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Hardware- und Nachrichten-Links des 6./7. Dezember 2014

Xbox Dynasty berichten über die Aussage eines EA-Vizepräsidenten, welcher sich für die aktuelle Konsolen-Generation ein Zeitfenster von 5-6 Jahren wünscht, sprich eine Ablösung durch Xbox Two & PlayStation 5 im Jahre 2018/19 für anstrebenswert hält. Ob die Konsolen-Hersteller dies ähnlich sehen, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt – und auch im Vorfeld der aktuellen Konsolen-Generation wurde ähnlich argumentiert, am Ende kamen Xbox One und PlayStation 4 dann aber trotzdem 7-8 Jahre nach Xbox 360 und PlayStation 3. Ob sich die Spielepublisher in dieser Frage gegenüber den Konsolenherstellern durchsetzen können, bliebe also streng abzuwarten. Die Konsolenhersteller werden generell versuchen, ihr Produkt maximal zu melken und erst dann etwas neues liefern, wenn es absolut nicht mehr geht – oder aber wenn man Angst haben muß, daß die Konkurrenz früher dran ist.

An letztgenanntem Punkt ergibt sich vielleicht die größte Chance auf eine eher zeitige nächste Konsolen-Generation: Denn durch die PC-nahe Hardware und die Verfügbarkeit von vollintegrierten APU-Lösungen seitens AMD ist der Entwicklungsaufwand für eine neue Spielekonsolen dramatisch geringer als bei allen vorherigen Konsolen. Damit müssen Microsoft und Sony beiderseits fürchten, der jeweils andere würde plötzlich überraschend ein neues Produkt heraushauen – was recht automatisch eine eigene Entwicklung forciert, nur um immer rechtzeitig handlungsfähig zu sein. Da zudem die aktuelle Konsolengeneration nicht mehr so extrem bei der Hardware subventioniert wird wie dies früher oftmals der Fall war, entfällt auch der wirtschaftliche Druck, das bestehende Produkt möglichst lange auszubeuten. Ergo kann es gut und gerne passieren, daß die Konsolenhersteller schon 2018 mit etwas neuem kommen, das die Zeiträume zwischen neuen Spielekonsolen vielleicht sogar generell kleiner werden.

Golem und Heise berichten über eine Expertenanhörung im Bundestag, bei welchem das Presse-Leistungsschutzrecht im speziellen sowie das Urheberrecht im allgemeinen zerpflückt und als "aus den Fugen geraten" bezeichnet wurde. Nachdem sich die Sachverständigen in diesem Punkt weitgehend einig sind und die Internetnutzer laut der ComputerBase das Leistungsschutzrecht sowieso fast einhellig ablehnen, will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion gemäß Heise selbiges vielmehr schnellstmöglich (in klingende Münze für die Presseverlage) umsetzen. Dafür soll das laufende Schlichtungsverfahren zwischen Google und den Rechteinhabern beschleunigt werden, nächstes Jahr eine Entscheidung herbeigeführt werden. Augenscheinlich haben nach den letzten Niederlagen die Lobbyisten nun ihre Arbeit wieder aufgenommen und die Union wieder auf Kurs gebracht. Wie an dieser Stelle schon erwartet, ist das Drama um das Leistungsschutzrecht noch lange nicht ausgestanden – es wäre ja auch Quatsch, ein entsprechendes Gesetz nur zugunsten der Presseverlage aufzulegen, wenn sich selbiges letztlich nicht (im wahrsten Sinne des Wortes) auszahlt.

Ähnlich lobbygetränkt scheint die neue "Verhandlungsposition" der Bundesregierung zur Netzneutralität zu sein, mit welcher sich Netzpolitik und die Digitale Gesellschaft beschäftigt haben. Neben reichlich Süßholzraspelei liegt der Kern letztlich darin, nicht nur abgrenzbaren und im Sinne des Wortes tatsächlichen Spezialdiensten eine Überholspur auf der Datenautobahn geben zu können, sondern dies vielmehr für jeden auch nur irgendwie abgrenzbaren Dienst zu ermöglichen. Die Entwurfsdefinition für "Spezialdienste" sieht keine besonderen Merkmale vor, sondern einfach nur, daß der Dienst irgendwie abtrennbar gemacht werden kann vom normalen Surfen. Diese Definition trifft faktisch auf alle mittels Webzugang angebotenen Dienste zu, man könnte unter Umständen sogar einzelne Webseiten als "spezielle Inhalte" definieren und damit auf Überhol- oder Kriechspuren einordnen. Sämtlich denkbarem Mißbrauch wird hiermit Tor und Tür geöffnet – sicherlich nicht am Anfang, aber mit der Zeit können die Zügel immer enger gezogen werden. Ein sorgsamer Umgang mit der durchaus diskutablen Idee von Überholspuren für tatsächliche Sonderdienste sieht sicherlich anders aus.