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Hardware- und Nachrichten-Links des 31. Januar 2019

Beim TechSpot wirft man sich mächtig ins Zeug zugunsten der GeForce RTX 2060 und ihrer nur 6 GB Grafikkartenspeicher. Die ermittelten Benchmark-Ergebnisse stehen dabei allerdings erst einmal auf der Seite des TechSpots: Selbst unter der WQHD-Auflösung kommen nur wenige Spiele über eine Speicherbelegung von 6 GB hinaus – und wenn man speziell nur diese Spiele austestet, welche mehr Speicher (mit einer GeForce RTX 2070) belegen, dann ergeben sich in den fps-Messungen zur GeForce RTX 2060 keine unüblichen Performance-Rückstände. Anders formuliert: Selbst in speicherfressenden Spielen verliert die GeForce RTX 2060 nicht übermäßig an Performance – womit die hohe Speicherbelegung nicht darauf hindeutet, das jene wirklich notwendig wäre, sondern vielmehr eher dem Prinzip dienen dürfte, das man freien Speicher einfach einmal (mit voraussichtlich irgendwann benötigen Daten) belegen kann. Im übrigen zeigen auch die Frametimes-Messungen dasselbe Ergebnis an – nicht das man da argumentieren könnte, das man einen echten Effekt erst bei diesen Minimum-Frameraten sieht.

WQHD 4K
nomineller Performance-Abstand zwischen 2060 & 2070 Ref. (gemäß der Launch-Reviews) -12,6% -15,2%
GeForce RTX 2060 vs. 2070 Ref. in vier speicherfressenden Spielen (avg. fps) -8,2% -12,8%
GeForce RTX 2060 vs. 2070 Ref. in vier speicherfressenden Spielen (1% min. fps) -9,1% -10,0%
gemäß den Benchmarks vom TechSpot

Ganz erstaunlicherweise kommen zudem diese vier Titel mit besonders hoher Speicherbelegung (Quake Champions, Rise of the Tomb Raider, Shadow of the Tomb Raider & Resident Evil 2 Remake) vom Performance-Schnitt sogar besser heraus, als wie es allgemein zwischen GeForce RTX 2070 & 2060 aussieht. Dies ist zumindest ein starkes Argument pro der nur 6 GB Grafikkartenspeicher der GeForce RTX 2060 – welches natürlich konträr gegenüber anderen Tests steht, aber dennoch beachtet werden muß. Einzig allein dem Effekt der sich automatisch verringenden Texturenqualität bei zu wenig Grafikkartenspeicher ist man beim TechSpot nicht nachgegangen – wobei jener Effekt derzeit eher denn ein theoretisches Konstrukt ist, welches immer noch auf seinen unwiderlegbaren Beweis wartet. Zumindest in der Modding-Szene dürften sich sicherlich Fälle finden lassen, wo die 6 GB Grafikkartenspeicher der GeForce RTX 2060 auch rein paktisch zu gering sind, sprich entweder Texturenqualität oder/und Performance hiermit verloren geht. Aber ob dies aber auch unter normalen Spielen zu deren werksmäßig gebotener Grafikqualität passiert, ist nach wie vor ein zumindest strittiger Punkt.

Tom's Hardware haben eine einleuchtende wie einfache Erklärung dafür, weshalb die Radeon VII derzeit nur im Referenzdesign antreten wird: Die entsprechenden Informationen, welche die Grafikkartenhersteller für eigene Platinen benötigen würden, sind bei AMD derzeit komplett "confidential" – womit jegliche Grundlage fehlt, um an der Arbeit von Eigendesigns zu beginnen. Ob AMD jene Informationen mal herausrückt, ist dabei nicht gänzlich sicher, immerhin ist die Radeon VII eher denn ein Versuch bzw. ein Lebenszeichen, welches zudem aber nur einen gewissen Zeitraum bis hin zu neuen echten HighEnd-Grafikkarten (der Navi-Generation) überbrücken soll. Wie von Tom's Hardware anhand einer detaillierten Auflistung vorgerechnet, würde so ein Eigendesign der Radeon VII, wenn es direkt nach dem Launch angefangen würde, dann auch locker bis zum Mai benötigen. Aber vermutlich geht es bei AMD sowieso erst einmal darum, zu schauen, was denn nun der reale Bedarf bei der Radeon VII ist, wieviele Vega-20-Chips man demzufolge bei TSMC ordern muß und ob da noch ein Platz für die Eigendesigns der Grafikkarten-Hersteller ist. Dies dürfte sich dann anhand der realen Absatzmenge zur Radeon VII nach deren Lauchtag (7. Februar) ergeben.

