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Hardware- und Nachrichten-Links des 31. Juli 2019

Über Reddit wird auf ein russisches YouTube-Interview mit Intels Raja Koduri hingewiesen, welches beachtbare Aussagen zu Intels Grafikkarten-Strategie insbesondere am Anfang von Intels Wiedereinstieg in den Markt für extra Grafikchips bietet. So will Intel anfänglich maximal bis zum Preisbereich von 200 Dollar gehen, erst später somit höhere Preisbereiche in Angriff nehmen. Dies war bereits derart erwartet worden, da ältere Gerüchte über eine bessere Energieeffizienz als nVidia bei unter 60 Watt Stromverbrauch für Intels zweite GPU-Generation "Jupiter Sound" sprachen. Allerdings gab es noch nie eine derartig klare Intel-Aussage hierzu, welche diese älteren Gerüchte somit einwandfrei bestätigt. Natürlich macht eine solche Strategie ihren Sinn, denn somit setzt sich Intel nicht unter Druck, AMD und nVidia gleich an der Leistungsspitze Paroli bieten zu müssen – sondern kann sich vielmehr die Konkurrenz zurechtlegen, unter Umständen auch bei einem Performance-Rückstand einfach mit dem Preis die Verhältnisse zu den eigenen Gunsten zurechtrücken.

Our strategy revolves around price, not performance. First are GPUs for everyone at 200$ price, then the same architecture but with the higher amount of HBM memory for data centers. ... Our strategy in 2-3 years is to release whole family of GPUs from integrated graphics and popular discrete graphics to data centers gpus.
Quelle:  Intels Raja Koduri gegenüber PRO Hi-Tech vom 31. Juli 2019, übersetzt bei Reddit

Hier spielt sicherlich auch mit hinein, das man von Erstlingswerken nicht gerade übermäßig viel erwarten sollte – und sich dies am einfachsten verschleiern läßt, wenn man in gewissen Marktsegmenten gar nicht erst antritt. Schließlich lohnt es sich nicht, durch mittelprächtige Erstlingswerke im HighEnd-Segment viel an Kredit zu verspielen, welchen man dann mit besseren Nachfolgern erst mühsam wieder zurückerringen muß. Dies wird sich dann einfach mit der Zeit ergeben: Sobald Intel seine Grafikchip für ausgereift sowie Skalierungs-trächig genug ansieht, wird man auch höhere Preissegmente anpeilen. Interessant ist daneben die Aussage, das die entsprechenden Datacenter-Ausführungen eine "höhere HBM-Speichermenge" mitbringen sollen – dies deutet nämlich darauf hin, das Intel selbst seine kleinsten extra Grafikchips in dieser neuen Xe-basierten GPU-Generation schon mit HBM-Speicher ausrüsten will. Bisher gibt es HBM-Speicher im Grafikkarten-Bereich nur bei HighEnd-Modellen, weil selbiger als zu teuer zur Nutzung auf kleineren Grafiklösungen gilt. Allein Intel selbst hatte diesbezüglich schon einmal mittels "Vega M" einen Versuch unternommen, die entsprechenden Core i-8000G Prozessoren haben sich allerdings (wegen zu hoher Preislagen) nicht gut verkauft. Update: Man beachte hierzu bitte die wichtige Korrektur vom 2. August 2019.

Bei ComputerBase, PC Games Hardware und WCCF Tech hat man sich eingehend mit der Grafikkarten-Performance unter "Wolfenstein: Youngblood" beschäftigt. Der Coop-Shooter basiert technologisch auf "Wolfenstein II: The New Colossus" mit der id Tech 6.5 Engine und bietet damit erneut Vulkan als einzige Grafik-API an, welche ihren Job allerdings erstklassig auch auf mittelprächtigen Prozessoren (ab Vierkerner ist man gut dabei) und auch unter Windows 7 macht. Beim Vorgänger wurde nVidias "Adaptive Shading" Feature (Variable Rate Shading) noch nachgereicht, bei "Youngblood" ist selbiges nunmehr vom ersten Tag an dabei – während das versprochene RayTracing-Feature es hingegen nicht mehr in die Release-Version geschafft hat und somit später nachgeliefert wird. Die erzielten Frameraten sind trotz der bestmöglichen Grafikqualität zumeist vergleichsweise hoch, womit auch ältere Hardware noch gut mitkommt.

Grafikkarten-Empfehlung für Wolfenstein: Youngblood
Ø 35 fps Ø 60 fps Gfx-Speicher
FullHD ab GeForce GTX 960 4GB, GeForce GTX 1050 Ti, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 290, Radeon R9 380 4GB, Radeon RX 470 ab GeForce GTX 980, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1660 oder Radeon R9 290, Radeon R9 390, Radeon RX 470 4 GB, besser 6 GB
WQHD ab GeForce GTX 970, GeForce GTX 1060 6GB, GeForce GTX 1650 oder Radeon R9 290, Radeon R9 390, Radeon RX 470 ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 Ti oder Radeon RX 580 8GB 4 GB, besser 8 GB
UltraHD ab GeForce GTX 980 Ti, GeForce GTX 1070, GeForce GTX 1660 oder Radeon RX 590 ab GeForce GTX 1080 Ti, GeForce RTX 2060 Super oder Radeon VII, Radeon RX 5700 XT 6 GB, besser 11 GB
jeweils bestmögliche Bildqualität ("Mein Leben" Preset), interpoliert gemäß der Benchmarks von ComputerBase, PC Games Hardware und WCCF Tech

Dadurch, das die verschiedenen Bildqualitäts-Presets aber ausgesprochen schwach bezüglich der Performance skalieren, wird dennoch eine gewisse Grundperformance vorausgesetzt. Der einzige Punkt, wo man deutlich etwas verändern kann, liegt im benötigten Grafikkartenspeicher respektive dem Texturqualitäts-Regler – hier kann man älteren Grafikkarten mit zu wenig Speicher noch etwas auf die Sprünge helfen bzw. neuere Grafikkarten mit viel Speicher auch mal wirklich auszunutzen. Auf der allerhöchsten Texturenqualitätsstufe werden dabei laut der PCGH sogar 11 GB Grafikkartenspeicher unter UltraHD ausgenutzt bzw. machen sich zu kleine Speicherbestückungen nicht nur an Nachladerucklern sowie schwachen Frametimes, sondern sogar an klar schlechteren durchschnittlichen Frameraten bemerkbar. Das vorgenannte "Adaptive Shading" Feature kann nVidias RTX-Grafikkarten laut der ComputerBase noch einmal um ca. 7% beschleunigen, was sich allerdings angesichts der allgemein hohen Frameraten auf diesen Grafikkarten sowie dem damit einhergehenden Bildqualitätsverlust nicht wirklich lohnt.