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Hardware- und Nachrichten-Links des 5. Februar 2018

Bei ComputerBase und Gamers Nexus hat man sich die Grafikkarten-Performance im Standalone-Benchmark zu Final Fantasy XV angesehen, letztgenannte Webseite glänzt zudem mit weiteren Detailartikel rund um diesen Benchmark: Benchmark Variance Run-to-Run, GameWorks & Hidden Graphics Settings und CPU numThread, SMT, NV/AMD GameWorks Scaling werden nochmals extra betrachtet. Richtig warm geworden ist dabei keiner der Tester mit diesem Benchmark: Es stört sowohl die reine Punkte-Wertung (anstatt einer fps-Angabe), genauso auch entspricht die Spielwelt-Darstellung im Benchmark nicht der des realen Spiels, da dort (mehrheitlich) eine andere Kamera-Einstellung zum Einsatz kommen wird. Und als Haupt-Kritikpunkt steht die mangelhafte Flexibilität des Benchmarks an, bei welchem im "Standard"-Bildqualitätssetting alle GameWorks-Effekte von nVidia unänderbar ausgeknipst sind, während jene im "High"-Bildqualitätssettings dann auch wiederum unänderbar jedoch allesamt aktiv sind.

Daraus resultiert dann auch ein erheblicher relativer Performance-Unterschied zwischen AMD- und nVidia-Grafikkarten: Während AMD unter dem "Standard"-Bildqualitätssetting noch maßvoll zurückliegt (und damit die offiziellen Systemanforderungen bestätigt, welche teilweise eine stärkere AMD-Grafikkarte vorsehen), liegt AMD-Hardware unter dem "High"-Bildqualitätssetting dann sehr deutlich um rund ein Viertel gegenüber dem ansonsten üblichen Performance-Bild zurück, wobei dies mit Vega-basierten Grafikkarten stärker auffällt als mit Polaris-basierten. Ob ein so krasser Performance-Unterschied wirklich geplant oder vielleicht doch sogar ganz regulär ist, bleibt noch abzuwarten – denn schließlich wird sich erst mit der Release-Version des am 6. Mai erwarteten Spiels entscheiden, welche Hardware unter Final Fantasy XI die Nase vorn hat. Der aktuelle Standalone-Benchmark wird derzeit von beiden Webseiten als wenig nutzvoll zurückgewiesen, zu groß sind die Einschränkungen gerade in Bezug auf die einzelnen GameWorks-Optionen. Dagegen erfreut sich der Benchmark in unserem Forum einer gewissen Beliebtheit, wird dort aber natürlich genauso kontrovers diskutiert.

Bei der c't thematisiert man Singlethread- vs. Multithread-Rechenleistung anhand des Beispiels starker Zweikerner gegen schwachen Vierkerner – weil es natürlich klar ist, wie das Ergebnis unter Prozessoren mit gleicher Architektur und nur unterschiedlicher Kern-Anzahl ausgehen würde. Als Testobjekte mussten hierbei ein Celeron G3900 aus der Skylake-Generation mit zwei CPU-Kernen auf 2.8 GHz sowie ein Celeron J3455 aus der Goldmont-Generation mit vier CPU-Kernen auf 1.5/2.3 GHz herhalten, HyperThreading hatte dabei keiner der beiden Prozessoren zur Verfügung. In diesem Vergleich zwischen Core-i-Abkömmling gegen Atom-Abkömmling liegt der Zweikerner bei der generellen Performance vorn – dies allerdings mit einem Abstand, welcher durchaus dazu verleiten könnte, doch den Vierkerner zu wählen. Bei der reinen SingleThread-Performance liegt der Zweikerner aufgrund seine Abstammung von der (klar) stärkeren CPU-Architektur jedoch so massiv vorn, das insbesondere in Alltags-Software der Zweikern-Prozessor dann doch generell die bessere Figur macht. Nichtsdestotrotz haben beide CPUs ihre Existenzberechtigung: Der Skylake-Celeron ist leistungsstärker und daher in allen Fällen zu bevorzugen, wo nichts gegen seinen Einsatz spricht – während der Atom-Celeron letztlich für einfachste Aufgaben dennoch ausreichend ist und dafür auch in Geräteklassen wie beispielsweise Kleinst-PCs angeboten kann, wo der Skylake-Celeron nicht mehr hineinpasst.

