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Hardware- und Nachrichten-Links des 5./6. Dezember 2015

PC Perspective haben sich von AMD höchstselbst endlich bestätigen lassen können, daß der Tonga-Chip tatsächlich ein 384 Bit DDR GDDR5-Speicherinterface trägt – auch wenn selbiges bislang in keinem auf dem Tonga-Chip basierenden Produkt verwendet wurde. Jenes größere Speicherinterface war auf allen Die-Shots immer recht klar zu sehen, bislang hatte sich AMD jedoch vor einer definitiven Aussage hierzu gedrückt. Nunmehr gab man zu Protokoll, jenes größere Speicherinterface aus reinen produktpolitischen Gründen bislang niemals verwendet zu haben – konkret soll die Mehrperformance in keinem guten Verhältnis zu den Mehrkosten gestanden haben, da eine 384-Bit-Grafikkarte mit 3 GB Speicher aufgrund der dafür notwendigen teueren Platine mehr kosten würde als eine 256-Bit-Grafikkarte mit 4 GB Speicher. Dies war schon immer als AMDs interne Argumentationskette vermutet worden und wurde nunmehr von AMD auch so bestätigt. Hinzu kommt in der heutigen Zeit die starke Zunahme der Grafikkartenspeicher-Menge, so daß man mit 3 GB Speicher wesentlich weniger Eindruck macht als mit gleich 4 GB – egal, ob die 3-GB-Lösung aufgrund der höheren Speicherbandbreite schneller wäre.

Eine Tonga-Ausführung mit dem vollen 384 Bit DDR GDDR5-Speicherinterface ist damit unserer Meinung nach aber noch nicht gänzlich vom Tisch: Sofern AMD den Tonga-Chip in der kommenden Radeon R400 Serie weiterverwendet, könnte man seitens AMD durchaus an einem weiteren Leistungssprung interessiert sein – und müsste dafür dann das volle Speicherinterface aktivieren. Die Problematik mit der Speichermenge könnte man innerhalb der Radeon R400 Serie dann mit einer Bestückungen von 6 GB lösen – dies dürfte nicht zu viel sein, wenn innerhalb der Radeon R400 Serie alle schnelleren Grafikkarten dann sowieso 8 GB Speicher (oder mehr) tragen werden. Eine extra 3-GB-Lösung bei einer abgespeckten Lösung für Mainstream-Zwecke wäre ebenfalls denkbar, alternativ könnte man aber auch für diese abgespeckte Lösung die existierenden 256-Bit-Platinen mit 4 GB Speicher weiterverwenden. Primär spricht dagegen nur, daß der Tonga-Chip angesichts des zu erwartenden Leistungsschubs der kommenden 14/16nm-Generation eine ganze Performance-Klasse nach unten gestuft und dann faktisch im Mainstream-Segment antreten müsste – und dafür mit 359mm² Chipfläche einigermaßen zu dick ist. Hier würde AMD wesentlich besser mit einer Neuauflage in der 14nm-Fertigung fahren, als den Tonga-Chip noch einmal fürs Mainstream-Segment zu recyclen.

Die ComputerBase hat sich in einem kürzlichen Roundup verschiedene 350-Watt-Netzteile angesehen. Jene 350W-Netzteile sind normalerweise etwas außerhalb der öffentlichen Betrachtung, kommen derzeit aber wegen Gaming-fähiger ITX-PCs doch wieder zu neuen Ehren. Wahrscheinlich aber weil solcherart Netzteile gewöhnlich nur in OEM-PCs verbaut werden, musste die ComputerBase erhebliche Mängel bei den Schutzschaltungen dieser Netzteile feststellen – und zwar beim kompletten Testfeld, zu welchem die namhaften Hersteller Corsair, LC-Power, Seasonic, Super Flower & Xilence eingeladen waren. Aus dieser Warte heraus war keines der getesteten Netzteile empfehlenswert – was Bände darüber aussagt, was die Netzteil-Hersteller bei Produkten fabrizieren, bei welchen sie keine oder nur oberflächliche Tests befürchten müssen. Beim Thema Netzteil kann man eben (sehr) viel Schindluder mit billigen Komponenten treiben – was sich dann jedoch im Praxiseinsatz rächt, ganz und besonders im langfristigen Betrieb. Als Lehre aus diesem Artikel darf wohl gelten, generell keine Netzteile zu kaufen, zu welchen keine Testartikel mit wirklich ernsthafter Tiefenbetrachtung vorliegen – egal des Herstellers, denn anscheinend laufen auch bei den Markenhersteller Spitzen- als auch Schrott-Produkte vom Band.