diese primär die Wirtschaftlichkeit der eigenen Chips dienende Richtung hin zu denken und zu entwickeln.

Twitter-Shortcuts: I_Leak_VN zeigt mal wieder ein Mining-Rig, diesesmal mit RGB-Beleuchtung. Seitens Lacarus macht man sich über nVidias "Feldzug gegen das Cryptomining" lustig, während VideoCardz den Launch von Intels Rocket Lake veräppeln und in einem zweiten Tweet gleiches bezüglich AMDs Radeon RX 6800 XT "Midnight Edition" tun. Fritzchen Fritz zeigt neue Die-Shots der Xbox One X, welche dann in voller Schönheit auf seiner Flickr-Seite zu visitieren sind. Peter Shirley weist auf die Anfänge des Texturenmappings hin, welche wohl immerhin 45 Jahre zurückliegen. Nochmals VideoCardz gehen der Frage nach, was es wohl bedeuten mag, wenn Intel höchstselbst seine Server-Generation "Ice Lake-SP" als größten Intel-Launch dieses Jahr benennt – was hoffentlich nichts bedeutet bzw. einfach nur gedankenlos war. Nochmals I_Leak_VN thematisiert den wenig korrelierenden Verlauf der Preise bei Computer-Displays gegenüber PC-Grafikkarten. Und letztlich zeigt Lipaz – in Reaktion auf den überaus gelungenen Aprilscherz von Captains Workspace @ YouTube – noch das erste Foto eines "realen" Arbeitsmodells zur GeForce RTX 4090.