Tech ARP haben in einem offiziellen AMD-Dokument den Hinweis gefunden, das auch Prozessoren der AMD-Familien "0Fh" und "10h" anfällig gegenüber der Spectre-Sicherheitslücke sind. Hinter jenen Codenamen verbergen sich alle K8- und K10-basierten AMD-Prozessoren, inklusive auch der damit gebauten APUs. Dies war zwar erwartet worden, aber eine offizielle Bestätigung dessen ist natürlich besser als eine Annahme. Offen bleibt noch der entsprechende Status bei allen anderen AMD-Prozessoren seit dem K5, der ersten AMD-CPU mit Out-of-Order-Architektur, sowie natürlich vor allem bei der zwischen K10 und Zen liegenden Bulldozer-Architektur samt ihrer APU-Abkömmlinge. Normalerweise sollten alle diese Prozessoren genauso betroffen sein, eine Ausnahme hiervon wäre ein ziemliches Wunder. Bei Intel ist die Situation schließlich ziemlich ähnlich: Von der ersten Out-of-Order-Architektur in Form des Pentium Pro an ist alles anfällig gegenüber Spectre – und würde somit unter Windows Microcode-Updates bzw. BIOS-Fixes gegenüber Spectre 2 benötigen, nachdem Spectre 1 eine Sache von Betriebssystem-Updates (erledigt) und Software-Updates (erledigt für Browser, für andere Software oftmals noch nicht) ist. Um die Zielsetzung der Microcode-Updates – nämlich sich allein gegen Spectre 2 richtend – besser aufzuzeigen, wurde zudem das gestrige Spectre-Fix-Status-Diagramm nochmals textlich angepasst, welches nun gleichzeitig auch in einer englischsprachigen Version vorliegt.

Bei Paul Thurrot werden die neuen Microsoft-Preise für Windows 10 OEM-Lizenzen notiert – sprich jene Preise, zu welchen die PC-Hersteller ihre Lizenzen für Komplett-PCs und Notebooks bei Microsoft einkaufen. Mit seiner neuen Preisgestaltung geht Microsoft streng nach Geräte-Leistungsklassen: Ein kleines Einstiegs-Notebook kommt also mit einer 25 Dollar teuren OEM-Lizenz aus, ein Gaming-Notebook braucht dagegen eine OEM-Lizenz für gleich 101 Dollar – beides bezogen im übrigen auf Windows 10 Home, die Pro-Version hat andere (unbekannte) Preise. Die meisten gutklassigen PCs & Notebooks dürften sich hingegen bei OEM-Lizenzkosten von 65 oder 86 Dollar einordnen (je nach Hardware-Ausstattung) – was allerdings in allen Fällen vor weiterer Rabatte seitens Microsoft sein dürfte. Üblicherweise schätzt man den Anteil der real gezahlten Lizenzkosten bei üblichen PCs auf 10-30 Dollar ein, mehr erscheint angesichts der knappen Preislagen von Komplett-Geräten (selber zusammenstellen kostet genauso viel trotz fehlendem Betriebssystem) gar nicht möglich. Die vorgenannten Preise zeigen also nur die vorhandenen Relationen, nicht jedoch den absoluten Stand nach Rabatten. Mit jenen ist Microsoft dann im übrigen auch in der Lage, "widerspenstige" Geschäftspartner zu disziplinieren oder auch gewisse Hardware-Hersteller (bzw. den Verbau von deren Produkten) zu bevorzugen.