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Hardware- und Nachrichten-Links des 6. April 2016

Letztlich hat sich dann auch noch ein ganz ordentlicher Dieshot des GP100-Chips in unserem Forum eingefunden. Hinzu gab es die (unsicher, ob nicht vielleicht scherzhaft gemeinte) Aussage, das es kaputte GP100-Dies als Schlüsselanhänger für Teilnehmer der GTC16 gab – so etwas haben Chipentwickler in der Vergangenheit gern getan, aber eigentlich hätte es davon mehr Bilder im Netz geben müssen. Als wahrscheinlich wirklich nur scherzhaft wird dagegen allgemein die weitere Aussage gewertet, das (derzeit) nur 5 GP100-Dies auf einem Wafer mit 90 produzierten GP100-Chip funktionieren würden – diese Produktionausbeute von nur 5,6% wäre selbst für einen solchen Monsterchip unterirdisch schlecht. Das ganze ist allerdings trotzdem als Hinweis darauf zu verstehen, das die GP100-Fertigung derzeit wohl reichlich Ausschuß abwirft – und somit die verfügbaren GP100-Chips zum einen sehr teuer hergestellt werden und zum anderen noch weit weg von einer Fertigungsausbeute sind, welche große Liefermengen und damit einen Einsatz im Gaming-Segment erst möglich machen würde.

Hardware.fr (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) weisen genau in diesem Punkt dann darauf hin, das nVidia auf der GTC16 allen Fragen zu Consumer-Lösungen auf Basis des GP100-Chips sehr augenscheinlich ausgewichen ist – sowie das auch "andere Quellen" davon ausgehen, das der GP100-Chip nicht im Consumer-Segment auftauchen wird. Eine einzelne Titan-Lösung auf GP00-Basis wäre laut Hardware.fr wohl noch denkbar – allerdings würde dies durchaus einen gewissen Bruch jener Ansetzung bedeuten, denn bislang gab es noch in keiner nVidia-Generation eine Titan-Lösung ohne chipgleiche Salvage-Lösungen mit GeForce-Namen zu kaufen. Die Tendenz, das es nVidia eher denn mit dem GP102-Chip für das Gamer-Segment versucht, gewinnt dadurch in jedem Fall an Fahrt – und wie schon dargelegt, kann selbst ein (etwas) kleinerer GP102-Chip mehr Gaming-Power mitbringen als der GP100-Chip, welcher einfach zu sehr auf HPC-Anforderungen ausgelegt ist.

Nebenbei erwähnen Hardware.fr in ihrer Meldung auch einen weiteren Pascal-Chip für "gehobene Bedürfnisse", welcher demnächst vorgestellt werden soll. Damit wird sicherlich nicht der GP102-Chip gemeint sein, sondern der allseits als erster Pascal-Chip für das Consumer-Segment erwartete GP104-Chip. Eine schon ganz runde Spekulation, wie dieser aussehen könnte, findet sich in unserem Forum: 2560 Shader-Einheiten samt recht hohen Taktraten Richtung 1500 MHz und etwas mehr ergeben eine gutklassige Rechenleistung, welche diejenige des GM200-Chips trotz weniger Shader-Einheiten schlagen kann. Die Verwendung von GDDR5X-Speicher wird trotz "nur" 256 Bit breitem Speicherinterface die dafür benötigte Speicherbandbreite zur Verfügung stellen, so daß am Ende das herauskommt, was alle Welt für (spekulativ) "GeForce GTX 1070 & 1080" prophezeit: GM200-Niveau +20-30%. Dies wird nicht jedem hinter dem Ofen hervorholen, aber der GP104-Chip ist schließlich auch nicht als neue Enthusiasten-Lösung geplant – sondern "nur" als neue HighEnd-Lösung für den Preisbereich von 300-500 Euro. Die Anfangspreise könnten höher liegen, aber perspektisch ist dies jene Preisregion, wo GP104-Karten liegen sollten, wenn dann eines Tages das komplette Pascal-Portfolio am Markt ist.

Die PC Games Hardware hat sich (gestern schon verlinkt) erneut mit der Autoelektronik-Lösung "Drive PX2" und der dort verbauten nVidia-Grafiklösung beschäftigt. Auf der GTC16 gab es hierzu neue Daten sowie auch ein neues Demonstrations-Objekt – welches nun die richtigen GPUs zeigen soll, nicht die früher ersatzweise verwendeten GM204-Chips. Dabei kristallisiert sich heraus, das hierbei höchstwahrscheinlich der nVidia GP106-Chip verbaut wurde – was schon im Januar so vermutet worden war, anhand der angegebenen Rohleistungen passt kaum etwas anderes. Interessant ist die neue Information, das nVidia hierbei mit einem 128 Bit GDDR5-Speicherinterface operiert, der Nachfolger der GM206-Chips von GeForce GTX 950 & 960 wird also (voraussichtlich) kein breiteres Speicherinterface erhalten. Allenfalls wäre der Einsatz von GDDR5X möglich, da ein GDDR5X-Speichercontroller auch reguläres GDDR5 ansteuern kann (aber nicht umgedreht). In unserem Forum wird das gezeigte Die im übrigen auf eine Chipfläche von ~250mm² geschätzt, durchaus im Rahmen des GM206-Chips mit einer Chipfläche von 227mm².

Es gibt hierzu in unserem Forum allerdings auch die gegenteilige Annahme, das nVidia bei Drive PX2 nunmehr einen stark abgespeckten GP104-Chip verwendet – bei welchem Shader-Einheiten und dann wohl auch ein Teil des Speicherinterfaces deaktiviert wurden, hinzu müssten dann noch stark heruntergedrehte Taktraten kommen. Damit sind die genannten Rohleistungen ebenfalls erreichbar – und in jedem Fall sollte der GP104-Chip früher verfügbar sein, ein jetzt schon verfügbarer GP106-Chip wäre hingegen eher überraschend. Denkt man sich Drive PX2 wirklich mit GP104-Chip, bliebe allerdings die Frage offen, wieso nVidia den GP104-Chip soweit herunterdrehen sollte, das am Ende das Performanceniveau des GP106-Chips erreicht werden würde – dies erscheint dann doch als grobe Siliziumverschwendung. Insofern bleibt der GP106 die höhere Wahrscheinlichkeit beim Drive PX2 – und deutet dann eben auch an, das nVidia diesen Grafikchip bereits in Vorbereitung hat und mit selbigen demzufolge mittelfristig auch für den Gaming-Einsatz zu rechen wäre.