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Hardware- und Nachrichten-Links des 4./5. August 2012

Technology Review berichten über die Demonstration eines Angriffs auf ein PC-BIOS auf der "Black Hat" Sicherheitskonferenz: Dabei konnte – durch direkten physischen Zugang – eine Software namens "Rakshasa" ins PC-BIOS eingespielt werden, welche in der Folge aus dem Internet alle möglichen Schadfunktionen nachladen kann. Das perfide an dem Angriff ist, daß hierbei das PC-System ab dem Booten und damit bereits vor dem Starten eines Betriebssystems infiziert ist, der Infektionsursprung aber gleichzeitig außerhalb des Erfassungsbereichs jeglicher Antiviren-Software liegt. Eine gute Antiviren-Software könnte das Wirken von "Rakshasa" möglicherweise eindämmen, die Entfernung ist jedoch nicht über Mittel des Betriebssystems möglich, sondern nur über das Neu-Flashen des Mainboard-BIOS mit einer virenfreien BIOS-Version.

Bei richtig guter Programmierung dürfte es allerdings auch möglich sein, selbst das reine Wirken von "Rakshasa" vor dem Betriebssystem zu verschleiern – einfach, indem außerhalb des Betriebssystems direkt in Speicherbereiche geschrieben und die CPU direkt benutzt wird. Natürlich ist diese Methode insgesamt sehr aufwendig und dürfte daher kaum von typischen Internet-Kriminellen benutzt werden, welche gewöhnlich eher mit geringstmöglichem Aufwand eine große Menge an Computern angreifen und einfach in der Masse ihr "Geschäft" machen. Trotzdem ist es nicht verkehrt, diese Geschichte weiterhin im Blickfeld zu behalten – denn bisher galt ein solcher Angriff nur als theoretisch denkbar, nun wurde dieser aber bewiesen und soll sogar auf 230 verschiedenen Mainboard-Modellen funktionieren.

GameZone berichtet über die interessante Aussage des Chefs von 2K Games, wonach erst Fotorealismus in Spielen für neue Spiele-Genres und damit neue Spielerfahrungen sorgen wird. Dabei geht es schlicht darum, daß um den Spieler emotional (wie in einem Film) ansprechen zu können, die Grafik so lebensecht sein muß, daß der Uncanny-Valley-Effekt vermieden wird – und dafür dann halt Fotorealismus benötigt wird. Die Argumentation hat durchaus etwas für sich: Denn auch wenn es verschiedenen Spielen durchaus schon gelungen ist, die Spieler emotional zu erreichen, sind die Möglichkeiten heutiger Spiele in dieser Frage begrenzt, müssen die Spieleentwickler wegen der limitierten Technik um viele Klippen herumschiffen.

Mit fotorealistischer Grafik kann man sich mehr auf das Ausbreiten einer Geschichte oder/und einer Idee konzentrieren, ohne dafür unbedingt Knalleffekte ins Spiel bringen zu müssen – und in der Folge könnten in der Tat neue Genres und Spielideen entstehen. Bedingung ist aber natürlich ein wirklicher Fotorealismus – und von dem sind wir beim aktuellen Entwicklungstempo wohl noch um einiges entfernt, wie an dieser Stelle auch schon früher dargelegt haben. Denn gerade realistische Charakteranimation ist eines der am schwersten erreichbaren Dinge, weil der Mensch nun einmal bei einer menschenähnlichen Kopie zuerst den Unterschied zum Original sieht und nicht zuerst den hohen Annäherungsgrad an das Original – der schon vorgenannte Uncanny-Valley-Effekt. Wenn, dann betrifft die Aussage des Chefs von 2K Games also nur eine sehr langfristige und aus heutiger Sicht kaum prognostizierbare Spiele-Zukunft.