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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. Januar 2014

Auf der CES hat nVidia zumindest in der offiziellen Präsentation nichts zum Thema neuer Desktop-Grafikkarten ausgesagt – und damit natürlich auch kein Wort zu den Themen Maxwell-Generation sowie 20nm-Grafikchips verloren. Im Desktop-Bereich wurden vielmehr nur GeForce Experience sowie wie G-Sync angesprochen – für jene Monitor-Technologie hat nVidia nunmehr auch noch ein paar mehr Hersteller begeistern können. Eigentliches Hauptthema von nVidia war aber die Vorstellung der nächsten Tegra-Generation, welche bei nVidia nicht unter "Tegra 5", sondern als "Tegra K1" firmiert. Dahinter verbergen sich in der ersten Ausbaustufe die bekannten 4+1 ARM Cortex A15 CPU-Kerne und eine Grafiklösung auf Kepler-Basis mit 192 Shader-Einheiten. Gegenüber Tegra 4 mit 72 Shader-Einheiten (auf Basis allerdings einer GeForce-7-Architektur) ist dies ein deutlicher Fortschritt, demzufolge ritt nVidia auch deutlich auf der Grafikleistung von "Tegra K1" herum.

Dabei ist es durchaus bemerkenswert, wenn ein letztlich für den Tablet-Einsatz gedachter SoC eine Grafikleistung oberhalb von Playstation 3 und Xbox 360 bietet (siehe hierzu nVidias Präsentations-Folie sowie Videos mit Live-Demos bei der ComputerBase) – was jedoch am Ende gar nichts über einen potentiellen Markterfolg aussagt. Grafikleistung ist nun nicht gerade das, wonach im Tablet-Bereich die Masse der Konsumenten dürstet – jene kann man einfacher mit einem billigen Achtkern-Prozessor überzeugen, welcher aufgrund der Limitierungen der meisten Apps den größten Teil der Zeit seine vielen Rechenkerne nicht ausnutzen kann. Zudem hat nVidia erneut keinen SoC für den echten Massenmarkt geschaffen, dafür ist die TDP mit 5 Watt zu hoch – und in HighEnd-Tablets ist der Wettbewerb sehr hoch und die meisten Aufträge durch die Eigendesigns von Apple nicht erreichbar. Den großen Durchbruch im Tablet-Geschäft kann nVidia mit diesem SoC erneut nicht erreichen, dafür fehlt schlicht der Mainstream-Ansatz.

Abgesehen von dieser bald erscheinenen ersten Ausbaustufe von "Kepler K1" wird nVidia später noch eine zweite Ausbaustufe bringen, welche dann über eine andere CPU verfügt: Nicht mehr die standardmäßigen 4+1 ARM Cortex A15 Rechenkerne, sondern zwei Rechenkerne gemäß nVidias eigener CPU-Entwicklung "Denver". Hierfür wird nVidia prinzipiell die ARM v8 64-Bit-Architektur zu Grunde legen, "Denver" soll dann aber von nVidia auf höchstmögliche Performance getrimmt werden. Ein erster lauffähiger Prototyp wurde erst ein paar Tage vor der CES fertiggestellt, so daß mit kaufbaren Produkten erst im zweiten Halbjahr zu rechnen ist. Im Rahmen des Tablet-SoCs "Tegra K1" sind von "Denver" mit nur zwei Rechenkernen aber auch keine Wunderdinge zu erwarten – sondern eben schlicht der gleichwertige Ersatz der vier ARM Cortex A15 Rechenkerne. Interessant wird es natürlich erst dann, wenn nVidia diesen CPU-Ansatz wirklich auf Performance trimmen kann und dann noch für weitere Anwendungszwecke zur Verfügung stellt – möglich ist hier noch alles bis zum Desktop- oder Miniserver-Einsatz.

Die chinesische VR-Zone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) berichtet über eine Sapphire Dual-X Radeon R9 280X, welche auf dem "Tahiti XTL" Grafikchip basiert. Selbiger wurde im Oktober schon einmal erwähnt – wobei das seinerzeit notierte nach wie vor gilt: Hierbei handelt es sich mitnichten um einen neuen Grafikchip, sondern nur um eine AMD-interne Bezeichnung zur Abgrenzung einzelner Abspeckungs-Stufen des R1000-Tahiti-Chips: "Tahiti XL" für die Radeon 7870 "Boost Edition", "Tahiti Pro" für die Radeon 7950 & 7950 "Boost Edition" sowie "Tahiti XT" für die Radeon HD 7970, 7970 "GHz Edition" und R9 280X. Hinter "Tahiti XTL" dürfte sich dann schlicht ein neues Chipstepping verbergen, welches mittels Produktionsverbesserungen in der 28nm-Fertigung die Leistungsaufnahme vielleicht etwas absenken kann. Eine höhere Performance, wie sie die VR-Zone notiert (aber nicht nachweist), kann es dagegen auf Basis des völlig identischen Chipaufbaus, der gleichen Hardware-Einheiten und der gleichen Taktraten nicht geben. Jenes neue Chipstepping dürfte zudem über kurz oder lang bei allen R1000/Tahiti-basierten Grafikkarten auftauchen, da im gewöhnlichen nur ein Chipstepping gleichzeitig gefertigt wird.

Von Videocardz ausgehend bahnt sich erneut das Gerücht über eine mögliche "GeForce GTX 790" seinen Weg durchs Internet. Die meisten Kommentatoren dürften hierbei allerdings nicht beachtet haben, daß Videocardz diese Karte nur an der passenden Stelle erneut erwähnt hat, jedoch mitnichten irgendwelche neuen Informationen beitragen kann. Nach wie vor ist die GeForce GTX 790 samt deren kolportierter Daten eine rein spekulative Annahme ohne irgendeinen fixierbaren Hintergrund – einfach auf der Basis der Idee, daß nVidia doch durchaus noch eine neue DualChip-Grafikkarte herausbringen könnte. Die Idee ist natürlich nicht verkehrt, man sollte diese reine Idee jedoch nicht unbedingt als "Gerücht" verkaufen, denn ein Gerücht setzt in aller Regel wenigstens irgendeinen kleinen realen Hintergrund voraus. Grundsätzlich gesprochen: DualChip-Grafikkarten auf Hawaii- und GK110-Basis werden ziemlich schwer realisierbar, da schon der Stromverbrauch der SingleChip-Varianten recht hoch ist. Zudem würden sich solche Karten angenommen eines baldigen Erscheinungstermins von 20nm-Beschleunigern kaum noch lohnen. Wenn bezüglich 20nm-Karten jedoch nichts vor dem zweiten Halbjahr passiert, läßt sich durchaus annehmen, daß AMD und nVidia neue DualChip-Modelle noch vor Ablauf des Winters auflegen könnten.