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Hardware- und Nachrichten-Links des 3./4. April 2014

Fudzilla berichten über ein Ende des Mining-Booms bei Grafikkarten, welcher die Preise der Radeon R9 290 & 290X Grafikkarten insbesondere in Nordamerika durch die Decke gehen lassen hatte. Derzeit soll sich das Preisniveau jedoch wieder abgekühlt und an die offiziellen Listenpreise angenähert haben. Ob damit wirklich der Mining-Boom zu Ende ist, steht jedoch nicht fest: AMD könnte einfach die Nachlieferungen an Hawaii-Grafikchips nunmehr im Griff haben und damit so viel nachliefern, daß sich endlich solide Lagerbestände herausbilden können und die Preis-Übertreibung aus dem Markt verschwindet. Sicherlich stehen gerade für Litecoin nunmehr auch ASIC-Miner am Horizont, doch erfahrungsgemäß dauert deren Auslieferung immer länger als anfänglich versprochen. Natürlich ist es derzeit wahrscheinlich schon Unsinn, noch ins Litecoin-Mining mit Grafikkarten einzusteigen – andere Mining-Projekte warten jedoch schon auf ihren Durchbruch und am Ende ist das ganze Mining primär von der öffentlichen Wahrnehmung aka dem Hype getrieben, weniger von soliden Fakten.

Der Heise Newsticker berichtet über die neuen auf dem IDF genannten Intel-Prozessoren "Braswell" & "Sofia". Bei Braswell soll es sich um einen 14nm-Prozessor für Netbooks, Chromebooks & Billig-Desktop handeln, wobei der Architektur-Unterbau noch nicht ganz klar ist – aufgrund der Namensähnlichkeit handelt es sich aber womöglich um einen abgespeckten Broadwell-Prozessor, möglicherweise gleich mit einem integrierten Chipsatz. Braswell wildert zwar teilweise im BayTrail-Segment, ist aber nicht wirklich dessen Nachfolger – selbiger ist weiterhin die CherryTrail-Plattform auf Basis der Airmont-Architektur (14nm-Refresh zu Silvermont mit aktualisierte Grafik). Sofia basiert hingegen auf der Silvermont-Architektur der aktuellen Atom-Prozessoren und soll durch höchstmögliche Integration – automatisch dabei ist gleich ein 3G-Modem – im preissensitiven Smartphone-Markt punkten. Beide Prozessoren dürften damit nur andere Packformen bereits existierender Prozessoren darstellen, nicht wirklich "neue" Prozessoren.

U.a. der Spiegel berichtet über Microsofts neueste Offensive im Smartphone/Tablet-Markt, wonach Windows für Smartphones & Tablets kostenlos (an die Gerätehersteller) abgegeben wird, sofern es sich um Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von kleiner als 9 Zoll handelt. Dabei macht Microsoft wohl keinen Unterschied zwischen Windows Phone sowie dem großen Windows 8.1, beide Kostenlos-Angebote werden allerdings in Spezial-Versionen aufgelegt – wahrscheinlich mit Internet Explorer 11 und Bing-Suchmaschine als nicht so einfach änderbaren Voreinstellungen. Mit eingeschlossen in dieser Microsoft-Offensive sind automatisch auch Geräte für das "Internet der Dinge", beispielsweise Wearable Devices. Ob Microsoft damit die Gerätehersteller begeistern kann, bleibt abzuwarten – jene könnten dieses Angebot auch dazu ausnutzen, um all zu absurden Lizenzbedingungen seitens Googles Android entgegenzuwirken.

Speziell im Tablet-Bereich könnten allerdings einige Hersteller zukünftig zweigleisig fahren, da sich Windows-Tablets an die Zielgruppe der PC-affinen Nutzer sicherlich gut verkaufen lassen. Davon abgesehen wäre jedoch noch ein Punkt zu erwähnen, welcher derzeit scheinbar niemanden so richtig auffällt: Mit diesem Angebot subventioniert der angeblich so schwache und überkommene PC-Markt nunmehr das Smartphone/Tablet-Segment – denn jenes Angebot kann sich Microsoft natürlich nur dadurch leisten, daß man im PC-Segment nach wie vor fest im Sattel sitzt und dort quartalsweise Milliarden scheffelt. Und dabei ist Microsoft noch nicht einmal der erste Hersteller mit dieser Vorgehensweise: Auch bei Intel werden die aktuellen Smartphone/Tablet-Anstrengungen überaus deutlich von den sprudelnden Gewinnen aus dem PC-Geschäft quersubventioniert. So viel zum Thema "Der PC ist tot".

Der Heise Newsticker kommentiert recht treffend den Zick-Zack-Kurs von Microsoft bei Windows 8, nachdem das aktuelle Microsoft-Betriebssystem nun doch noch in einem zukünftigen Update ein neues Startmenü erhalten soll. Völlig richtigerweise wird zur Sprache gebracht, daß damit allerdings noch nicht alle Windows-8-Baustellen beseitigt sind, und desweiteren der immer noch fehlende Mentalitätswandel bei Microsoft im Umgang mit Fachpresse und Kritikern bemängelt. Gerade im Überblick über die Entwicklung bei Windows 8 sollte Microsoft doch nun langsam das Licht aufgehen, daß die Negierung der Kritik zu den Preview-Versionen von Windows 8 ein klarer Fehler war – nachdem man nun scheibchenweise das an Änderungen umsetzt, was schon vor mehreren Jahren zu Windows 8 angemängelt wurde. Trotz aller Verbesserungen scheint dieses Kapitel bei Microsoft immer noch nicht abgeschlossen zu sein – und provoziert somit weitere Fehlentscheidungen in der Zukunft.