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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6. Dezember 2020

Bei WCCF Tech hat man mit einer maximal übertakteten Radeon RX 6800 den Versuch angetreten, hiermit die größere Radeon RX 6800 XT (unübertaktet) zu erreichen. Die übertaktete Radeon RX 6800 erzielt dabei mit einem realen Performance-Gewinn unter Übertaktung von immerhin +14,6% ein Spitzen-Ergebnis, zur Performance-Höhe der Radeon RX 6800 XT reicht es damit allerdings (in diesem Test) nicht ganz. Nichtsdestotrotz sind grob drei Viertel des Weges von Radeon RX 6800 zu Radeon RX 6800 XT (jeweils unübertaktet) schon aller Ehren wert, damit kommt die übertaktete Radeon RX 6800 in sichtbarer Schlagdistanz zur Radeon RX 6800 XT heraus. Zudem liegt der prozentuale Performance-Gewinn gut genug, dass unter anderen Benchmarks vielleicht hier und da sogar ein Gleichstand zu erreichen wäre: Der von WCCF Tech erreichte Performancegewinn durch Übertaktung (von +14,6%) entspricht schließlich nahezu der Differenz im UltraHD/4K Performance-Index (306% / 266% = +15%).

WQHD-Perf. RT/WQHD-Perf.
Radeon RX 6800 XT 119,4% 116,1%
Radeon RX 6800 overclocked & tuned 114,6% 109,8%
Radeon RX 6800 100% 100%
gemäß den Benchmarks von WCCF Tech mit 8 Rasterizer- und 4 RayTracing-Tests

Dabei dürfte sich dieses Spitzen-Übertaktungsergebnis jedoch sicherlich auch nicht verallgemeinern lassen. Trotz dass die neuen Radeon RX 6800 /XT Karten bei der Übertaktung besser wegkommen als die meisten der jüngeren Grafikkarten, sind viel mehr als +10% Übertaktungsgewinn in oftmals nicht zu erwarten bzw. verlangen wenn dann genaues Feintuning sowie Glück bei der Silizium-Lottery (den Übertaktungseigenschaften des konkret vorliegenden Grafikchip-Exemplars). Eher im Risiko, von der jeweils kleineren Grafikkarten-Ausführung unter Übertaktung eingeholt zu werden, ist dabei die am 8. Dezember anstehende Radeon RX 6900 XT zu sehen: Sofern die letzte Performance-Prognose zutrifft, wonach sich die Karte nur um ca. +8% vor der Radeon RX 6800 XT positionieren kann, sollte eine gutklassige Übertaktung der Radeon RX 6800 XT diesen Abstand durchaus überbrücken können. Da der Radeon RX 6900 XT irgendwelche Alleinstellungsmerkmale (außer dem Vollausbau des zugrundeliegenden Navi-21-Chips) fehlen, lohnt sich dies angesichts der enormen Preisdifferenz zwischen beiden Karten ($649 → $999) in jedem Fall.

Zu den kürzlich besprochenen Apple-Benchmarks kommen aus unserem Forum gewichtige Anmerkungen & Korrekturen: So betraf die von AnandTech gemessen Leistungsaufnahme tatsächlich das Gesamtsystem, was ergo einige weitere Abschläge von den maximal gemessenen 31 Watt jenes Apple Mac Mini ergibt. AnandTech schätzen die TDP selber auf 20-24 Watt ein, was in unserer früheren Newsmeldung nunmehr entsprechend geändert wurde. Die reale Leistungsaufnahme unter typischen Benchmarks scheint allerdings sogar noch etwas niedriger zu liegen: AnandTech vermessen selber nur 26,5 Watt Systemverbrauch unter einem Multithread-Test, womit der SoC-Verbrauch eher in Richtung unter 20 Watt gehen sollte. Damit lohnt es sich vielleicht eher, selbst den aktiv gekühlten M1-SoC im Mac Mini mit den 15W- und 18W-Modellen von AMD & Intel zu vergleichen:

Technik CB23 ST CB23 MT GB5 SC GB5 MC
M1 nativ Apple Silicon, 4C+4C 1522 7833 1745 7715
M1 @ Rosetta Apple Silicon, 4C+4C 999 5257 1327 6069
Ryzen 7 4800U AMD Zen 2, 8C/16T, 15W TDP 1199 9286 1027 5842
gemäß den Ausführungen von AnandTech, Vergleichszahlen aus der offiziellen Geekbench-Datenbank zum Ryzen 7 4800U

Dies sieht dann noch einmal wesentlich besser für das Apple Silicon aus, wenn selbst unter der Multithread-Performance (gegenüber einem AMD-Achtkerner) ein Gleichstand erzielt wird, die Singlethread-Differenz dann deutlich zugunsten Apple spricht. Insofern der M1-SoC seine Performance unter eventuell noch niedrigerem Energieverbrauch erbringt, könnte sich das Ergebnis noch weiter zugunsten von Apple verbessern. Allerdings müsste man dafür dann wenigstens einmal eine belastbare Energieverbrauch-Angabe von Apple hören oder jene ausmessen, ehe man an dieser Stelle weiter rätselt. Neben den ganzen Theorie-Messungen gilt schließlich auch weiterhin, dass Notebookcheck in ihrem Test des MacBook Air den (dort lüfterlosen) M1-SoC zwar an die Leistungsspitze ihres Performance-Ratings gesetzt haben, dies jedoch auf exakt der gleichen Performance-Höhe wie bei anderen Subnotebooks mit Ryzen 7 4750U und Core i7-1185G7 war. Möglicherweise hat der M1-SoC auch dieses Ergebnis unter einem geringeren Stromverbrauch erzielt – aber mehr Performance, gerade in diesem Maßstab, den Apple versprochen hatte, wurde bislang eher weniger gezeigt.