5

Hardware- und Nachrichten-Links des 5. November 2012

Der Heise Newsticker berichtet über die neuen Piledriver-basierten Opteron-Prozessoren, mittels welchen AMD bis zu 16 Rechenkerne unter Zusammenschaltung von zwei Achtkern-Dies liefert. Interessant ist, daß ein solcher 16-Kern-Prozessor nur mit einer TDP von 140 Watt gelistet ist – und im Serversegment kann man bezüglich der wirklichen Leistungsaufnahme nicht so schummeln wie bei den Desktop-Modellen, dürften diese 140 Watt also auch eingehalten werden. Für 16 Rechenkerne, die im Server-Einsatz schließlich auch ziemlich gut ausgelastet werden, ist dies ziemlich wenig – dies würden pro Achtkern-Prozessor nur 70 Watt bedeuten. Erreicht wird dies natürlich über die niedrigeren Taktraten von 2.8 bzw. 3.5 GHz unter TurboCore der Opteron-Prozessoren – was allerdings im Umkehrschluß auch bedeutet, daß das Bulldozer-Design nicht per se derart stromschluckend ist wie immer dargestellt.

Vielmehr explodiert ab einer gewissen Taktrate der Stromverbrauch – wie ja auch schon von Übertaktungsexperimenten mit FX-Prozessoren her bekannt. Um irgendwie halbwegs mit Intel mithalten zu können, muß AMD bekannterweise im Desktop-Bereich die Taktraten jedoch so hochsetzen, auf daß dieser Bereich der explodierenden Stromaufnahme auch schon auf default-Taktraten erreicht wird. AMD fehlt hier mindestens eine Fertigungsstufe, um diesem Punkt effektiv entgegenwirken zu können – die Alternative der niedrigeren Taktraten kann man sich nur im Serverbereich leisten, wo man einfach mehr Rechenkerne bietet, im Desktop-Bereich ist diese Möglichkeit wegen des Performance-Vorsprungs der Ivy-Bridge-Prozessoren natürlich keine gangbare Option.

Nochmals der Heise Newsticker hat sich ein paar Benchmarks von ARM-SoCs vs. Atom-SoCs zusammengesucht – mit dem überraschenden Ergebnis, daß die neuen ARMv7-Prozessoren den x86-Modellen tatsächlich die Performancekrone streitig machen. Zur Ehrenrettung von Intel sei gesagt, daß man im SoC-Bereich inzwischen mit niedrigeren TDPs operiert als die ARMv7-Prozessoren – bei gleicher TDP könnte Intel also noch an Performance zulegen. Trotzdem zeigt sich hierbei, daß Intel aufgrund der verzögerten Atom-Roadmap mit diesen Prozessoren nicht mehr den Takt vorgibt – sowohl der Sprung auf die nächste Atom-Ausbaustufe (Valleyview) als auch der damit einhergehende Wechsel der Fertigungstechnologie von 32nm auf 22nm würde eigentlich jetzt benötigt werden und nicht erst im vierten Quartal 2013.