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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. März 2015

nVidia reitet in seinem Blog darauf herum, daß die 12 GB Speicher der GeForce GTX Titan X natürlich für VR-Gaming gedacht seien und das VR-Gamer jene Speichermenge unbedingt brauchen würden. Rein praktisch hat man es dagegen schlicht mit der Situation zu tun, daß 6 GB Speicher zu einfach durch die Konkurrenz zu übertrumpfen wären, denn AMDs Grafikkarten sind jetzt schon teilweise mit 8 GB Speicher erhältlich und auch die NextGen-Generation könnte solcherart erscheinen. Da an das verbaute 384 Bit DDR Speicherinterface aber keine 8 GB Speicher (sinnvoll) dranpassen, mussten es eben 12 GB sein, egal ob dies aus heutiger Sicht als zu viel erscheint – wie zu sehen kann das Marketing diesen Einwand in Sekundenschnelle entkräften. Dabei dürften SLI-Gamer durchaus dankbar sein über die große Speichermenge, unter SLI macht sich das wohl doch bezahlt. Daneben nennt nVidia in diesem Blogeintrag noch den ursprünglichen Launchtermin zur GeForce GTX Titan X in Form von nVidias Hausmesse GTC, welche vom 17. bis 20. März läuft. Der Termin dürfte wahrscheinlich weiterhin Bestand haben, ergo dürfte es am 17. März zum Launch (oder zumindest einer großen Vorstellung) dieser Karte kommen.

TweakPC und Heise zeigen alle auf der GDC ausgestellten Steam-Machines im Bild und (teilweise) mit den verfügbaren Hardware-Daten. An Auswahlmöglichkeiten wird da sicherlich einiges geboten – allerdings überraschen die Preispunkte, welche bei der Mehrzahl der Geräte bei 700 Dollar anfangen, was für die gebotenen Innereien als zu hoch erscheint. Der untere Ansatz-Punkt liegt hier meistens bei Core i5 mit GeForce GTX 960, welches jedoch zu Einzelhandelspreise derzeit für umgerechnet 490 Dollar (für das komplette System) erwerbbar wäre – da fehlen noch Betriebssystem und Steam-Controller, trotzdem bleibt ein erheblicher Preisunterschied. Vor allem irritieren dann die wirklich hochpreisigen Angebote, wo 700 Dollar nur die unterste Marke darstellen und es danach weit in den vierstelligen Bereich hineingeht. So waren die Steam Machines eigentlich nicht gedacht gewesen und gerade im Vergleich mit den aktuellen Spiele-Konsolen erscheinen die Preispunkte als deutlich zu hoch. Für ein neues Konzept, welches sich noch nicht am Markt bewährt hat, erscheint es als waagemutig, gleich mit solcherart hohen Preisen starten zu wollen.

Aus den Reihen der Auftrags- und Zubehörhersteller hört die DigiTimes von einem sehr schwachen Auftragseingang im PC-Markt des ersten Quartals 2015 – man darf sich wohl auf einen Absturz um satte 20% einrichten. Hauptgrund hierfür dürften die noch vollen Läger bei vielen PC-Herstellern und Distributoren sein, wo über die letzten Monate des Jahres 2014 wohl zu optimistisch eingekauft worden ist. Andererseits fehlen dem PC-Markt auch die üblichen Impulse in Form neuer Prozessoren-Generationen: Intels Broadwell spielt nur eine untergeordnete Rolle, es fehlt da auch der große Marketing-Push seitens Intel, welchen es wohl erst wieder bei Skylake im Herbst geben wird. Und AMD hatte schon kein großes Glück mit Kaveri und wird den Nachfolger Carrizo nunmehr rein nur ins Mobile-Segment erst zur Jahresmitte bringen. Daß der Releasetermin von Windows 10 zudem naht, dürfte gerade den Windows-8-geschädigten PC-Käufern ein zusätzlicher Anreiz sein, bis zum Herbst mit einer Neuanschaffung zu warten.

Vor allem aber dürfte es inzwischen auch bis zum Massenmarkt durchgedrungen sein, daß die jährlich neuen Prozessoren-Generationen kaum große Performance-Gewinne mit sich bringen, der große Aufrüstdruck fehlt Otto Normalsurfer damit sowohl beim Hardware-Angebot als auch bei der üblicherweise verwendeten Software. Insofern werden die Lebenszyklen einmal gekaufter Hardware einfach länger, der starke Smartphone- und Tablet-Einsatz für alltagsübliche Computing-Aufgaben tut ein übriges daran, den PC als alltäglich genutzten Gegenstand noch weiter zurückzudrängen. Gerade in den Schwellen- und Entwicklungsländern deutet sich derzeit eine Zukunft an, in welcher größere Teile der Bevölkerung nie mit PCs in Berührung kommen, sondern alle für das tägliche Leben notwendigen Computing-Tätigkeiten über Smartphones abgehandelt werden. Zuverlässige PC-Besteller kommen eigentlich nur noch aus dem Business/Behörden-Umfeld und aus dem oftmals geschmähten Gamer-Segment – was aber trotzdem nicht verhindern kann, daß das PC-Segment seinen Tiefstpunkt anscheinend noch nicht gefunden hat.

Shortcuts: Laut der PC Games Hardware kommt ein neues nVidia-Spielebundle, welches ab dem 10. März das Spiel "Witcher 3" für die Grafikkarten der GeForce 900 & 900M Serien beinhalten wird. Gegen AMDs zwar inzwischen alte, aber immer noch hoch überlegene Spielebundles kann man damit zwar nicht ankommen, aber wenigstens Witcher-Begeisterte mit Bedarf an Grafikkarten-Aufrüstung wird dieses Bundles eventuell weiterhelfen können (Update: AMDs Spielebundle ist inzwischen ausgelaufen). Nochmals die PC Games Hardware vermeldet die Veröffentlichung des Source-Codes für den CPU-Teil von PhysX samt dem Wegfall einer Lizenzierungspflicht beim PC-Einsatz (die Lizenzpflicht gilt weiterhin beim Konsolen-Einsatz). Ob nVidia damit besonders viel an Marktanteilen für PhysX hinzugewinnt, ist angesichts der inzwischen verfügbaren Kontrahenten mit grundsätzlich einfacheren Nutzungsmöglichkeiten und breiterer Hardware-Basis jedoch eher zu bezweifeln. Laut Heise sind von der "Freak"-Lücke nun auch Windows-Komponenten wie Internet Explorer, Outlook, Media Player und andere betroffen. Die Praxiswirkung soll allerdings zum Glück (und im Gegensatz zu anderen Sicherheitslücken) sehr gering sein, da bei einer Ausnutzung der "Freak"-Lücke zu viele Variablen eine Rolle spielen sollen und damit kein breit wirksamer Angriff zu basteln ist.