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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Juli 2012

Wenn derzeit "Gerüchte über die Sea-Islands-Generation" auftauchen, die dem Top-Modell Radeon HD 8970 exakt 5,1 Milliarden Transistoren, 2560 Shader-Einheiten, 160 TMUs, 32 oder 48 ROPs, ein 384 Bit DDR Speicherinterface und 40% Performancegewinn zusprechen ... dann basieren diese Gerüchte am Ende nur auf unseren Prognosen von Anfang Juni zur Sea-Islands-Generation. Die darauf folgende Vorhersage der Leser hat sich also bewahrheitetet – ein paar Forenpostings und Globusumrundungen später kommen diese Hardware-Prognosen zurück als "neues Gerücht" – was sie aber aufgrund ihres Ursprungs nicht sein können. Um das klar auszudrücken: Es handelt sich bei diesen eindeutig von uns stammenden Hardware-Daten um reine Prognosen, wie der Topchip der Sea-Islands-Generation aussehen könnte. Diese Prognosen könnten dabei am Ende sogar zutreffend sein (unsere Prognosen zu Southern Islands waren grob zutreffend, unsere frühen Prognosen zu Kepler dagegen überhaupt nicht) – echte Informationen liegen uns (und damit allen, die hiervon abschreiben) derzeit aber auch nicht vor.

Golem berichten über eine Ausarbeitung über den "Niedergang Microsofts". Die dabei geäußerten Details (ein eReader-Prototyp wurde 1998 verworfen) sind sicherlich interessant, die daraus resultierende Schlagzeile allerdings ziemlich gewagt – denn Microsoft ist nicht wirklich im Niedergang zu sehen, auch wenn andere IT-Unternehmen (Apple & Google) in der Öffentlichkeit mehr präsenter sind und als innovativer wahrgenommen werden. Gerade der von Golem hierzu zitierte Umsatzvergleich zeigt den reinen Wahrnehmungsfehler an: Danach habe Microsoft im ersten Quartal 2011 17,4 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, Apple allein in der iPhone-Sparte aber schon 22,7 Milliarden Dollar. Der Punkt ist nur: iPhones sind Hardware-Produkte und haben damit einen natürlich hohen Anteil an echten Fertigungskosten – vieles von dem damit erzielten Umsatz sind faktisch durchlaufende Posten, weil von Zulieferern eingekaufte Materialen oder Teile.

In Microsofts Quartalsumsatz dürften sich wegen der Software-Ausrichtung dagegen dramatisch weniger solcherart durchlaufende Posten finden, der platte Umsatz-Vergleich passt also einfach nicht. Viel bedeutsamer (und erschreckender) ist dagegen das innerhalb Microsoft betriebene "Stack Ranking", mittels welchem die eigenen Mitarbeiter bewertet werden sollen. Das "Stack Ranking" zwingt allerdings dazu, immer einen "festen Prozentsatz seiner Mitarbeiter als Top-Performer, gute Performer, Durchschnitt und schlecht einzuteilen" – was schon als Idee blödsinnig ist, in die Praxis umgesetzt zu heftigen Kollateralschäden mit gegeneinander arbeitenden Mitarbeitern oder/und Mitarbeiter-Demotivation führt. Daß ein solches System jahrelang im Einsatz sein kann, zeigt massive Schwächen in der oberen Führungsebene auf – wo offenbar Manager sitzen, die nicht in der Lage sind, solcherart Fehlentwicklungen zu erkennen. Und dieser Punkt dürfte Microsoft noch wehtun – sowohl die direkten Folgen von "Stack Ranking" als auch was es über die Qualität der Führungsebene aussagt, an so etwas festzuhalten.