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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Juli 2018

Bei der ComputerBase wie der PC Games Hardware hat man sich mit der Grafikkarten-Performance unter Wreckfest beschäftigt, dem geistigen Flatout-Nachfolger. Das über einige Jahre entwickelte Spiel basiert auf der eigens kreiierten ROMU-Engine, welche interessante Eigenheiten bietet: So ein Multisampling Anti-Aliasing mit vergleichsweise humanem Performanceverlust und gleichzeitig aber auch der Glättung von Alpha-Texturen, was ja gegenüber MSAA immer ein großes Gegenargument darstellte. Das für Autorennspiele übliche Texturenflimmern ist damit allerdings trotzdem kaum zu verhindern – die PCGH zeigt hierzu diverse Tweaks mit dem Texturen-LOD auf, eine auf die Allgemeinheit übertragbare Lösung ist dies allerdings nicht. Die Grafikkarten-Benchmarks sind zwischen beiden Artikeln jedoch nicht vergleichbar, da die PCGH durchgängig auf 8xMSAA + FXAA gesetzt hat, die ComputerBase hingegen auf 4xMSAA unter FullHD sowie WQHD, und UltraHD dann nur mit reinem FXAA anging. Es läßt sich basierend auf den PCGH-Benchmarks sagen, das unter bestmöglicher Bildqualität die Marke von (durchschnittlich) 45 fps unter FullHD von Radeon RX 470 oder GeForce GTX 970 genommen wird, eine GeForce GTX 1050 Ti nur knapp darunter liegt.

Speziell in jedem Setting mit 8x MSAA verliert die GeForce GTX 1060 3GB allerdings glatt die Hälfte an Performance gegenüber der GeForce GTX 1060 6GB (obwohl normalerweise nur rund -10% zwischen beiden Karten liegen). Dies dürfte primär an der Kombination von nur 3 GB Grafikkartenspeicher und eben gleich 8xMSAA hängen – allerdings schneidet die nominell langsamere GeForce GTX 780 mit ebenfalls nur 3 GB Speicher nicht schlechter als diese GeForce GTX 1060 3GB ab, während die GeForce GTX 970 mit ihren 3,5 GB Speicher das ganze überhaupt nicht tangiert. Unter WQHD braucht es dann (für dieselben Settings) Radeon RX 580 8GB oder GeForce GTX 1060 6GB, wobei 4 GB Grafikkarten glasklar nicht mehr ausreichend sind (für 8xMSAA wohlgemerkt) – eine Radeon RX 570 4GB läßt sich deutlich von einer Radeon RX 470 8GB überrunden. Die eben noch gelobte GeForce GTX 970 wird unter diesem Setting im übrigen furchtbar verprügelt und fällt weit unterhalb des Performance-Niveaus einer GeForce GTX 1050 Ti zurück. Unter UltraHD braucht man für 8xMSAA + FXAA dann gleich eine GeForce GTX 1080 – unter Zurückschaltung auf reines FXAA bringt es aber auch eine Radeon RX 580 8GB oder GeForce GTX 1070 auf 45 fps im Schnitt.

Das Spiel ist über die verschiedenen Anti-Aliasing-Settings sowie die vier Bildqualitäts-Presets sehr gut tunbar und somit auch auf schwächerer Hardware eigentlich immer spielbar zu bekommen. Zwischen AMD und nVidia schwingt das Pendel durchaus etwas zugunsten von AMD, wo selbst ältere Grafikkarten wie Radeon HD 7970 GHz, Radeon R9 280X und Radeon R9 390 bemerkbar besser wegkommen als im allgemeinen Durchschnitt, aber auch eine Radeon RX Vega 64 regelmäßig die GeForce GTX 1080 übertrifft (teilweise sogar eine GeForce GTX 1080 Ti). Die allgemein gute AMD-Bewertung gilt jedoch nicht mehr für die Radeon R9 Fury X, welche selbst schon unter der FullHD-Auflösung Probleme hat, ihre übliche Performance zu entwickeln – unter höheren Auflösungen fehlt dann sowieso der Speicher für 8xMSAA. Interessant ist daneben, daß das Spiel eine gutklassige CPU benötigt, um hohe Frameraten samt flüssiger Frametimes auszuwerfen – unterhalb eines Vierkerners wird es unrund. Dabei kann das Spiel sogar noch Achtkerner (in einem gewissem Maß) ausnutzen – so das hier einer der wenigen Fälle herauskommt, wo unter Spiele-Benchmarks ein Ryzen 7 2700X mal vor einem Core i7-8700K steht.

Notebookcheck berichten über diverse eGPU-Benchmarks, welche einen Vergleich zwischen einer Thunderbolt-Anbindung mit 2 und 4 PCI-Express-3.0-Lanes abbilden. Normalerweise sollte Thunderbolt 3 mittels vier PCI Express 3.0 Lanes angebunden werden, weil nur das die benötigte Bandbreite für Thunderbolt 3 (40 GBit/sec) zur Verfügung stellt – aber es gibt auch Notebooks, wo das ganze intern (meistens für den Käufer kaum ersichtlich) nur mit 2 Lanes angebunden wird. Was normalerweise ein erheblicher Nachteil sein sollte, stellte sich in den angetretenen Benchmarks als kaum ein Problem dar: Bei ordentlicher CPU konnte faktisch dasselbe Ergebnis herauskommen – wobei jenes sicherlich durch den Umstand begünstigt war, daß das Displaysignal (dank eines externen Monitors) nicht auch noch über Thunderbolt & PCI Express gehen musste. Ganz zu verallgemeinern sind diese Ergebnisse also nicht, bei Nutzung des internen Displays dürfte das Ergebnis wohl anders ausfallen. Der nichtsdestotrotz erhebliche Performanceabschlag der externen GeForce GTX 1080 gegenüber einer GeForce GTX 1080 Mobile (welche regulär langsamer als ihr Desktop-Pendant ist) bezieht sich also weniger auf die Bandbreiten-Differenz – sondern vermutlich eher auf zusätzlich entstehende Latenzen bei der Thunderbolt-Anbindung, so wie sich dies früher schon andeutete.