Die PC Games Hardware weist auf einen weiteren Benchmark-Wert zu einem 12-kernigen Ryzen 3000 Prozessors im Userbench hin – welcher für zwei Erkenntnisse steht: Erstens einmal scheint jener Benchmark sehr schwankende Ergebnisse zu den Latenzen von Cache & Speicher zu provozieren, ergo kann man selbige Ergebnisse nicht auf die Goldwaage legen (bzw. ergibt sich der Zwang zur Mittelwertbildung aus mehreren Durchläufen). Gleichzeitig erscheint es dennoch aber auch so, was wäre im 12-Kern-Bereich das Zen-2-Design dem Zen-1-Design überlegen, sprich bei 12-Kerner von Zen 1 (Threadripper) gegen 12-Kerner von Zen 2 (Ryzen) liegt Zen 2 bei den Latenzen vorn. Hierbei einzurechnen wäre allerdings noch, das die bisherigen Threadripper-Prozessoren natürlich ebenfalls mehrere Prozessoren-Dies verwendet haben, jene also nicht den "Best Case" von Zen 1 darstellen. Dieser liegt bei den normalen Ryzen-Prozessoren – und gegenüber diesen wird die Frage nach den Latenzen der Zen-2-Chiplets dann erneut gestellt werden müssen.

Die zweite Erkenntnis bezieht sich auf den generellen zeitlichen Ablauf bei Ryzen 3000 bzw. der Zen 2 Generation, verglichen mit den vorherigen Gerüchten, AMD würde angeblich auf der CES 2019 bereits ein komplette Modell-Portfolio für Ryzen 3000 vorstellen. Erstaunlicherweise hält sich dieses Gerücht weiterhin bzw. gehen dessen Jünger davon aus, das diese Vorstellung einfach später erfolgt. Nun wird AMD sicherlich irgendwann die Ryzen 3000 Serie offiziell vorstellen, insofern hat diese Aussage in etwa den Wertgehalt, wie das am nächsten Tag die Sonne aufgehen wird – nur wird AMD die Ryzen 3000 Serie eben nicht zu den seinerzeit offerierten Modell-Spezifikationen vorstellen. Mittels jenen wurde schließlich behauptet, AMDs Planungen bereits im letzten Dezember zu kennen – und genau an dieser Stelle liegt der Irrtum: AMD hatte zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch keine konkreten Planungen zu derart konkreten Modell-Spezifikationen. Dies ergibt sich einfach am zeitlichen Ablauf, das der eigentliche Zen-2-Launch nicht vor Ende Mai (Computex) ansteht bzw. das derzeit (wie zu sehen) gerade erst einmal erste Vorserien-Samples mit handzahmen Taktraten herumschwirren.

Zu einem solchen Zeitpunkt kümmert sich der Hersteller dann primär darum, das Produkt technisch auf die Zielgerade zu bringen – die Festlegung konkreter Modell-Spezifikationen steht selbst Hersteller-intern erst später an, nämlich dann, wenn das Produkt auch wirklich echte Serienreife erlangt hat. Die im letzten Dezember offerierten (angeblichen) Ryzen 3000 Spezifikationen entstammten somit der Fantasie von dritten Personen, waren aber bei AMD zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich noch (lange) nicht existent. Insofern sollte man sich auch nicht mehr auf jene beziehen und das ganze besser als misslungenen Leak abtun, als darauf herumzureiten, das man am Ende doch irgendwie Recht hatte. Eher könnte man sich damit beschäftigen, wie übliche Zeit- und Arbeitspläne bei der internen Produktvorbereitung der Hersteller ablaufen, um solcherart vorab erkennbare Fehlmeldungen zukünftig eben auch vorab zu durchschauen. Und es war durchaus vorab erkennbar, das AMD mehr als ein halbes Jahr vor dem Produktlaunch noch keine konkreten wie durchgehenden Modell-Spezifikationen zur Ryzen 3000 Serie selbst nur rein intern bereits ausgearbeitet haben wird. Dies wäre nur möglich gewesen, wenn AMD Zen 2 bereits deutlich früher gebracht hätte – was nun aber definitiv nicht passieren wird.