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Hardware- und Nachrichten-Links des 30. Juni 2015

Videocardz berichten über eine weitere Auskopplung des GM206-Chips, an welcher nVidia arbeitet: Der "GM206-250" soll in das "budget mid-range Segment" gehen – was ziemlich klar auf den Preisbereich von grob 150 Dollar hindeutet und damit letztlich eine abgespeckten GM206-Variante unterhalb der GeForce GTX 960 andeutet. Jene könnte schlicht mit einem Shader-Cluster weniger als die GeForce GTX 960 antreten, dies würde dann 896 Shader-Einheiten an einem 128 Bit DDR Speicherinterface ergeben (an letzterem dürfte nVidia sicherlich nichts ändern, jenes ist knapp genug). Samt nicht ganz so hohen Taktraten wie bei der GeForce GTX 960 sind somit sicherlich gut 20% Performance-Differenz zur GeForce GTX 960 erreichbar – eine ideale Lösung, um die im Preisbereich von grob 150 Euro erstaunlicherweise immer noch verkaufte GeForce GTX 660 endlich aufs Altenteil schicken zu können. Wenn die neue Karte ähnlich energieeffizient wie die bisherigen Maxwell-Beschleuniger wird, kann das ganze zu ~85 Watt Spiele-Stromverbrauch über die Bühne gehen – für gewisse Anwendungszwecke eine sicherlich nutzvolle Lösung. Leider dürfte die neue Karte sicherlich auf 2 GB Grafikkartenspeicher beschränkt sein, ist also nur für Nutzer kleinerer Auflösungen bzw. ohne jeden Aufrüstanspruch oberhalb von FullHD interessant. Namenstechnisch drängt sich im übrigen "GeForce GTX 950 Ti" auf, im 960er Namensfeld ist schließlich unterhalb der schon existierenden GeForce GTX 960 kein Platz mehr.

Jene "GeForce GTX 950 Ti" und eventuell weitere kommende Grafikkarten der GeForce 900 Serie am unteren Ende des Angebotsportfolios dürften letztlich wohl auch der Grund sein, wieso AMD bei seiner Radeon R300 Refresh-Generation nur Radeon R9 380, Radeon R7 370 & 360 aufgelegt hat – und keine 360X, 370X und 380X: Wie bekannt kommen die derzeit vorliegenden 360, 370 und 380er Karten nicht im Vollausbau der benutzten Grafikchips Bonaire, Pitcairn & Tonga daher – eine in dieser Breite bislang nicht vorgekommene Situation, wo gleich mehrere Grafikchips nicht im Vollausbau angeboten werden. Aber aller Vermutung nach will sich AMD hierbei von nVidia nicht die Butter vom Brot nehmen lassen – und wartet ab, daß sich nVidia mit seinen kleineren GeForce-900-Varianten zuerst offenbart, um dann genüßlich mit 360X, 370X und 380X nachziehen zu können. Während es im HighEnd-Bereich eher darum geht, so schnell wie möglich seine Top-Lösungen herauszuwerfen, damit einem die Konkrrenz nicht zuvorkommen kann, läuft im Mainstream-Segment eher das umgekehrte Spiel ab: Wer zuerst herauskommt, läuft Gefahr, daß der Kontrahent in Kenntnis dieser Daten dann kurz darauf zielgerichtet antwortet – und zwar punktgenau mit gleicher oder besserer Performance. Aus dieser Problematik heraus kann es sogar passieren, daß Hardware-Launches bewußt verschleppt werden – die vorgenannte "GeForce GTX 950 Ti" hätte nVidia beispielsweise sicherlich schon zum Jahreswechsel bringen können, der GM206-Chip hatte sein Tape-Out schließlich zum gleichen Zeitpunkt wie der GM204-Chip von GeForce GTX 970 & 980.

KitGuru bringen einmal mehr ein wildes Gerücht in dieser Form, als daß (angeblich) Microsoft AMD übernehmen willHeise ergänzen jenes Gerücht noch um die Variante, daß (angblich) Qualcomm AMD übernehmen wolle. Welchen Gehalt beide Gerüchte haben, ist nicht nachprüfbar – aber für Außenstehende hört sich das ganze nicht besonders glaubwürdig an. Microsoft und Qualcomm können mit AMD relativ wenig anfangen und würde sich nur neue Klötze ans Bein in Märkten binden, in welchen man bislang gar nicht vertreten ist. Sinn macht eine AMD-Übernahme eher nur für ein Unternehmen, welches entweder ein direkter Marktteilnehmer ist oder sich möglichst breit aufstellen will – dies trifft auf eher wenige Unternehmen zu, die meisten versuchen sich derzeit eher auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren. Es könnte allerhöchstens passieren, daß ab einem gewissen Punkt eine AMD-Übernahme ein Schnäppchen angesichts der von AMD gehaltenen Patente und Technologien darstellen könnte – aber wo dieser Punkt erreicht ist, dürfte erneut für Außenstehende schwer einzusehen sein. "Preisgünstig" ist AMD in jedem Fall geworden – der Börsenwert des Unternehmes beträg aktuell nur noch 2 Milliarden Dollar – weit weg vom Zustand zur ATI-Übernahme anno 2006, wo AMD noch 5,4 Milliarden Dollar für den Zukauf zahlte und seinerzeit auf einen Börsenwert von immerhin 15 Milliarden Dollar kam.